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Karneval 2021 im News-Ticker: Erst "Alaaf", dann Anzeige - Polizei zieht Karnevalsfazit

Am 11. November feierten Karnevalisten den Start der Karnevalssaison - doch der Beginn der närrischen Zeit war von missachteten Corona-Regeln und Hunderten Anzeigen begleitet, wie die Polizei vermeldete.

Am 11.11. starten Karnevalshochburgen wie Köln in die närrische Zeit - doch wie werden die Feierlichkeiten inmitten der Corona-Pandemie in diesem Jahr aussehen? (Foto) Suche
Am 11.11. starten Karnevalshochburgen wie Köln in die närrische Zeit - doch wie werden die Feierlichkeiten inmitten der Corona-Pandemie in diesem Jahr aussehen? Bild: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Die fünfte Jahreszeit startet, das muss man Jecken in Köln, Mainz, Aachen und Co. nicht gesondert erklären, am 11. November - doch gibt es 2021 tatsächlich endlich wieder unbeschwerten närrischen Frohsinn?

Karneval-Auftakt am 11.11.2021: Endlich wieder Fastnacht nach Corona-Pandemie?

Die vergangene Session war völlig von Corona überschattet, aller Orten waren Narren und Jecken in der Zwangspause. Inzwischen sagt Deutschlands oberster Karnevalist Klaus-Ludwig Fess: "Ich bin tatsächlich guter Hoffnung, dass es wieder so sein wird wie vor Corona." Die Fastnachter und Karnevalisten stünden überall in den Startlöchern: "Sie freuen sich, dass es am 11.11. endlich wieder los geht." An Außenveranstaltungen sollen Geimpfte, Genesene und negativ Getestete teilnehmen können. Bei Indoor-Veranstaltungen empfiehlt der Bund Deutscher Karnevalisten Zutritt nur für Geimpfte und Genesene.

Werden die Karnevals-Events am 11. November 2021 wie geplant stattfinden können? Welche Corona-Regeln gelten für die Sitzungen und Umzüge der Karnevalisten? Alle Informationen hält der News-Ticker zum Karneval 2021 bereit.

+++ 12.11.2021: Über 100 Anzeigen rund um Karnevalsauftakt in Köln +++

In Köln hat es zu Beginn der Karnevalssession rund 110 Strafanzeigen gegeben. "Wir hatten alles dabei - Körperverletzung, Taschendiebstähle, Sachbeschädigung, Widerstand", sagte ein Polizeisprecher am Freitagmorgen. Vereinzelt sei es auch um "Sexualdelikte im niedrigschwelligen Bereich" gegangen. 32 Personen wurden nach vorläufiger Bilanz in Polizeigewahrsam genommen - überwiegend habe es sich um Betrunkene gehandelt. Drei Personen habe man vorläufig festgenommen, berichtete der Sprecher. Die Zahlen seien im Vergleich zu anderen Jahren nicht auffällig. Die Polizei war mit rund 1.000 Kräften im Einsatz.

In den Partyzonen in der Kölner Altstadt und in der Zülpicher Straße galt wegen der Corona-Pandemie 2G: Nur Geimpfte und Genesene hatten Zutritt. Am späteren Donnerstagabend habe sich mit Ende des Bühnenprogramms der Schwerpunkt lokal dann etwas verlagert. "Es war eine insgesamt ruhige Nacht", betonte der Polizeisprecher.

+++ 11.11.2021: Kölner Oberbürgermeisterin Reker verteidigt Karnevalsauftakt +++

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat den Karnevalsauftakt trotz hoher Corona-Inzidenzen verteidigt. "Was wäre denn, wenn wir gesagt hätten: Wir machen das wie im vorigen Jahr, es wird kein Karneval gefeiert", sagte die parteilose Politikerin am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Ich bin der festen Überzeugung, das wäre uns in diesem Jahr nicht gelungen."

