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Coronavirus News aktuell: "Utopisch!" Immunologe fordert intelligenteren Lockdown

Immer noch kein Ende des Corona-Lockdowns zu sehen. Für den Immunologen Andreas Radbruch ist es höchste Zeit, einen "intelligenteren Lockdown" umzusetzen. Für ihn ist klar: "Würde mich wundern, wenn die Bürger das auf Dauer mitmachen."

Wie sinnvoll sind die aktuellen Kontaktbeschränkungen? (Foto) Suche
Wie sinnvoll sind die aktuellen Kontaktbeschränkungen? Bild: dpa

Corona-Lockdown und kein Ende in Sicht. Trotz sinkender Infektionszahlen haben Bund und Länder in der Corona-Pandemie die geltenden Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen sowie die Schließung von Gastronomiebetrieben und Hotels grundsätzlich bis zum 7. März zu verlängert. Einen nächsten Öffnungsschritt könnte es geben, wenn die Zahl der Neuinfektionen weiter sinkt. Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen bis zum 7. März stabil unter 35 gesunken sein, sollen die Beschränkungen von den Ländern danach schrittweise gelockert werden können. Dann sollten der Einzelhandel, Museen und Galerien sowie Betriebe mit körpernahen Dienstleistungen unter Auflagen wieder aufmachen können, heißt es in dem Beschluss von Bund und Ländern.

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Coronavirus-News: Immunologe Radbruch gegen pauschale Kontaktbeschränkungen

Was für immer mehr Menschen zur ungeahnten Belastung wird, kann auch Professor Andreas Radbruch nicht überzeugen. Gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärt der Immunologe jetzt, dass er es als utopisch empfindet, die vorgegebenen Werte der Merkel-Regierung mit den aktuellen Maßnahmen zu erreichen. Gegenüber dem Blatt erklärt er, dass ein Sinken von Inzidenz und R-Wert mit den "mit strikten, relativ pauschalen Kontaktbeschränkungen" nur dann funktionieren würde "wenn die Bürger davon überzeugt sind und mitmachen. Und wenn die Strategie so lange durchgehalten werden kann, bis Inzidenz und R-Wert bei null liegen.", erklärt Radbruch.

Immunologe fordert "intelligenteren Lockdown" in Corona-Pandemie

Die Vorahnung des Immunologen: "Das scheint mir ohne effizientes Impfen und nationale/regionale Abschottung eine Utopie. Würde mich wundern, wenn die Bürger das auf Dauer mitmachen.", äußert er gegenüber "Bild". Einen Inzidenzwert von unter 50 empfindet Andreas Radbruch als überbewertet. Er spricht sich mit Blick auf den wichtigeren R-Wert auf einen "intelligenteren Lockdown" aus. Er fordert in "Bild" die "breite Verwendung von immunologischen Antigen-Selbsttests wie Gurgel- oder Speicheltests". So sollen "hochinfektiöse Personen umgehend" erkannt und Kontakte zu ihnen vermieden werden.

Radbruch: Corona-Kontakte werden wahrscheinlich verschwiegen

Darauf würden sich dann bessere Perspektiven ergeben, da so "sehr viel effizientere Hygienekonzepte möglich" seien. Damit könnte man "Lockerungen in Bereichen, in denen Distanz nicht gewahrt werden kann, zum Beispiel bei den Friseuren" angehen. Dagegen erklärt Radbruch in der "Bild", wie er die aktuellen Kontaktbeschränkungen empfindet. Ihm zufolge würde sich "wahrscheinlich gar nichts ändern", wenn das "Verbot, sich mit mehr als einer Person zu treffen, die nicht zum eigenen Haushalt gehört, erhöht". Dem Immunologen zufolge wurde diese "etwas realitätsferne Beschränkung" von Anfang an nicht akzeptiert. Bei zwei oder drei Personen seien keine Änderungen zu befürchten. Stattdessen habe das Verbot wahrscheinlich nur dazu geführt, "dass Infizierte Kontakte verschwiegen haben."

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/sba/news.de/dpa

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