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Angesichts Luftverschmutzung und Platzmangel in Städten sollte man eigentlich froh sein, wenn Bürger vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. Doch ein CDU-Politiker will Radfahrer zur Kasse bitten.
Der Vizechef der CDU-Ratsfraktion in Düsseldorf, Andreas Hartnigk, möchte Radfahrer mit Parkgebühren für Fahrräder zur Kasse bitten. Es sei nicht hinnehmbar, dass Autofahrer bei der Verkehrswende regelrecht verteufelt würden, Radfahrer dagegen mit Samthandschuhen angefasst würden, sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung.
Hartnigk sagte der Zeitung, er bereite einen entsprechenden Antrag für den Verkehrsausschuss der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens vor. Es sei ein "Gebot der Gleichbehandlung", dass für Fahrräder Parkgebühren bezahlt werden müssten, wenn für Autos - wie in Düsseldorf diskutiert - künftig 24 Stunden lang Parkgebühren anfallen sollen. Für Radfahrer werde eine immer bessere Infrastruktur geschaffen. Diese sollten sich nun an den Kosten beteiligen - etwa in Form von Klebeplaketten oder -tickets.
Der aus Düsseldorf stammende Grünen-Spitzenkandidat für die Europawahl, Sven Giegold, twitterte: "Wie CDU-Politiker das Klima retten wollen: Keinen Preis für CO2, aber Parkgebühren für Fahrräder. Irre!" CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt sagte der "Rheinischen Post", der Vorschlag seines Stellvertreters sei ohne interne Abstimmung erfolgt. Ein weiterer CDU-Ratsherr nannte den Vorstoß laut "RP" eine "Schnapsidee".
Auch in den sozialen Netzwerken echauffieren sich Bürger über die Parkgebühren-Idee. Immerhin sind Fahrräder günstiger, umweltfreundlicher und oft das schnellste Verkehrsmittel.
Was die Gesellschaft fordert:
— Kaffeecup (@kaffeecup) 7. Mai 2019
Weniger Autos in deutschen Städten, Menschen sollen vermehrt das Rad nutzen, denn:
-günstig
-gesund
-umweltfreundlich
-oft das schnellste Verkehrsmittel
Was ein CDU-Politiker fordert:
-Parkgebühren für Fahrräder
Kann man sich nicht ausdenken.
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"Wow, also sowas dämliches hab ich noch nie gehört. Ich meine was ist schlimm an Fahrrädern?Im Vergleich zum Auto deutlich kleiner und handlicher, verstopfen nicht die Straßen. Sie haben quasi keine Emissionen, außer bei der Herstellung", schreibt ein Twitter-Nutzer. "Die @CDU hat Klimaschutz verstanden. Alle reden über Senkung der CO2-Emissionen. Politiker der Union fordert Parkgebühren fürs Fahrrad. Zur Erinnerung: das abgasfreie Ding, mit dem man besonders in Städten schnell und gesund ans Ziel kommt", schreibt der Green City Verein auf Twitter. "Wenn man die Radfahrer mit Parkgebühren bestrafen will, weil sie umweltfreundlich und gesund leben, so hat man ein echtes Rad ab", twittert eine weitere Nutzerin.
Für andere sind Parkgebühren für Radfahrer eine logische Konsequenz. Natürlich mit Augenzwinkern. "Ja ist doch logisch, wenn Die Autos aus den Städten verbannt sind fallen ja die Einnahmen aus Parkgebühren weg", schreibt ein Twitter-Nutzer. Doch bei Parkgebühren für Fahrräder sollte es nach der mit dunkelschwarzem Humor eingefärbten Meinung anderer Twitter-Nutzer nicht bleiben: "Parkgebühren für Einkaufswagen", heißt es da.
Parkgebühren für Einkaufswagen.
— Nee, näh (@RoyalMoJoe) 8. Mai 2019
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"Parkgebühren für Fahrräder ist gut. Mautgebühren für Radwege ist besser", fordert eine anderer. Die beste Idee ist jedoch: "Wie wäre es mit Parkgebühren für Fußgänger die länger als 3 Sekunden stehen bleiben", schlägt ein anderer Twitter-Uservor.
bua/fka/news.de/dpa