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Weil er Erdogan beleidigte: Deutscher Arzt in der Türkei festgenommen

Ein deutscher Arzt wurde einem Medienbericht zufolge Anfang November in der Türkei festgenommen, weil er das Land beleidigt und beschimpft haben soll. Nun wird er angeblich dort festgehalten. Im schlimmsten Fall droht ihm eine Haftstrafe.

Der deutsche Arzt wurde in der Türkei wegen Staatsbeleidigung festgenommen. (Foto) Suche
Der deutsche Arzt wurde in der Türkei wegen Staatsbeleidigung festgenommen. Bild: Adobe Stock/ andranik123

In der Türkei ist der "Bild"-Zeitung zufolge bereits Anfang November ein Deutscher nach einem Streit am Flughafen festgenommen worden. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts bestätigte der Deutschen Presse-Agentur und der Zeitung die Festnahme. Der Betroffene werde "konsularisch betreut". Weitere Angaben machte der Sprecher am späten Montagabend nicht.

Er soll den Staat beleidigt haben! Deutscher Arzt in Türkei festgehalten

Dem "Bild"-Bericht zufolge darf der Mann das Land wegen einer Ausreisesperre nun nicht mehr verlassen. Nach Informationen der Zeitung war der aus Wuppertal stammende 63-jährige Arzt Anfang November von Düsseldorf nach Antalya geflogen. Nach der Landung soll er mit anderen Passagieren am Gepäckband in Streit geraten sein.

Zeuge filmte Mediziner bei seinen Beleidigungen gegen Türken

Wie "Bild" weiter schreibt, sollen Zeugen später der Polizei gesagt haben, der Mediziner habe lautstark die Türkei und die Türken beleidigt. "Ihr Türken seid halt so, es ist eh kein demokratisches Land hier", habe der Deutsche gerufen. Ein Beobachter soll den Arzt sogar bei seinen Beleidigungen gefilmt haben, berichtet die "Bild". Er habe den Deutschen daraufhin bei der Polizei angezeigt.

Anschließend habe man den Zahnarzt wegen der "Verunglimpfung des Staates und seiner Organe" kurzzeitig verhaftet und vernommen. Nach Artikel 301 des türkischen Strafgesetzbuchs ist derartige Staatsbeleidigung strafbar. Laut "Bild" stehen darauf bis zu vier Jahre Gefängnis, bei Beleidigungen in der Öffentlichkeit womöglich sogar mehr. Der betroffene Arzt warte nun auf einen Termin beim Richter, heißt es.

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/sig/news.de/dpa

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