Es gebe sehr viele Menschen, die sich den 11.11. nicht mehr einfach verbieten lassen würden, weil er in Köln zum Brauchtum mit dazu gehöre. "Ich glaube, das werden sie sich einfach nicht mehr gefallen lassen", sagte Reker. "Ich glaube auch, dass ein vollständiges Verbot nicht mehr rechtlich möglich gewesen wäre."

Die Situation sei jetzt ganz anders als vor einem Jahr, als der Karneval zum 11.11. tatsächlich abgesagt worden sei. Mittlerweile gebe es eine Vielzahl von Geimpften, sagte Reker. Sie verwies darauf, dass in allen abgesperrten Feierzonen 2G gelte, dass dort also nur Geimpfte und Genesene zugelassen würden. Es habe eine genaue Einlasskontrolle gegeben.

+++ 11.11.2021: Stadt Köln: Lage in Karneval-Hotspots unter Kontrolle +++

Trotz großen Zulaufs ist die Lage in den Karneval-Hotspots in Köln nach Angaben der Stadt unter Kontrolle. Dies gelte auch für die abgesperrte Feier-Zone in der Zülpicher Straße, sagte am Donnerstag ein Sprecher der Stadt. Polizeipräsident Uwe Jacob sagte, dieser Bereich sei mittlerweile zu 100 Prozent voll, doch würden die Menschen jetzt in angrenzende Entlastungsflächen weitergeleitet. "Der Andrang ist groß", sagte Jacob.

Der Karnevalsauftakt am 11.11. in Köln hat trotz steigender Corona-Inzidenzen Tausende Feiernde angezogen. Um in den abgesperrten Bereichen hineingelassen zu werden, muss man geimpft oder genesen sein.

+++ 11.11.2021: Riesengedränge an Kölner Karnevals-Hotspot +++

An einem der Hotspots des Karnevalsauftakts in der Kölner Innenstadt ist es am Donnerstag zu großem Gedränge gekommen. In der abgesperrten Zone in der Zülpicher Straße standen die Menschen dicht an dicht. Ein Video des "Kölner Stadt-Anzeigers" von der Menschenmenge beim Countdown um 11.11 Uhr wurde in den sozialen Netzwerken vielfach geteilt. Ein Polizeisprecher sagte, für die Zone sei in erster Linie die Stadt zuständig. Deren Aufgabe sei es, den Zugang zu kontrollieren.

+++ 11.11.2021: Kritischer Tweet von Böhmermann zu Karnevalsgedränge in Corona-Zeiten +++

Satiriker Jan Böhmermann (35) hat sich kritisch über die Menschenmengen in Köln zum Karnevalsauftakt geäußert. "Alaaf! Heute als "Sexy Krankenschwester" auf der Zülpicher Straße, an Weihnachten als "Sexy Intubierte" in der Uniklinik!", schrieb der Moderator am Donnerstag - kurz nachdem die neue Karnevalssaison begonnen hatte.

Er bezog sich dabei auf ein Video des "Kölner Stadt-Anzeigers". In dem Video war eine feiernde Menschenmenge im Zülpicher Viertel zu sehen. Das Viertel gilt als Party-Hochburg - vor allem bei Jüngeren. Am Donnerstag galt für das Areal die 2G-Regel. In die abgesperrte Feier-Zone unter freiem Himmel hatten nur Geimpfte und Genesene Zugang.

+++ 11.11.2021: 11.11 Uhr: Karnevalssaison offiziell eröffnet +++

Trotz stark gestiegener Corona-Inzidenzen ist am Donnerstag um 11.11 Uhr die neue Karnevalssaison mit Tausenden Feiernden eröffnet worden. In Köln, wo der elfte Elfte traditionell immer besonders groß gefeiert wird, hatten sich viele eingefunden. Die Warteschlangen vor den abgesperrten Feierzonen waren zum Teil Hunderte Meter lang.

