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Höhere Krankenkassenbeiträge ab 2021: 3 Milliarden Euro fehlen! Gesetzlich Versicherte werden zur Kasse gebeten

Wer gesetzlich krankenversichert ist, wird im kommenden Jahr zur Kasse gebeten: Die Beiträge der Krankenkassen werden laut Gesetzesänderung angehoben. Drei Milliarden Euro der Versicherten sollen eine Finanzierungslücke stopfen.

Im Jahr 2021 müssen sich gesetzlich Krankenversicherte auf höhere Beiträge gefasst machen. (Foto) Suche
Im Jahr 2021 müssen sich gesetzlich Krankenversicherte auf höhere Beiträge gefasst machen. Bild: Robert Schlesinger / picture alliance / dpa

Die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen müssen im kommenden Jahr wahrscheinlich im Durchschnitt um 0,2 Prozentpunkte höhere Beiträge bezahlen. Das ergibt sich aus einem Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), für den das Kabinett am Mittwoch in Berlin grünes Licht gab.

Höhere Krankenkassenbeiträge für 2021 sind beschlossene Sache

Erwartet wird eine Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenversicherung von mehr als 16 Milliarden Euro. Zur Finanzierung von Mehrkosten und zum Ausgleich geringerer Einnahmen durch die Corona-Krise soll die gesetzliche Krankenversicherung fünf Milliarden Euro mehr aus Steuergeld erhalten. Aus den Reserven der Krankenkassen sollen einmalig acht Milliarden Euro in die Einnahmen des Gesundheitsfonds fließen. Es dürften dann aber noch rund drei Milliarden Euro fehlen.

3 Milliarden Euro fehlen! Höhere Beiträge zur Krankenversicherung sollen Finanzlücke stopfen

Dafür müsste der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz für das Jahr 2021 um 0,2 Beitragssatzpunkte auf 1,3 Prozent steigen. Das Gesundheitsministerium will den durchschnittlichen Beitragssatz zum 1. November 2020 bekanntgeben. Die Sozialversicherungsbeiträge sollen bei maximal 40 Prozent stabilisiert werden.

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Heftige Kritik an geplanter Anhebung der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung

Kritik kam vom Krankenkassen-Spitzenverband. Die Pläne seien "sozial unausgewogen und zudem ein massiver Eingriff in die Autonomie der Selbstverwaltung", so die Verwaltungsratsvorsitzenden Uwe Klemens und Volker Hansen. Anja Piel vom Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbunds forderte:"Die Versicherten und die gesetzlichen Krankenkassen dürfen nicht zu Zahlmeistern für die Folgekosten der Corona-Pandemie werden."

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/news.de/dpa

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