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Coronavirus News am Freitag: Impfstoff-Engpass! Pfizer liefert zu wenig Corona-Impfstoff

In Deutschland haben sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie bereits über zwei Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Der Corona-Gipfel von Merkel und den Länderchefs steigt schon am Dienstag. Alle Corona-News des Tages lesen Sie hier.

In Deutschland haben sie über zwei Millionen Menschen mit Corona infiziert. (Foto) Suche
In Deutschland haben sie über zwei Millionen Menschen mit Corona infiziert. Bild: dpa

Es ist die nächste Schallmauer, die beim Coronavirus durchbrochen wird. Nachdem es erst am Donnerstag einen neuen Höchtstand bei den Corona-Toten gab, meldet das Robert Koch-Institut (RKI): In Deutschland haben sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie bereits über zwei Millionen Menschen mit dem Virus infiziert.

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Coronavirus-News zu aktuellen RKI-Zahlen: Neuinfektionen, Todesfälle und Sieben-Tage-Inzidenz

Die Gesundheitsämter meldeten dem (RKI) 22.368 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Fälle auf 2.000.958 (Stand: 15.01., 00.00 Uhr). Dabei ist zu beachten, dass die tatsächliche Gesamtzahl noch deutlich höher liegen dürfte, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Außerdem wurden 1113 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet.

Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 44 994. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1 641 200 an.

R-Wert in Deutschland aktuell bei 1,02

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Freitagmorgen bei 146,1. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch aktuell enorm: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 287,6 und Sachsen mit 274,1. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 78,7.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Donnerstag bei 1,02 (Vortag: ebenfalls 1,02). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 102 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Coronavirus-Lage in Deutschland am Freitag (15.01.2021) im Überblick

Die aktuellen Geschehnisse und Entwicklungen rund um die Coronavirus-Pandemie lesen Sie hier in unserem News-Ticker zur aktuellen Corona-Lage.

+++ Pfizer liefert weniger Corona-Impfstoff nach Europa als geplant +++

Wie die "Bild"-Zeitung aktuell berichtet, liefert der US-Pharmakonzern Pfizer weniger Corona-Impfstoff als vereinbart nach Europa. Ab kommender Woche werde es demnach verringerte Liefermengen geben. Das meldete das norwegische Institut für öffentliche Gesundheit.

+++ Lindner fordert Informationen zu verschärftem Corona-Lockdown +++

Vor den anstehenden Bund-Länder-Beratungen über neue Corona-Maßnahmen hat der FDP-Vorsitzende Christian Lindner eine umfassende Information der Bevölkerung gefordert. In einem am Freitag veröffentlichten Video warf er Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, hinter verschlossenen Türen einen "Mega-Lockdown" vorzubereiten. Deshalb mahnte er Angaben darüber an, welche Einschränkungen geplant seien, auf welcher Faktengrundlage dies basiere und ob auch Alternativen erwogen würden. Wegen der kritischen Infektionslage wollen Merkel und die Ministerpräsidenten bereits am kommenden Dienstag über schärfere Corona-Beschränkungen beraten.

+++ Kretschmer für zwei, drei Wochen der harten Kontaktreduzierungen +++

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich wegen der weiterhin viel zu hohen Corona-Infektionszahlen dafür ausgesprochen, die Kontaktbeschränkungen bundesweit für zwei bis drei Wochen drastisch zu verschärfen. Man habe die Erfahrung machen müssen: "Reduzierung von Inzidenz geht nur mit ganz hartem Lockdown", sagte Kretschmer am Freitag in einer Online-Pressekonferenz vor dem CDU-Parteitag. "Dieser softe Lockdown mit offenen Schulen, Kindergärten, mit offenen Einkaufsmöglichkeiten bringt nichts. Deswegen: Hart und konsequent."

Wegen der Veränderungen des Virus stehe man vor einer neuen Bedrohung, sagte Kretschmer. Deswegen sei es angezeigt, "noch einmal einen auch deutschlandweiten Kraftakt zu wagen". Er sprach sich zugleich für die Möglichkeit regionaler Abweichungen aus.

Es müsse immer mitbedacht werden, welche Durchhaltefähigkeit man habe, sagte Kretschmer. Könne man das Land über Monate so runterfahren, wie man es getan habe, oder gehe das nur für eine begrenzte Zeit. Sein Zieldatum sei der 8. Februar. Bis dahin wolle er maximal die Inzidenz - also die Anzahl von Neuinfektionen pro 100 000 Menschen innerhalb einer Woche - reduzieren. Angesichts der hohen Infektionszahlen sei es "richtig, jetzt noch einmal zu versuchen, zwei oder drei Wochen (zu) reduzieren, gemeinsam, um dann von einem anderen Niveau aus entweder Lockerungen vorzunehmen oder die schwere Zeit der Mutation zu durchstehen und die Krankenhäuser eben nicht vorher schon übervoll zu haben".