Man habe Corona irgendwo im Kopf, aber er hoffe, dass trotzdem alles gut gehe, sagte der Sänger Peter Brings von der Kölschrock-Band Brings. "Wir müssen lernen, damit zu leben. Ich glaub: Wir werden noch viel kränker, wenn wir einfach in unseren Buden sitzen bleiben. Da geht die Seele kaputt. Meine zumindest." Allerdings habe er den Rat: "Vielleicht dieses Jahr nur den Partner knutschen! Sonst kommen wir nicht durch die Session. Und nächstes Jahr können wir wieder alle zusammen knutschen."

Vor einem Jahr war am 11.11. erstmals seit Jahrzehnten überhaupt nichts los gewesen. Pandemiebedingt war es ein ganz normaler Wochentag. Dieses Jahr ist das anders, weil ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist. In den Hochburgen Köln und Düsseldorf gilt die 2G-Regel: In den abgesperrten Bereichen unter freiem Himmel haben nur Geimpfte und Genesene Zugang. Ein negativer Corona-Test genügt nicht.

+++ 11.11.2021: Großer Andrang in Köln zum Karnevalsauftakt +++

Der Karnevalsauftakt in Köln stößt offenbar auf großes Interesse. Am Donnerstagvormittag reichte eine Warteschlange vor der abgesperrten Feierzone in der Altstadt bereits Hunderte Meter weit. "So lang hab ich die Schlange jetzt nicht erwartet", sagte der aus Berlin angereiste Tim (35), der als Kardinal verkleidet war. Die hohen Corona-Inzidenzen hätten ihn nicht abgeschreckt, sagte er. "An sich ist es ja das Sicherste, was es gibt. Es ist 2G, es ist draußen, wir sind alle durchgeimpft, wir haben keine Vorerkrankungen." Die Fahrt mit dem ICE von Berlin nach Köln sei risikoreicher gewesen, sagte eine Freundin von Tim.

+++ 11.11.2021: Prinz hat Corona: Karnevalsempfang im Kölner Rathaus abgesagt +++

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat am Donnerstag den traditionellen Empfang im Rathaus zum Karnevalsauftakt am 11.11. abgesagt. Der Grund dafür ist, dass sich der Karnevalsprinz Sven I. mit Corona infiziert hat. Das Kölner Dreigestirn, bestehend aus Prinz, Bauer und Jungfrau, hat deshalb alle Termine abgesagt.

Immerhin: Die normalerweise am 11.11. fällige Unterzeichnung des Sessionsvertrages wäre diesmal sowieso ausgefallen, weil das Dreigestirn im vergangenen Jahr gleich für zwei Sessionen unterschrieben hat. Wegen Corona bleibt das Dreigestirn ausnahmsweise für zwei Jahre im Amt.

Schade ist hingegen: Auch Gäste aus Israel und den USA hätten diesmal an dem Empfang teilgenommen. Es handelt sich um Nachfahren von Mitgliedern des Kleinen Kölner Klubs (KKK), dem einzigen jüdischen Karnevalsverein in Köln zur Zeit der Weimarer Republik. Einige der Mitglieder retteten sich nach 1933 vor den Nazis ins Ausland. Heute sehen sich die Kölschen Kippa Köpp in der Tradition des Kleinen Kölner Klubs.

+++ 11.11.2021: Karnevalsauftakt unter Auflagen: "Helau" und "Alaaf" mit 2G +++

Trotz stark gestiegener Corona-Inzidenzen soll am Donnerstag um 11.11 Uhr die neue Karnevalssaison mit Tausenden Feiernden eröffnet werden. Dabei gilt in den Hochburgen Köln und Düsseldorf die 2G-Regel: In den abgesperrten Feier-Zonen unter freiem Himmel haben nur Geimpfte und Genesene Zugang. Ein negativer Corona-Test genügt nicht.

