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Corona-Gipfel im Kanzleramt: Trotz sinkender Kurven! Weshalb Merkel den Mega-Lockdown wirklich will

Seit den Morgenstunden gilt in Bayern eine FFP2-Maskenpflicht im Handel und im Nahverkehr. Werden die bayerischen Regelungen im Mega-Lockdown bundesweit Schule machen? Vielleicht sogar, obwohl die Corona-Kurven sinken?

Angela Merkel will den Mega-Lockdown trotz sinkender Zahlen. (Foto) Suche
Angela Merkel will den Mega-Lockdown trotz sinkender Zahlen. Bild: dpa

Deutschland droht nach dem vorgezogenen Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Dienstag der Mega-Lockdown. Ein ganzes Maßnahmen-Paket könnte dabei zur Debatte stehen und eventuell auch verschärft werden. Ausgangssperren, Homeoffice-Pflicht und eine FFP2-Maskenpflicht im Bahnverkehr könnten dabei sein.

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Mega-Lockdown nach Corona-Gipfel im Kanzleramt: Ausgangssperre für drei Wochen

Vizekanzler Olaf Scholz sagte im "Bild"-Talk "Die richtigen Fragen": "Es müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden." (...). "Ich gehe davon aus, dass das schon 14 Tage sein können, die noch einmal dazu kommen." Ob dazu auch Ausgangssperren gehören, wollte der Vizekanzler nicht ausschließen. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sprach sich sogar für einen harten, dreiwöchigen Lockdown aus. Ausgangssperren ab 20 Uhr seien aus seiner Sicht für drei Wochen vertretbar.

In Bayern müssen die Menschen seit den Morgenstunden in Bussen, Trams, U- und S-Bahnen sowie in allen Geschäften schon FFP2-Schutzmasken tragen. Auch eine nächtliche Ausgangssperre gilt im Freistaat bereits. Söder forderte die anderen Länder auf, die bei der Ministerpräsidentenkonferenz getroffenen Beschlüsse konsequenter umzusetzen. Söder sieht die Vorschriften in Bayern als eine Art Blaupause für Bundesregelungen. Nach Informationen des "Business Insiders" will das Kanzleramt sogar eine bundesweit einheitliche nächtliche Ausgangssperre einführen. Vor der Bund-Länder-Schalte gibt es also noch einiges an Abstimmungsbedarf.

Mega-Lockdown trotz sinkender Corona-Zahlen bei Neuinfektionen, Tests, Intensivpatienten

Am Montag lassen sich die Spitzen von Bund und Ländern von führenden Wissenschaftlern über neue Erkenntnisse informieren. Dabei gibt es auch Zahlen, die bei entsprechender Interpretation auch in eine andere Richtung zeigen könnten. Wie die "Bild" schreibt, geht man selbst im "Kanzleramt von sinkenden Ansteckungen aus". Entspannen würde sich langsam auch die Situation auf den Intensivstationen. Wie das Blatt erfahren haben will, soll Kanzleramtschef Helge Braun davon ausgehen, "dass Deutschland das Ziel von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner bis Mitte Februar erreichen werde".

Die Zahl der Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen sei seit Anfang Januar von über 5700 auf unter 5000 gesunken. Außerdem sei die "Anzahl aktiver, registrierter Corona-Fälle" seit Ende Dezember "von fast 374.000 auf rund 315 000" gefallen, schreibt das Blatt. Zudem seien die positiven Ergebnisse unter allen Corona-Tests "von fast 16 Prozent Anfang Januar auf unter 13 Prozent" gesunken.

Warum Merkel den Mega-Lockdown trotz sinkender Zahlen will

Den Mega-Lockdown soll es nach Merkels Willen dennoch geben. Der Grund? Die Unsicherheit vor den Corona-Mutationen. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erklärte bei "Anne Will": "Was wir gar nicht einschätzen können, ist das britische Virus. Das ist der Grund, warum wir jetzt tagen." Es bestehe die Gefahr, dass sich die Dynamik noch einmal beschleunige, wenn sich die Virus-Mutationen weiter ausbreiteten, sagte auch Peter Altmaier (CDU). "Deshalb müssen wir jetzt - und das ist explizit meine Meinung als Wirtschaftsminister - auf der Ministerpräsidentenkonferenz die Weichen so stellen, dass wir in den nächsten Wochen die Infektionswelle endgültig brechen und ein erneutes Hochschießen der Dynamik bis Ostern verhindern."

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/fka/news.de/dpa

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