+++ Corona-Gipfel der Kanzlerin mit den Länderchefs findet am Dienstag statt +++

Der vorgezogene Gipfel von Kanzlerin Angela Merkel mit den 16 Länderchefs zu Maßnahmen in der Corona-Krise wird bereits am kommenden Dienstag stattfinden. Das bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert in der Bundespressekonferenz am Freitag.

+++ Dreyer dringt auf Bund-Länder-Beratungen am Dienstag +++

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hofft auf vorgezogene Bund-Länder-Beratungen am kommenden Dienstag. "Wir werden überlegen bis Anfang nächster Woche, wenn wir uns mit der Bundeskanzlerin treffen, hoffentlich am Dienstag, welche Maßnahmen wir zu ergreifen haben", sagte die SPD-Politikerin am Freitagmorgen im ZDF-"Morgenmagazin". Die SPD-Ministerpräsidentinnen und -präsidenten wollen sich laut Dreyer mit der Bundeskanzlerin und Wissenschaftlern schon früher als geplant treffen - ursprünglich war die nächste Bund-Länder-Schalte für den 25. Januar angesetzt.

An diesem Sonntag gebe es bessere Erkenntnisse dazu, wie sich der Lockdown auf die Corona-Fallzahlen auswirke. Zur aktuellen Lage komme die Virusmutation aus Großbritannien als weitere Gefahr hinzu, mahnte Dreyer. "Selbstverständlich, wenn die Gefahr für uns so groß ist, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen."

Angesichts weiterhin hoher Infektionszahlen und großer Sorge um die aufgetauchten Coronavirus-Mutationen hatte die Diskussion über zeitnahe Verschärfungen des Lockdowns zuletzt gewaltig an Fahrt aufgenommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wurde aus den digitalen Beratungen im CDU-Vorstand im Anschluss an die Präsidiumssitzung mit den Worten zitiert, man sei in einem Wettlauf mit der Zeit und könne nicht bis zum 25. Januar warten. Einen Termin für die nächste Runde mit den Regierungschefs der Länder nannte Merkel demnach nicht, Montag und Dienstag sind nach weiteren Angaben aber im Gespräch.

+++ Tschentscher für frühere Runde mit Merkel zur Corona-Lage +++

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht ein Vorziehen der nächsten Runde der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie positiv. Er halte Beratungen bereits in der kommenden Woche grundsätzlich für gut, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag.

Ursprünglich wollten sich die Länderregierungschefs erst am 25. Januar erneut mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammenschalten. Angesichts weiterhin hoher Infektionszahlen und großer Sorge um die aufgetauchten Coronavirus-Mutationen hatte sich Merkel bereits für einen Termin in der kommenden Woche ausgesprochen. Auch Tschentscher teile diese Sorgen, hieß es im Rathaus.

+++ Studien: Schutz nach Corona-Infektion könnte monatelang halten +++

Eine Corona-Infektion könnte neuen Studien zufolge monatelang vor einer Neuansteckung mit dem Virus schützen. Forscher aus den USA etwa konnten auch mehr als ein halbes Jahr nach einer Infektion Antikörper gegen einen wichtigen Virus-Baustein - das sogenannte Spike-Protein - im Blut nachweisen, wie sie im Fachblatt "Science" schreiben. Eine Studie aus England kommt zu dem Schluss, dass eine Covid-Erkrankung mindestens fünf Monate lang einen gewissen Schutz bietet. Allerdings weisen die Forscher darauf hin, dass auch immune Menschen das Virus übertragen könnten.

Studien zur Immunität über längere Zeiträume sind bislang nicht möglich, da es da Virus noch gar nicht so lange gibt.

Die Immunantwort nach einer Corona-Infektion ist eine komplexe Sache. Wie viele Antikörper ein Infizierter entwickle, hänge in der Regel mit der Schwere der Erkrankung zusammen, erklärte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Deutschen Presse-Agentur. Wer beispielsweise keine Symptome zeige, bilde oft wenige bis keine Antikörper. Zudem verliere der Immunschutz mit der Zeit an Wirkung, weil die Zahl der Antikörper sinke. Wie lange einmal Infizierte immun sind, lasse sich derzeit noch nicht sicher sagen, so Watzl. Es gebe zwar einige Fälle, in denen Menschen ein zweites Mal erkrankten. "Das sind aber absolute Ausnahmen."

Auch das Robert Koch-Institut verweist darauf, dass es zu vielen Fragen noch keine endgültigen Antworten gebe. Bisher vorliegende Studien lieferten eher Hinweise, dass beispielsweise Reinfektionen möglich seien.