Vor einem Jahr war am 11.11. erstmals seit Jahrzehnten überhaupt nichts los gewesen. Pandemiebedingt war es "ein ganz normaler Wochentag", wie die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) es ausdrückte. Dieses Jahr ist das anders, weil ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist.

+++ 10.11.2021: Karnevalsprinz mit positivem Corona-Test - kein Dreigestirn am 11.11. +++

Kurz vor dem Karnevalsauftakt am 11.11. ist der designierte Kölner Karnevalsprinz positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Festkomitee Kölner Karneval sagte daher am Mittwochabend alle Auftritte für das Dreigestirn in den kommenden jecken Tagen ab. Der doppelt geimpfte designierte Prinz Sven Oleff habe keinerlei Symptome und fühle sich den Umständen entsprechend gut, hieß es weiter in einer Mitteilung. Auch wenn Bauer und Jungfrau des Dreigestirns am Mittwoch auch per PCR-Test negativ getestet wurden, sollen alle öffentlichen Auftritte der Drei in den kommenden Tagen ausgesetzt werden. Das jecke Trio habe sich in den vergangenen Wochen mehrfach getroffen, hieß es zur Begründung. Sicherheit gehe vor, auch wenn er traurig sei, nicht mit den kölschen Jecken in die Session starten zu können, so Oleff.

"Wegen seiner vielen Auftritte trägt das Dreigestirn eine besondere Verantwortung, die über rechtliche Vorgaben hinausgeht", teilte Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, mit. "Deswegen war für die Drei sofort klar: Wir bleiben allen karnevalistischen Aktivitäten fern, bis die Situation durch erneute Tests geklärt oder die mögliche Erkrankung überstanden ist."

Trotz stark gestiegener Corona-Inzidenzen soll am Donnerstag um 11.11 Uhr die neue Karnevalssaison mit Tausenden Feiernden eröffnet werden. Dabei gilt in den Hochburgen Köln und Düsseldorf die 2G-Regel: In den abgesperrten Feier-Zonen draußen haben nur Geimpfte und Genesene Zugang.

+++ 10.11.2021:Neue Schutzverordnung vor Karneval: NRW erlaubt Schunkeln ohne Maske +++

Das Land NRW hat kurz vor dem Start der Karnevalssession am 11.11. die Coronaschutz-Verordnung verändert und erlaubt nun unter anderem ausdrücklich Schunkeln ohne Maske. Wer drinnen an einer Karnevalsparty teilnehmen will, muss - wenn er nicht geimpft oder genesen ist - einen PCR-Test oder einen tagesaktuellen Schnelltest vorweisen (3Gplus-Regel).

In der seit Mittwoch gültigen Verordnung heißt es, dass man auf eine Maske bei "Karnevalsveranstaltungen und vergleichbaren Brauchtumsveranstaltungen mit Mitsingen, Schunkeln oder Tanzen in Innenräumen" verzichten kann. Voraussetzung für den Zutritt ist aber - wie zum Beispiel bereits in Diskotheken - die 3Gplus-Regel.

+++ 08.11.2021: Karl Lauterbach: Karneval kann Superspreader-Event werden +++

Karl Lauterbach rät von Karnevalsfeiern in Innenräumen dringend ab. "Der Karneval kann zum Superspreader-Event werden", sagte der SPD-Politiker und Gesundheitsexperte der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

"Wir stehen vor einer sehr massiven Welle", warnte Lauterbach. Für den Karneval gelte deshalb: "Wenn möglich: Draußen feiern! Falls es drinnen ist, muss striktes 2G gelten. Mit Kontrollen. Aber auch dann sind Veranstaltungen in Innenräumen eine Riesengefahr. Deshalb ist jede abgesagte Karnevalsveranstaltung im Innenraum eine gute Veranstaltung. Denn sie schützt Leben."

