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Todesfall Leon (6) aus Tirol: Mutter des Jungen hält zum tatverdächtigen Vater

Im Fall des verstorbenen sechsjährigen Leon gilt sein eigener Vater Florian A. als Tatverdächtiger. Er soll ihn aus Überforderung umgebracht haben, sitzt nun in Untersuchungshaft. Seine Frau hält dennoch weiterhin zu ihm.

Polizisten sind am Unglücksort in der Tiroler Ache im Einsatz, wo der sechsjährige Leon zu Tode kam. (Foto) Suche
Polizisten sind am Unglücksort in der Tiroler Ache im Einsatz, wo der sechsjährige Leon zu Tode kam. Bild: picture alliance/dpa/APA | Georg Köchler/Zoom Tirol

Vor einigen Monaten starb der sechsjährige Leon bei der Kitzbüheler Ache. Während sein Vater Florian A. behauptet, während eines damaligen Ausflugs mit ihm von einem Mann überfallen und mit einer Flasche geschlagen worden zu sein, gilt er jedoch selbst als tatverdächtig. Der Vorwurf: Er soll seinen Sohn, der am Syngap-Syndrom litt,aus Überforderung "umgebracht und in die Ache geworfen haben, um ihn von seinem Leid zu erlösen". Ein Richter schickte den Vater jetzt in Untersuchungshaft - seine Frau glaubt an seine Unschuld.

Leon (6) in Kitzbüheler Ache ermordet? Seine Mutter hält zum tatverdächtigen Vater

Dass Florian A. Mutter davon überzeugt ist, dass ihr Mann nicht mit dem Tod ihres Sohnes Leon zu tun hat, hatte sie in der vergangenen Monaten bereits deutlich gemacht. Gemeinsam mit ihrem Partner hatte sie versucht, einen unbekannten Mann mit Ad­ler-Hoodie ausfindig zu machen, der Florian A. an Leons Todestag angeblich mit einer Flasche angegriffen haben soll. Auch jetzt scheint sie voll und ganz hinter ihrem Mann zu stehen. Florian A.'s Verteidiger Hubert Stanglechner sagte gegenüber "Bild" nach der Haftvorführung: "Er hat den Rückhalt von seiner Ehefrau und seiner ganzen Familie, aber er ist abge­schnitten von dieser persönli­chen Unterstützung." Sein Mandant sei "nach wie vor schockiert" über den Vorwurf, Leon umgebracht haben zu sollen.

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Mordfall Leon aus Tirol (Österreich): Vater Florian A. "dringend verdächtig" und in Untersuchungshaft

Laut Staatsanwalt Hansjörg Mayr sieht der Richter jedoch eine Verdunkelungs- und Tat­begehungsgefahr als Haftgrund. Florian A. sei "dringend verdächtig, am 28.08.2022 seinen Sohn Leon vorsätzlich getötet und einen Raubüberfall vorge­täuscht zu haben". Wie "Bild" erfahren hat, sehe der Richter zwar keine Fluchtgefahr, fürchte jedoch, dass Florian A. ohne U-Haft Zeugen beeinflussen oder eine gleich­gelagerte Tat erneut begehen könnte.

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Tatverdächtiger Florian A.: "Absurd, dass er seinen Sohn umgebracht hätte"

Sein Verteidiger hält diesen Gedanken jedoch für "absurd" und "abwegig": "Diese Zeugen werden ja un­ter Wahrheitspflicht vernom­men, und wenn sie dann ge­fragt werden, haben Sie mit dem Beschuldigten gespro­chen, und es würde heraus­kommen, er habe tatsächlich versucht, sie in ir­gendeine Richtung zu beein­flussen – das wäre ja fatal für den Ausgang des Verfahrens. Dann wäre seine Glaubwür­digkeit völlig ruiniert."

Auch dafür, dass Florian A. dem Richter zufolge eine ähnliche Tat erneut begehen könnte, gebe es laut Stanglechner "über­haupt keinen Anhaltspunkt". "Er sagt ganz deutlich, genauso ab­surd wie die Annahme, dass er seinen Sohn umgebracht hätte, ist die Annahme, dass er jetzt plötzlich auch andere Menschen umbringen würde", so der Jurist.

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