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Horror-Unfall in Wesel (NRW): Taucher bergen verunfallten Wagen mit drei Toten - Obduktionen angeordnet

Fünf junge Menschen fahren gemeinsam im Auto über die in Wesel beliebte Rheinpromenade. Dann biegen sie ab zum Hafen - und stürzen wenig später in den eiskalten Fluss. Drei von ihnen sterben.

Einsatzkräfte der Feuerwehr, Wasserschutzpolizei und Polizei suchen im Rhein nach den vermissten Insassen. (Foto) Suche
Einsatzkräfte der Feuerwehr, Wasserschutzpolizei und Polizei suchen im Rhein nach den vermissten Insassen. Bild: picture alliance/dpa | Erwin Pottgiesser

Fünf junge Männer sind bei einer gemeinsamen Autofahrt am Weseler Hafen aus unbekannten Gründen in den Rhein gestürzt. Zwei von ihnen konnten sich am Montagabend retten, drei jedoch nur tot von der Rückbank des Wagens geborgen werden, wie ein Polizeisprecher nach der Bergung des Autos am Dienstag (01.03.2022) berichtete. Die Opfer seien offensichtlich nicht mehr rechtzeitig aus dem Auto herausgekommen.

Tödlicher Unfall in Wesel (NRW): Auto stürzt in Rhein, drei Menschen tot

Am Dienstagmittag hatten Taucher das Auto in sechs Metern Tiefe auf dem Kopf liegend im Fluss entdeckt. Zur Bergung waren zwei Bagger am Ufer im Einsatz, am Nachmittag wurde der Pkw an Land gebracht - zu diesem Zeitpunkt war die Hoffnung, die drei Vermissten lebend zu finden, bereits gen null gesunken. An der Unfallstelle waren gelbe Markierungen der Polizei zu sehen, die den Fahrweg des Unglückswagens festhielten - an einem gelben Hafenpoller vorbei direkt auf den Fluss zu und dann über die Uferkante. Ersten Erkenntnissen zufolge soll der Fahrer des verunglückten Audi seinen Führerschein erst seit wenigen Tagen besessen und bei einem riskanten Manöver die Kontrolle über den Wagen verloren haben.

Zwei Pkw-Insassen vor sicherem Tod gerettet, drei weitere vermisst

Ein 17-Jähriger und ein 20-Jähriger konnten sich rechtzeitig aus dem eiskalten Wasser retten. Sie kamen mit Unterkühlungen in ein Krankenhaus. Zuvor hätten sie von den drei anderen Insassen berichtet, die seitdem als vermisst gegolten hätten, so die Polizei. Rettungskräfte hatten schon unmittelbar nach dem Unglück am Montagabend mit einem Boot, einem Hubschrauber und vielen Kräften nach dem im Rhein versunkenen Auto gesucht. Sie hatten es in der Dunkelheit aber nicht mehr finden können.

Wieso die jungen Männer in der beginnenden Dunkelheit am Montagabend am Hafen so dicht an das Flussufer herangefahren und dann ins Wasser gestürzt sind, war den Ermittlern zunächst ein Rätsel. Der Hafen liegt in unmittelbarer Nähe der Weseler Rheinpromenade, die bei Spaziergängern, Fahrrad- und Autofahrern wegen des reizvollen Flusspanoramas beliebt ist. Der Rhein macht an der Stelle eine starke Kurve und ist dicht von Berufsschifffahrt befahren. Das Ufer ist an der Unfallstelle normalerweise frei zugänglich und nicht gesichert.

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Leichen aus Auto im Rhein in Wesel sollen obduziert werden

Nach dem Sturz eines Autos in den Rhein in Wesel sollen die drei gefundenen Leichen am Mittwoch (02.03.2022) obduziert werden. Das kündigte ein Polizeisprecher am Morgen an. Wann ein Ergebnis vorliege, sei noch unklar. Unterdessen gehe die Suche nach den Ursachen für das Unglück weiter. Ein Gutachter sei bereits am Tag zuvor am Weseler Hafen gewesen und habe viele Fotos gemacht, sagte der Sprecher. Die Auswertung laufe noch.

Zu Medienberichten, nach denen der Fahrer des Autos mit dem Wagen vor dem Sturz in den Fluss gedriftet haben könnte, sagte der Sprecher: "Das wäre alles Spekulation." Es gebe viele denkbare Möglichkeiten. Unter "driften" versteht man eine Fahrweise, bei der das Fahrzeug sich seitlich zur eigenen Längsachse fortbewegt.

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/loc/news.de/dpa

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