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Coronavirus-News aktuell: "45 Prozent weniger Tote!" Neuer Impfplan vorgeschlagen

Wer wird zuerst geimpft und wer muss warten? Der Corona-Impfstoff ist noch immer knapp. Ein genauer Impfplan ist deshalb zwingend nötig. Die Krankenkasse Barmer hat nun eine neue Impfstrategie vorgeschlagen, mit der die Zahl der Corona-Toten um 45 Prozent gesenkt werden könnte. Doch wie sieht dieser neue Impfplan aus?

Die Krankenkasse Barmer hat einen neuen Impfplan vorgeschlagen. (Foto) Suche
Die Krankenkasse Barmer hat einen neuen Impfplan vorgeschlagen. Bild: AdobeStock/ Feydzhet Shabanov

Vor fast einem Jahr ist die erste Corona-Infektion in Deutschland bekannt geworden. Mittlerweile wurden mehr als zwei Millionen Fälle registriert. Am 9. November 2020veröffentlichen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer als erste westliche Hersteller vielversprechende Ergebnisse einer für die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs entscheidenden Studie. Im Dezembererteilt Großbritannien dem Impfstoff von Biontech und Pfizer als erstes Land der Welt eine Notfallzulassung und startet seine Impfkampagne wenige Tage später.

Ernüchterung nach dem Impfstart: Deutschland hat zu wenig Impfstoff

Seit dem 27. Dezember 2020 haben auch die Impfungen in Deutschland begonnen. Der Impfplan der Regierung zur Immunisierung Deutschlands sieht vor, dass zuerst Menschen über 80, Pflegeheimbewohner sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden sollen. Doch schnell nach dem Impfstart wird klar: Deutschland hat zu wenig Impfstoff. Die Impfdosen sind knapp. Und das hat sich bis heute, trotz der Zulassung des zweiten Impfstoffs des US-Unternehmens Moderna, nicht geändert.

"45 Prozent weniger Todesfälle!" Krankenkasse Barmer schlägt neue Impfstrategie vor

Die Krankenkasse Barmer schlägt daher nun einen neuen Impfplan vor, der die vorhandenen Impfstoffe nicht nur effizienter verteilen, sondern auch die Zahl der Corona-Toten um 45 Prozent senken soll. Dreh- und Angelpunkt dieser neuen Impfstrategie ist die Identifizierung von Risikopatienten und die Verfeinerung dieser innerhalb der dritten Risikogruppe. "Wir haben das Modell entwickelt, um die bestehende Impfstrategie zu verfeinern", so Barmer-ChefChristoph Straub. "Mit unserer Verfeinerung ließen sich gegenüber der bisherigen Impfverordnung 45 Prozent weniger Todesfälle erreichen. Es geht um eine möglichst gezielte Einsetzung des knappen Impfstoffs, der noch monatelang knapp sein wird."

Krankenkasse analysierte Verlauf der Corona-Erkrankungen anhand von Vorerkrankungen

Wie wurde also vorgegangen? Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, wurden die Daten der neun Millionen Versicherten analysiert. Es wurde geschaut, welche Vorerkrankungen und Komorbiditäten bei einer Corona-Erkrankung schwere Verläufe genommen haben und danach eine Priorisierung vorgenommen. So erhöhe beispielsweise Blutkrebs die Sterblichkeit um 2,95 Prozent und psychische Erkrankungen um 2,86. Die Barmer hat sein Rechenmodell veröffentlicht und für alle Krankenkassen zugänglich gemacht.

Neuer Impfplan zielführend? Arzt fürchtet Überforderung der Menschen

Doch auch wenn die neue Impfstrategie vielversprechend erscheint, müsse man auch diese hinterfragen. "Man kann ja nicht alles statisch berechnen. Es handelt sich schließlich um Menschen. Und da ist es eben oft auch eine Ermessenssache des Arztes, ob es sinnvoll ist, eine Person zu impfen - zum Beispiel bei Palliativpatienten", so Impfarzt Dr. Thomas Assmann gegenüber der "Bild".

Prinzipiell halte er nichts davon, die Menschen mit immer neuen Regeln zu konfrontieren. "Beim Fußball kann auch nicht alle fünf Minuten jemand kommen und die Regeln ändern. Wir brauchen endlich klare Linien!", so Dr. Assmann.

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/bua/news.de/dpa

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