Auch wenn für Saalveranstaltungen 2G gelte - wenn also nur Geimpfte und Genesene zugelassen würden -, schaffe das keine wirkliche Sicherheit, weil der Impfschutz bei vielen schon nachlasse. "Jeder, der in einen Innenraum geht, muss mit einem Impfdurchbruch rechnen", sagte Lauterbach. "Diese Impfdurchbrüche darf man nicht unterschätzen. Zum Glück ist es so, dass die ganz schweren Verläufe nicht so häufig sind. Aber dennoch sind viele Impfdurchbrüche schwerer, als der Laie sich das vorstellt. Sie können auch zu Long Covid führen."

Die Pandemie sei zurzeit wie eine Kerze, die von zwei Enden her brenne. "Von unten brennt sie, weil viele immer noch nicht geimpft sind. Von oben brennt sie, weil die bereits Geimpften den Impfschutz verlieren. Das ist die Lage, in der wir uns derzeit befinden."

Lauterbach schloss sich ausdrücklich nicht dem Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, an, der bei "Anne Will" von einer "Tyrannei der Ungeimpften" gesprochen hatte. "Das kann man so nicht sagen. Wir haben keine Impfpflicht verabredet, und dementsprechend üben die Ungeimpften nur ihre Rechte aus. Ich halte nichts davon, die Geimpften und Ungeimpften gegeneinander auszuspielen", sagte Lauterbach.

Was man brauche, sei eine konsequente Umsetzung von 2G - nicht nur im Karneval, sondern in allen vergleichbaren Situationen. "Wir brauchen bundesweit 2G, je schneller, desto besser." Dies werde letztlich zu einer erhöhten Impfbereitschaft führen, weil man von einem zu großen Teil des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen sei. "Und natürlich ist es auch so, dass der Anteil der Ungeimpften, die sich infiziert haben und über die Infektion die Immunität erworben haben, leider zunimmt."

+++ 06.11.2021:Lauterbach rät von größeren Weihnachtsfeiern und Karneval ab +++

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach rät angesichts der sich verschärfenden Corona-Lage von größeren Weihnachts- und Karnevalsfeiern ab. "Diese wird wahrscheinlich die letzte große Welle der Pandemie sein, kann aber noch sehr viele Menschenleben kosten. Daher ist es wichtig, dass die Menschen vorsichtiger werden", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" (Samstag). "Dazu gehört, möglichst auf betriebliche Weihnachtsfeiern in Innenräumen zu verzichten, an Weihnachten in kleineren Gruppen zu feiern und nicht zum Karneval zu gehen."

Es sei gut, dass die Auffrischungsimpfungen zunächst vor allem den besonders gefährdeten Gruppen vorbehalten würden, sagte er. Es brauche aber mehr, um die vierte Welle zu brechen. Dass es erneut zu einem Herunterfahren des öffentlichen Lebens kommen könnte, hält Lauterbach für unrealistisch. Man müsse aber mehr auf die 2G-Regel setzen, also den Zutritt zu bestimmten Bereichen auf Geimpfte und Genesene beschränken. "Diese Regelung sollte am besten in allen Bereichen greifen, die nicht wie Lebensmittelgeschäfte oder Drogerien zum täglichen Bedarf gehören", so Lauterbach. Zudem brauche es viel strengere Kontrollen.

Mit Blick auf die Schulen rief Lauterbach die Schülerinnen und Schüler zu freiwilligen Schutzmaßnahmen auf. "Ich halte es für medizinisch geboten, dass Kinder ihre Maske im Unterricht tragen, auch wenn Länder die Pflicht abgeschafft haben, was ich für einen Fehler halte", sagte er.

