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Corona-Gipfel von Bund und Ländern: Frust wegen Lockdown-Zugabe! Kanzlerin Merkel unter Beschuss

Bund und Länder haben eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März beschlossen - doch hinter den Kulissen des Ministerpräsidententreffens gab es Knatsch. Kanzlerin Angela Merkel bekam heftigen Gegenwind zu spüren.

Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel am 11. Februar verkündete Lockdown-Verlängerung stieß bei Ministerpräsidenten wie Malu Dreyer aus Rheinland-Pflanz auf wenig Begeisterung. (Foto) Suche
Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel am 11. Februar verkündete Lockdown-Verlängerung stieß bei Ministerpräsidenten wie Malu Dreyer aus Rheinland-Pflanz auf wenig Begeisterung. Bild: picture alliance / Marijan Murat/dpa-Pool/dpa | Marijan Murat

Trotz sinkender Fallzahlen in der Coronavirus-Pandemie und dem Fortschreiten der Impfungen in Deutschland bleibt die Bundesrepublik weiter dicht: Am 10. Februar beschlossen Bund und Länder im Rahmen einer Ministerpräsidentenkonferenz, den zunächst bis 14. Februar 2021 verhängten Lockdown bis zum 7. März zu verlängern.

Lockdown in Deutschland bis 7. März: Merkel zögert Lockerungen wegen Virus-Mutanten hinaus

Bundeskanzlerin Angela Merkel erläuterte die Entscheidung von Bund und Ländern nach den Beratungen im Rahmen einer Pressekonferenz. Trotz der optimistisch stimmenden Entwicklung der Fallzahlen sei es noch nicht an der Zeit für umfangreiche Lockerungen, zu groß ist die Ungewissheit, die die Ausbreitung von Coronavirus-Mutationen mit sich bringe. Erforderlich sei eine weitere Senkung der 7-Tage-Inzidenz. Folglich soll der Einzelhandel erst dann öffnen dürfen, wenn der R-Wert über eine Woche lang unter 35 gesunken ist.

Scharfe Mahnung beim Corona-Gipfel: "Die Leute sind nach Monaten im Lockdown kaputt"

Dass den von Kanzlerin Merkel vorgetragenen Entscheidungen zur Lockdown-Verlängerung lebhafte Diskussionen in der Videoschalte mit den Ministerpräsidenten der Länder vorausgingen, ist nicht zuletzt an Statements der Länderchefs nach dem Corona-Gipfel anzumerken. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) beispielsweise zeigte sich nach den Beratungen enttäuscht ob der Lockdown-Verlängerung. Dreyer habe während der Beratungen eindringlich ermahnt, die Bevölkerung sei nach monatelangem Lockdown ohne Perspektiven ausgebrannt.

Malu Dreyer forderte bundesweiten Stufenplan für Lockdown-Lockerungen

Bereits im Vorfeld hatte Dreyereinen bundeseinheitlichen Stufenplan zu möglichen Lockerungen des Corona-Lockdowns gefordert. Es sei wichtig, den Menschen nachvollziehbare Perspektiven zu eröffnen. Ein Ziel zu haben helfe, die Entbehrungen besser auszuhalten, sagte Dreyer. Dabei sollten vor allem Kinder in den Kitas und Grundschulen Priorität haben. Es gebe aber auch einen starken Handlungsdruck etwa bei Friseuren, im Einzelhandel und in der Kultur. Dreyer fügte hinzu: "Im Einzelhandel und bei den Friseuren herrscht pure Verzweiflung."

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/news.de/dpa

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