Erstellt von Jan Ludwig - Uhr

Ursula von der Leyens erste Amtshandlung: Mehr Gehalt für EU-Beamten in Brüssel

Digitalisierung, Umweltschutz, Grenzsicherung und Brexit sind nur vier Herausforderungen, die die chronisch unterfinanzierte Europäische Union in der nahen Zukunft lösen muss. Doch ein Papier zu den Beamtengehältern, das am ersten Arbeitstag der neuen Komissionspräsidentin zeigt, wo scheinbar die Prioritäten liegen.

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Erste Nachricht von Komissionspräsidentin von der Leyen: Mehr Geld für EU-Beamte Bild: picture alliance/Zheng Huansong/XinHua/dpa

150,6 Millionen Euro mehr soll es für die Beamten geben, die für die Europäische Union arbeiten. So geht es aus einem Papier hervor, das am ersten Tag nach dem Amtsantritt der ehemaligen deutschen Verteidigungsministerin und amtierenden Präsidentin der Europäischen Komission Ursula von der Leyen veröffentlicht wurde. Darin werden, um den steigenden Lebenshaltungskosten gerecht zu werden, 2% mehr Gehalt für die Beamten gefordert.

Unsummen belasten die Bürger der EU

Die Erhöhung der Beamtengehälter soll rückwirkend bis zum 1. Juli gelten. Aber nicht nur das Gehalt der arbeitenden Beamten soll aufgestockt werden, auch die Altersbezüge von pensionierten EU-Beamten, die bisher bei durchschnittlich 4640 Euro liegen, sollen ansteigen. Zum Vergleich eine durchschnittliche Altersrente nach 35 Arbeitsjahren liegt in Deutschland bei 1520 Euro (bei Männern).

EU-Beamte zahlen zwar einen niedrigen EU-Steuersatz erhalten jedoch auch zahlreiche Zusatzleistungen. So kostet die EU-Krankenversicherung gerade einmal ungefähr 2% des Einkommens. Der Umfang der Versicherung stellt dabei das Angebot so mancher privater Krankenkassen in den Schatten und deckt beispielsweise Berufskrankheiten ab.

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Ist das Gehalt für die EU-Beamten gerecht?

Auf den ersten Blick scheint, es als wären alle Beamten in der EU überbezahlt. Ein solches Einkommen kann, wenn man selbst jeden Cent zweimal umdrehen muss, ungerecht erscheinen. Doch besonders bei hohen Beamten muss das Gehalt noch mehr tun als nur das Dach über dem Kopf bezahlen und das Essen auf den Tisch bringen. Denn niedrige Beamten-Löhne machen Bürokratien wie die EU bestechlich und anfällig für Korruption.

Die Beamten finanziell zu sichern, schützt auch die Beamten selbst vor der Versuchung eine Bestechung anzunehmen. Ob das Einstiegsgehälter von ungefähr 4600 Euro rechtfertigt, wie sie die "Bild" berechnet, ist eine Frage, die jeder für sich beantworten muss.

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luj/news.de

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