+++ 05.11.2021:Köln: Bollerwagen-Verbot und 3G+ an Hotspots am 11.11. +++

Wie von der Stadt angekündigt wird es zum Start der Karnevalssaison am 11.11. in Köln strenge Regeln geben: In Teilen der bei Karnevalisten beliebten Altstadt und im sogenannten "Kwartier Latäng" darf man sich nur geimpft, genesen oder mit PCR- beziehungsweise tagesaktuellem Schnelltest (3G+) aufhalten. Bollerwagen für Alkohol oder Musik sind verboten. Vor der Bühne auf dem Heumarkt gilt sogar die 2G-Regel.

Die Stadt hat in Absprache mit dem Gesundheitsministerium eine Allgemeinverfügung erlassen, die am Freitag veröffentlicht wurde. Sie legt auch die örtlichen Grenzen der besagten Regelungen fest. Besucher sollen beim Zutritt zu den Bereichen kontrolliert werden. Anwohner sind ausgenommen.

+++ 05.11.2021:Karnevalspräsident rechnet mit normaler Saison für Geimpfte +++

Trotz schnell steigender Inzidenzen erwartet der Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn eine in weiten Teilen vollwertige Karnevalssaison. "Selbst wenn die Inzidenzen in die Hunderte gehen sollten, heißt das nicht unbedingt, dass die Krankheitsverläufe weitreichende Einschränkungen für Geimpfte und Genesene rechtfertigen", sagte Kuckelkorn der Deutschen Presse-Agentur.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung verfolge ganz klar die Linie, dass geimpfte Menschen keine Einschränkungen mehr erdulden sollten. Natürlich müsse die Einhaltung der Coronaregeln sichergestellt sein. Die Impfausweise müssten bei allen Veranstaltungen genau kontrolliert werden.

Das Festkomitee Kölner Karneval, an dessen Spitze Kuckelkorn steht, hat für Saalveranstaltungen die 3Gplus-Regel festgelegt, das heißt, Teilnehmer müssen geimpft oder genesen sein oder einen PCR-Test vorlegen. Veranstalter können immer darüber hinausgehen und zum Beispiel 2G (geimpft oder genesen) fordern.

Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) geht noch weiter und hat für alle Saalveranstaltungen 2G vorgeschrieben. Bei der Auftaktveranstaltung am 11. 11. (Hoppeditz-Erwachen) gilt ebenfalls 2G. Wie es beim Rosenmontagszug aussehen werde, könne man heute noch nicht absehen, sagte CC-Sprecher Hans-Peter Suchand. Generell könne man aber sagen: "Es finden alle größeren Veranstaltungen wie Bälle und Sitzungen statt."

+++ 19.10.2021: Bund Deutscher Karneval hofft auf Session wie vor Corona +++

Nach einem Jahr Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie hofft der Bund Deutscher Karneval (BDK) für die bevorstehenden Session auf eine närrische Jahreszeit wie vor der Pandemie. "Ich bin tatsächlich guter Hoffnung, dass es wieder so sein wird wie vor Corona", sagte BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess der Deutschen Presse-Agentur. Die Fastnachter oder Karnevalisten stünden bundesweit schon in den Startlöchern. "Sie freuen sich, dass es am 11.11. endlich wieder los geht."

Bei den Außenveranstaltungen - auch zur Sessionseröffnung am 11.11. - würden die 3G-Regeln gelten: Es dürfen also nur Geimpfte, Genesene und negativ Getestete teilnehmen. Bei Indoor-Veranstaltungen empfehle der BDK die 2G-Regel (Zutritt für Geimpfte und Genesene) oder 3Gplus. In diesem Fall müssten Getestete einen PCR-Test mitbringen, der nicht älter als 24 Stunden sei. Nach Rückmeldungen von Vereinen etwa aus Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden oder der Pfalz würden die meisten Veranstalter innen ausschließlich mit 2G planen, sagte Fess.

So oder so: Bei Einhaltung der Regeln fallen dann Maskenpflicht und Abstandsgebot weg. "Die Feierenden dürften sich frei bewegen, schunkeln und Lieder singen." Der Sessionsbeginn werde am 11.11. sowohl im ländlichen Raum als auch in kleinen Kommunen und in großen Städten gefeiert, sagte Fess. Oberste Prämisse sei "natürlich die Sicherheit" für die Besucher. Er hoffe, dass die Infektionslage stabil bleibt und es keine neuen Einschränkungen gibt.

