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Renten-Horror und Steuer-Hammer: DAS sind die Pläne der Ampel-Regierung

Der Koalitionsvertrag steht. Auf Bürger und Bürgerinnen kommen einige Veränderungen zu. Vom Renten-Schock bis zum Steuer-Hammer reichen die Pläne. Was genau die Ampel-Koalition plant, erfahren Sie hier.

Die Ampel-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag zahlreiche Pläne festgeschrieben. (Foto) Suche
Die Ampel-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag zahlreiche Pläne festgeschrieben. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Am Mittwoch präsentierte die neue Ampel-Regierung ihren Koalitionsvertrag der Öffentlichkeit. Darin gibt es einige Änderungen für Bürger und Bürgerinnen. Neben einem höheren Mindestlohn, Führerschein ab 16 oder einem Corona-Bonus für Pflegekräfte, gibt es noch weitere Bestrebungen. Einige Pläne davon erklären wir Ihnen in diesem Überblick.

Nach Koalitionsverhandlungen: Renten-Schock droht

Ein wichtiges Thema ist die Rente. In dem neuen Koalitionsvertrag einigten sich SPD, FDP und Grüne darauf, das Rentenniveau stabil über 48 Prozent zu halten. Das Renteneintrittsalter soll auch nicht hochgesetzt werden. Gerade liegt es bei 67 Jahren. Doch es gibt nicht nur gute Nachrichten. Ab 2022 wird der "Nachholfaktor wieder eingeführt. Dadurch steigen sie Renten nicht mehr so stark an wie zuvor. Bereits vor einigen Wochen bemängelten Finanzexperten die Pläne der Koalition und pochten auf eine Neuerung des Rentensystems.

Banken-News aktuell: Das plant die Ampel-Koalition für Sparer

Sparer dürfen sich freuen. Laut Koalitionsvertrag wird derSparerpauschbetrag auf 1000 Euro angehoben. Aktuell liegt der Betrag bei 801 Euro. Da bedeutet, dass Einnahmen aus Dividenden und Zinsen erst dann steuerlich abgesetzt werden müssen, wenn sie den Betrag übersteigen.

Aus für Hartz IV? Diese Regeln gelten bald für Bezieher:innen von Grundsicherung

Im Wahlkampf wollten die SPD und die Grünen unbedingt Hartz IV abschaffen und sprachen davon ein Bürgergeld einzuführen. Während der Koalitionsverhandlungen einigten sie sich darauf. Dennoch bleibt die Mitwirkungspflicht erhalten. Empfänger und Empfängerinnen von Grundsicherung müssen erkennen lassen, dass sie sich um einen Job kümmern, um Geld zu erhalten. Sonst drohen weiterhin Sanktionen. 2022 werden diese Mitwirkungspflichten neu geordnet. Außerdem wird allen Beziehern in den ersten beiden Jahren kein Geld abgezogen, wenn sie große Summe angespart haben. Beschränkungen drohen ihnen auch bei zu großen Wohnungen und zu hohen Mietkosten erst einmal nicht.

Ampel-Pläne für Arbeitnehmer und Mindestlohn konkret

Wie bereits im letzten Jahr können Berufstätige, die daheim arbeiten, 600 Euro als Homeoffice-Pauschale geltend machen. Außerdem gibt es mehr Geld für Arbeitnehmer. Der Mindestlohn beträgt zukünftig 12 Euro.

Eltern dürfen sich aufGeld-Hammer freuen

Eltern werden zukünftig steuerlich entlastet. Der Ausbildungsfreibetrag soll auf 1.200 Euro ansteigen (aktuell: 924 Euro). Dafür muss das Kind aber noch mit seinen Eltern zusammen wohnen. Wie die "Bild" berichtet soll es für Alleinerziehende eineSteuergutschrift geben.

Ampel-Koalition unterstützt Familien bei Finanzierung von Alltagshelfern

Die künftige Ampel-Regierung will Familien mit staatlichen Gutscheinen für Haushaltshilfen entlasten. "Wir führen für Familien ein System der Alltagshelfer ein. Der Staat gibt Familien in Form von Gutscheinen einen Zuschuss, damit sie sich legale Hilfe im Haushalt leisten können", sagte der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der "Bild am Sonntag".

Als ersten Schritt sollen nach Heils Plänen Familien mit Kindern, Alleinerziehende und Menschen, die Angehörige pflegen, einen jährlichen Bonus von maximal 2000 Euro erhalten. "Mit diesem Geld können sie sich dann Alltagshelfer leisten", sagte Heil, der gute Chancen hat, in einer neuen Bundesregierung weiterhin das Arbeitsressort zu führen.

Die Ampel-Koalition wolle damit den Alltag von Familien ganz konkret erleichtern. Gerade Eltern von kleinen Kindern oder pflegende Angehörige bräuchten beim Putzen der Wohnung, bei der Kinderbetreuung oder der Pflege Unterstützung. "Doch Normalverdiener», so Heil, "können es sich oft nicht leisten, für diese Hilfe eine reguläre, sozialversicherte Arbeitskraft zu engagieren. Manche Bürger weichen in die Schwarzarbeit aus, viele versuchen, ihren Alltag mit Job und Familie allein zu stemmen. Das werden wir ändern!"

Nach Heils Modell teilen sich Staat und Familie die Kosten für die Alltagshelfer: "40 Prozent werden durch den Zuschuss bezahlt, 60 Prozent von den Bürgern selbst." Die Abrechnung soll mittels einer App geregelt werden, über die zertifizierte Firmen ihre Dienstleistungen anbieten können. Die Familie bucht dann eine Leistung wie das wöchentliche Putzen der Wohnung, gibt den vom Staat zugeschickten Gutscheincode ein und muss automatisch nur noch 60 Prozent zahlen. Die Firma rechnet den Gutschein mit der zuständigen Behörde ab.Mit dieser Reform will Heil auch den Schwarzmarkt bekämpfen und die Arbeitsbedingungen für Menschen verbessern, die haushaltsnahe Dienstleistungen erledigen.

Für das erste Jahr werde mit 400 Millionen Euro Kosten gerechnet, so Heil. "Später - eventuell schon in dieser Legislatur - soll jeder Haushalt einen solchen Alltagshelfer-Gutschein bekommen. Dann kostet es etwa 1,6 Milliarden Euro. Allerdings wird der Staat durch die Sozialversicherungsbeiträge und Steuern der Alltagshelfer auch Gegeneinnahmen haben."

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/news.de/dpa

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