+++ Merkel plant neue Kontakt-Vorschrift! Kommt jetzt die 1-FESTER-Freund-Regel? +++

Angela Merkel will die Kontaktvorschriften offenbar noch einmal verschärfen. Wie "Businessinsider" aktuell berichtet, plant die Kanzlerin, aus der 1-Freund-Regel eine 1-Fester-Freund-Regel zu machen. Aktuell darf man sich laut Corona-Regeln mit einer weiteren Person außerhalb des eigenen Haushaltes treffen. Das soll nun noch verschärft. Demnach müsse man, sollte diese Regel in Kraft treten, zukünftig angeben, wer diese eine Person ist. Von den Ländern gibt es jedoch Gegenwind. Laut"Businessinsider" hatte die Kanzlerin diese Kontakt-Vorschrift bereits bei der letzten Sitzung ins Gespräch gebracht.

+++ Geheimgespräche! So plant Merkel den Mega-Lockdown +++

Die Kanzlerin ist tief besorgt über die in Großbritannien aufgetauchte Mutation des Coronavirus. Sie plant den Mega-Shutdown. Eine Verschärfung der derzeitigen Corona-Maßnahmen über den Februar hinaus wird immer wahrscheinlicher. Den Artikel lesen Sie hier.

+++ Prüfung von Corona-Impfpflicht für Soldaten +++

Die Wehrbeauftragte Eva Högl hält die Prüfung einer Corona-Impfpflicht für Soldaten für richtig. Högl erinnerte daran, dass Soldaten die Pflicht zur Erhaltung ihrer Gesundheit haben. "Nach dem Soldatengesetz können sie bisher schon zu Impfungen verpflichtet werden, beispielsweise bei Auslandseinsätzen. Insofern ist ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit eingeschränkt", sagte sie. "Daher ist es richtig, eine Impfpflicht bei den neuen Impfstoffen gegen Corona konkret zu prüfen."

In den kritischen Bereichen - bei Auslandseinsätzen, im Sanitätsdienst und vor Ort bei den Einsätzen in der Corona-Hilfe - sollten nach Ansicht der Wehrbeauftragten "perspektivisch nur diejenigen Dienst tun, die auch geimpft sind". Im Verteidigungsministerium wird derzeit geprüft, ob die Corona-Impfung in die Liste der "duldungspflichtigen" Maßnahmen aufgenommen werden soll.

+++ Weil will nicht über Corona-Lockdown bis Ostern reden +++

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat davon abgeraten, schon jetzt über einen Corona-Lockdown bis Ostern zu reden. "So weit möchte ich nicht gehen. Gelingt es uns, schnell und nachhaltig unter den Inzidenzwert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche zu kommen, müssen wir nicht den Frühlingsanfang abwarten, um darüber zu reden, wie wir wieder mehr Normalität schaffen", sagte der SPD-Politiker der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

+++ Lauterbach verspricht: Im Sommer wird es besser +++

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet für den Sommer mit einer deutlichen Verbesserung der Corona-Lage. "Wichtig ist, dass wir so schnell wie möglich impfen, damit wir schwere Mutationen des Virus verhindern", sagte Lauterbach. "Wir haben nur für etwa 25 Millionen Menschen Impfstoff im ersten Halbjahr, also bis ungefähr Ende Juni. Weit über die Hälfte der Bevölkerung wird also bis zur Mitte des Jahres nicht geimpft sein. Aber im zweiten Halbjahr werden wir dann eine deutliche Erleichterung erleben."

Lauterbach betonte: "Jetzt kommen die wirklich ganz schweren Monate. Die nächsten zwei Monate werden die härtesten der Pandemie werden. Aber dann werden wir zunehmend impfen können. Ich gehe von einem sehr befreiten, sehr guten Sommer aus. Dann wird das Schlimmste hinter uns liegen."

+++ 48-Jähriger ist ohne Mundschutz in Straßenbahn und schlägt Polizist +++

Ein 48-Jähriger hat sich in Halle geweigert einen Mundschutz in der Straßenbahn zu tragen und einen Polizisten geschlagen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, war der Mann ohne Mundschutz und Fahrkarte in der Straßenbahn in Halle unterwegs. Als ihn andere Fahrgäste am Donnerstagabend auf den fehlenden Mundschutz hinwiesen, stieg er aus. An der Haltestelle traf er dann auf Kontrolleure und wurde aggressiv, so dass die Polizei hinzugerufen wurde. Nachdem er einen der Polizeibeamten schlug, wurde er vorläufig festgenommen. Die Polizei hat nun Ermittlungen wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte aufgenommen.

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/news.de/dpa

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