Der BDK vertritt gut 5300 Vereine und Zünfte mit als 2,6 Millionen Karnevalisten und Fastnachtern.

+++ 21.09.2021: Karnevalsauftakt in Köln: Stadt will 3G-Zone in Altstadt einrichten +++ 

Zum traditionellen Karnevalsauftakt am 11.11. will die Stadt Köln Teile der Altstadt und rund um die bei Jecken beliebte Zülpicher Straße zu einer 3G-Zone machen: Zutritt hätte damit nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist, wie nach einem Runden Tisch mit den Karnevalsverantwortlichen mitgeteilt wurde.

Per Allgemeinverfügung solle es eine "Zutrittsregelung" geben, die unter anderem rund um den Heumarkt gilt. Auf dem Platz selbst - wo es wie gewohnt eine Bühne geben soll - setzt der Veranstalter sogar auf die 2G-Regel: Dort darf nur rein, wer geimpft oder genesen ist.

Auch das sogenannte Kwartier Latäng rund um die Zülpicher Straße soll laut Mitteilung vom Montagabend mit einer 3G-Zutrittsregel belegt werden. Die Straße mit vielen Kneipen war vor Corona zum Karnevalsauftakt und an Karneval selbst stets dicht gefüllt.

Für den Karnevalsbeginn in Düsseldorf gebe es noch keine Pläne, sagte ein Sprecher des Comitee Düsseldorfer Carneval am Dienstag. Es sei noch einige Zeit bis dahin. In der Landeshauptstadt wird am 11.11. traditionell das Hoppeditz-Erwachen gefeiert. Die Karnevalsfigur hält dann eine Spottrede auf die Politik.

+++ 11.09.2021: Impfaktion der Düsseldorfer Karnevalisten: Erster Piks um 11.11 Uhr +++ 

Bei einer Aktion der Düsseldorfer Karnevalisten haben sich am Samstag etwa 45 Menschen die Corona-Schutzimpfung verabreichen lassen. Gestartet war die Immunisierungskampagne am 11. September pünktlich um 11.11 Uhr an der Wagenbauhalle. Wo Künstler Jacques Tilly sonst die Wagen für die Rosenmontagszüge gestaltet, konnte man sich vier Stunden lang ohne Voranmeldung impfen lassen. Auch an einem zweiten Standort in Düsseldorf hatten die Karnevalisten eine Impfstation eröffnet.

"Jeder geimpfte Mensch ist ein Erfolg gegen das Coronavirus", sagte der Sprecher des Comitee Carneval, Hans-Peter Suchand. Die Bandbreite der Impflinge habe von einem 13-jährigen Mädchen bis zu einem Senior von fast 80 Jahren gereicht. Einige hätten sich bereits die Zweitimpfung geholt, andere hätten denn ersten Piks bekommen. Sie könnten sich in sechs Wochen ebenfalls an der Wagenbauhalle zum zweiten Mal impfen lassen.

In Köln hatten sich bei einer ähnlichen Aktion Ende August 185 Menschen impfen lassen. In Düsseldorf gab es Führungen durch die Wagenbauhalle, Live-Musik und Gratis-Würstchen. Je höher die Impfquote, desto geringer seien die Einschränkungen für alle Brauchtumsvereine bei der Planung und Organisation ihrer Veranstaltungen, betonte Düsseldorfs Karnevalspräsident Michael Laumen.

Die Düsseldorfer Jecken hatten bereits angekündigt, für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen die 2G-Regel anzuwenden - erlaubt wären damit nur geimpfte oder genesene Gäste. Ein Test würde nicht reichen.

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/news.de/dpa

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