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Corona-Proteste in ganz Deutschland: Beiß-Attacken auf Polizisten! Corona-Demo in Zwickau eskaliert

Auch im neuen Jahr gehen die Proteste gegen staatliche Corona-Maßnahmen weiter. Tausende ziehen am Montag durch deutsche Städten - oft ohne Genehmigung. Nicht überall blieben die Corona-Demonstrationen friedlich.

Tausende Menschen nahmen am Montag an Corona-Protesten teil. Nicht immer blieb es friedlich. (Foto) Suche
Tausende Menschen nahmen am Montag an Corona-Protesten teil. Nicht immer blieb es friedlich. Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bernd Wüstneck

Mehr als 35.000 Menschen sind am Montag in zahlreichen deutschen Städten erneut gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen - oft bei nicht genehmigten "Spaziergängen". In einigen Orten gab es auch Versammlungen von Befürwortern der Maßnahmen und der Impfung. In Sachsen und Sachsen-Anhalt kam es zu Ausschreitungen.

Coronavirus-News: Gewalt bei Corona-Protest bei Zwickau - 14 Polizisten verletzt

In Lichtenstein bei Zwickau wurden nach Polizeiangaben Einsatzkräfte attackiert, 14 von ihnen seien verletzt worden. "Eine Person versuchte, einem Beamten die Dienstwaffe zu entreißen und ein Polizist erlitt eine Bissverletzung durch einen Teilnehmer der Versammlung", teilte die Polizeidirektion weiter mit. Auch die Polizei setzte nach eigenen Angaben Pfefferspray ein. In der Folge haben man die Personalien von 40 gewaltbereiten Teilnehmern festgestellt und Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und des tätlichen Angriffs auf einen Vollstreckungsbeamten erstattet, hieß es. Gegen 30 Demonstranten wurden zudem Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstoßes gegen die Corona-Notfallverordnung gefertigt.

Tausende bei Corona-Protesten in Sachsen: Demos gegen Corona-Politik in mehreren Orten

In Freiberg durchbrachen Demonstranten eine Polizeisperre und zogen später in kleineren Gruppen durch die Stadt, beschrieb eine Polizeisprecherin die Lage. In Wurzen marschierten rund 120 Personen mit zwei Fackelträgern vornweg auf der Bundesstraße 6. In der Leipziger City mussten Beamte Demonstranten und Gegendemonstranten trennen.

An anderen Orten blieb es weitgehend entspannt. Allein in Bautzen kamen laut Polizei bis zu 1000 Menschen zusammen. In der ostsächsischen Stadt, in der eine Woche zuvor zwölf Polizisten im Einsatz verletzt wurden, hatten sich zwei Demonstrationszüge formiert. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage mitteilte, konnten beide Aufzüge gestoppt werden. Die Lage sei übersichtlich geblieben, hieß es. Vereinzelt waren Böller zu hören. Nach Angaben der Polizei werden Corona-Demonstrationen nur in ganz wenigen Ausnahmen angemeldet.

Ausschreitungen auch in Magdeburg

Die Polizeiinspektion in Magdeburg sprach von durchbrochenen Polizeiketten, Flaschenwürfen auf Beamte und eingesetzter Pyrotechnik. Nach ersten Erkenntnissen seien aber keine Beamten verletzt worden. In der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt hatten sich demnach etwa 2500 Menschen versammelt. Die Versammlung sei wie die meisten im Gebiet der Polizeiinspektion nicht angezeigt gewesen.

Gegner der Corona-Maßnahmen protestieren in Bayern

In Nürnberg demonstrierten rund 4200 Menschen gegen die Corona-Politik - deutlich mehr als erwartet. Zwischenfälle gab es nicht. In Bamberg trafen sich laut Polizei rund 2150 Menschen zu einem angemeldeten "Spaziergang". Auch in vielen anderen bayerischen Städten und Gemeinden riefen Gegner der Corona-Maßnahmen zu sogenannten Montagsspaziergängen als Zeichen des Protests auf. Viele Städte hatten nicht ortsfeste Kundgebungen verboten und den Teilnehmern unangemeldeter Demonstrationen Bußgelder angedroht.

Rund 12.000 Menschen bei Lichterspaziergängen in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich nach Angaben eines Polizeisprechers rund 12.000 Menschen in mehr als 20 Städten an angemeldeten Lichterspaziergängen, Kundgebungen sowie nicht angemeldeten Schweigemärschen. Das waren etwa 3000 weniger als vor einer Woche. Vereinzelt kam es zu Gegenkundgebungen - nennenswerte Zwischenfälle gab es laut Polizei zunächst nicht. In Rostock registrierte die Polizei rund 4000 Protestierende, in Schwerin zogen rund 2000 Menschen durch die Stadt, in Neubrandenburg rund 1800.

Unangemeldeten Corona-Protesten auch in Thüringen

Rund 16.000 Menschen beteiligten sich laut Polizei in Thüringen an unangemeldeten Protesten gegen Corona-Schutzmaßnahmen. Abgesehen von kleinen Rangeleien seien die Demonstrationen bislang friedlich verlaufen, sagte ein Sprecher. Die meisten Teilnehmer habe man in Gera gezählt - rund 2000. Augenzeugen schätzten die Menge aber etwa auf die doppelte Größe ein. In Altenburg und Saalfeld kamen nach Schätzungen der Polizei jeweils etwa 1000 Demonstranten zusammen, in Nordhausen 500. Es handelte sich in allen Fällen um sogenannte Spaziergänge - also keine angemeldeten Versammlungen.

Kritiker der Corona-Maßnahmen und Impfgegner protestieren in Brandenburg

Auch in Brandenburg wurden die Proteste von Kritikern der Corona-Maßnahmen und Impfgegnern landesweit fortgesetzt. Vielerorts waren Gegenaktionen angekündigt. In Potsdam hatte am Montag das Bündnis «Potsdam bekennt Farbe» dazu aufgerufen, den Gegnern der Corona-Maßnahmen nicht die Stadt zu überlassen. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sagte auf einer Kundgebung, die Menschen machten mit ihrer Anwesenheit deutlich, dass es nicht nur den Protest gegen die aktuellen Maßnahmen gebe. Das Miteinander auf einer angemeldeten Demonstration zeige, dass es möglich sei, seine Meinung zu äußern, ohne gegen Regeln oder Gesetze zu verstoßen.

Tausende demonstrieren in Baden-Württemberg

Mehrere tausend Menschen demonstrierten in Baden-Württemberg gegen die Corona-Maßnahmen. In Friedrichshafen hätten sich am Montagabend rund 2000 Teilnehmer zu einem sogenannten Spaziergang versammelt, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Teilnehmer hätten spontan in sozialen Netzwerken verabredet, mit dieser Aktion von Ravensburg nach Friedrichshafen auszuweichen.

Die Polizei im hessischen Fulda löste am Abend eine Ansammlung von Gegnern der aktuellen Corona-Maßnahmen auf. Dabei habe ein Versammlungsteilnehmer die Einsatzkräfte angegriffen, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten hätten Pfefferspray eingesetzt und ihn festgenommen. Die Versammlung wurde laut Polizei aufgelöst, da keine Masken getragen und keine Abstände eingehalten wurden.

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/news.de/dpa

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