Erstellt von - Uhr

Horror-Verbrechen: Leichenfund im Amazonas! Wurde das Journalisten-Duo erschossen?

Wurden Dom Philip und Bruno Pereira ermordet? Die Polizei geht im Fall des vermissten Journalisten und seines Begleiters von einem Verbrechen aus. Zwei Tatverdächtige wurden verhaftet. Ein Mann gestand, die beiden ermordet zu haben.

Im Amazonas wurden zwei Leichen gefunden. War es Mord? (Symbolfoto) (Foto) Suche
Im Amazonas wurden zwei Leichen gefunden. War es Mord? (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Marcio Isensee e Sá

Das Verschwinden des britischen Journalisten Dom Phillip und seines Führers, der indigene Experte Bruno Pereira, beschäftigte die Polizei. Seit zehn Tagen wurden sie im brasilianischen Amazonasgebiet vermisst. Die Ermittler gingen von einem Verbrechen aus. Nun könnte sich dieser Verdacht bestätigt haben. Zwei Verdächtige wurden bislang festgenommen, einer von ihnen gestand nun, er sei an einem Mord an den beiden beteiligt gewesen, wie die Bundespolizei in Manaus am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte.

Verbrechen im Amazonas: Wurde der britische Journalist und sein Führer erschossen?

Einer der mutmaßlichen Täter, Amarildo da Costa de Oliveira(41), habe die Polizei zu "menschlichen Überresten" geführt, hieß es. Diese sollten untersucht werden. Die beiden Vermissten sollen einem Ermittler zufolge erschossen worden sein. Oliveira sagte den Ermittlern, dass er die beiden Männer mit einer Schusswaffe tötete, wie Bundesermittler Eduardo Alexandre Fontes sagte. Oliveiras Familie behauptete zunächst, dass sein Geständnis erzwungen wurde. Die Polizei hätte ihn gefoltert, um eine Aussage zu erzwingen. Außerdem soll er die Tat abgestritten haben. Die sterblichen Überreste sollen in den nächsten Tagen identifiziert werden. Wenn es sich bei den Leichen um Philips und Pereira handelt werden sie "den Familien der beiden zurückgegeben".

Polizei rechnet im Fall der mutmaßlich getöteten Männer mit weiteren Verhaftungen

Die Polizei erklärte, sie gehe demnächst von weiteren Verhaftungen aus. Der Verdächtige habe "detailliert über das begangene Verbrechen berichtet und den Ort angegeben, an dem er die Leichen vergraben hat", sagten die Ermittler. Der Bruder des Verdächtigen, Fischer Oseney, der ebenfalls am Mittwoch verhaftet wurde, bestreitet an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Die Polizei sucht nun nach dem Boot. "Sie haben Säcke mit Erde auf das Boot gelegt, damit es sinkt", sagte Guilherme Torres von der Polizei des Bundesstaates Amazonas. Zuvor wurde berichtet, man hätte Blutspuren im Boot von Oliviera gefunden. Außerdem entdeckte die Polizei im Fluss organisches Material, das offensichtlich menschlichen Ursprungs ist und zur Analyse geschickt wurde.

"Auch wenn wir noch die endgültigen Bestätigungen abwarten, beendet dieser tragische Ausgang unsere Ängste und Qualen, nicht zu wissen, wo Dom und Bruno sind", schrieb Alessandra Sampaio, die Frau von Dom Philipps, in einer Mitteilung. "Jetzt können wir sie nach Hause bringen und mit Liebe verabschieden." Zudem beginne die Suche nach Gerechtigkeit.

Die Indigenen-Vereinigung des Javari-Tals beklagte den "unschätzbaren Verlust" von "zwei Partnern". Es waren vor allem die Indigenen der Region gewesen, die die Suche nach den Vermissten von Anfang an vorangetrieben hatten. Der Fundort liegt laut Polizei gut drei Kilometer von dort entfernt, wo persönliche Gegenstände von Dom Phillips und Bruno Pereira gefunden wurden.

Lesen Sie auch: Politischer Berater bei lebendigem Leib verbrannt

Nach Leichenfund im Amazonas: Tatmotiv ist noch unklar

Das Motiv für das mutmaßliche Verbrechen blieb zunächst noch unklar. Regionale Medien spekulierten, Phillips und Pereira könnten Opfer eines Hinterhalts im Auftrag von Drogenhändlern geworden sein. Ein weiterer Ermittlungsstrang nimmt den Zusammenhang mit illegalem Fischfang und der Jagd in den Blick. "Das Motiv für das Verbrechen ist eine persönliche Fehde um die Fischereikontrolle", vermutete der Bürgermeister von Atalaia do Norte, Denis Paiva. Pereira soll zuvor Hinweise über die Machenschaften aufgedeckt haben.

Philips und Pereira seit 10 Tagen spurlos verschwunden - wurden ihre Leichen entdeckt?

Phillips und Pereira waren nach Angaben einer regionalen Ureinwohner-Organisation nicht wie geplant am 5. Juni mit dem Boot in der Stadt Atalaia do Norte angekommen. Zuvor hatte Pereira bei der Polizei gemeldet, mehrmals bedroht worden zu sein. Er hatte illegale Machenschaften im Vale do Javari für die Behörden aufgezeichnet. 

Das Javari-Tal ist mit einer Fläche etwas größer als Österreich eines der größten indigenen Gebiete Brasiliens. Viele Indigene leben dort isoliert. Das Grenzgebiet zu Peru und Kolumbien ist durch illegale Goldsuche, Abholzung, Jagd und illegalen Fischfang sowie Drogenschmuggel zudem besonders konfliktreich.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/bua/news.de/dpa

Themen: