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Nach Vulkanausbruch auf La Palma: Insel jetzt Katastrophengebiet! Lava fließt ins Meer - giftige Gase

Die Lage auf der Kanaren-Insel La Palma ist weiterhin verheerend. Die Insel wurde nach dem Vulkanausbruch vor über einer Woche nun zum Katastrophengebiet erklärt. Der Flugverkehr ist weiterhin eingestellt. Nur über Fähren kann die Insel verlassen werden.

Der Vulkan auf der Kanareninsel La Palma stößt Lava aus. Nach einer kurzen Pause von etwa zwei Stunden ist der Vulkan auf der Kanareninseln La Palma am 27. September wieder erwacht. (Foto) Suche
Der Vulkan auf der Kanareninsel La Palma stößt Lava aus. Nach einer kurzen Pause von etwa zwei Stunden ist der Vulkan auf der Kanareninseln La Palma am 27. September wieder erwacht. Bild: picture alliance/dpa/AP | Saul Santos

Die zu Spanien gehörende Vulkaninsel La Palma ist am Dienstag zum Katastrophengebiet erklärt worden. Zugleich stellte die Regierung in Madrid 10,5 Millionen Euro Soforthilfe für die Betroffenen auf der Kanareninsel bereit, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Damit sollten 107 Wohnungen und die dringendsten Ausgaben der Menschen finanziert werden, deren Häuser von der Lava zerstört wurden.

Vulkanausbruch auf La Palma: Tausende Menschen mussten evakuiert werden

Bisher wurden fast 600 Gebäude von der glühend heißen Masse zerstört. Die Zahl der Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, ging leicht zurück auf 5.600, nachdem einige Bewohner wieder zurückkehren durften. Die Schäden belaufen sich Schätzungen der Regionalregierung zufolge auf mehrere Hundert Millionen Euro.

Nach Vulkanausbruch: Lava schiebt sich über die Insel Richtung Meer

Die um die 1000 Grad heiße Lava schob sich unterdessen weiter Richtung Meer voran und zerstörte dabei Bananenplantagen und große Gewächshäuser nahe der Küste. Deren Plastikplanen und dort gelagerter Kunstdünger fingen Feuer, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Da dabei giftige Dämpfe freigesetzt wurden, mussten einige Menschen nahe gelegene Häuser verlassen, berichtete die Zeitung "La Vanguardia". Bilder und Videos im Netz zeigen das Ausmaß der Katastrophe.

Lava hat das Meer erreicht - giftige Gaswolken

Eine gute Woche nach dem Vulkanausbruch auf der spanischen Kanareninsel La Palma ergießen sich die um die 1000 Grad heißen Lavaströme nun in das Meer. "Die Lava hat das Meer erreicht", twitterte das Spanische Institut für Meereskunde am frühen Mittwochmorgen und veröffentlichte beeindruckende, von einem seiner Schiffe aufgenommene Fotos. Auf ihnen ist zu sehen, wie sich die orangen glühende Masse wasserfallartig über Klippen in den schwarzen Atlantik ergießt und dabei Rauch und Dampfschwaden aufsteigen.

Befürchtet wurde, dass sich bei dem Kontakt der Lava mit dem salzigen Meerwasser giftige, mit Salzsäure versetzte Gase bilden könnten. Deswegen war bereits zuvor eine Ausgangssperre für vier Ortsteile mit insgesamt etwa 300 Bewohnern aufrecht erhalten worden.

Die kanarische Sicherheitsbehörde twitterte: "Wenn Sie draußen sind, suchen Sie sich einen sicheren Ort, um Zuflucht zu suchen." Laut Seenotrettung fließt die Lava seit Mitternacht (MESZ) ins Meer. Es wehe eine Südwind. Das Institut für Meereskunde twitterte weiter, man könne das Vordringen der Lava bis zum Fuß der Klippe sehen. Das zeigt auch ein im Internet veröffentlichtes Video. Als die Lava auf das Wasser trifft, scheint es zu Explosionen zu kommen.

Die Zeitung "La Vanguardia" berichtete, es habe sich, nachdem Lava und Gestein ins Meer gestürzt seien, eine 50 Meter hohe Pyramide aufgetürmt. Zuvor sei der Lavastrom in der Nähe der Gemeinde Tazacorte eine etwa 100 Meter hohe Klippe herabgestürzt.

Flugverkehr auf La Palma nach Vulkanausbruch eingestellt

Der Flugverkehr mit der Insel war weiterhin eingestellt. Als Alternative blieben nur Fähren zur größeren Nachbarinsel Teneriffa. Allerdings wurde von langen Wartezeiten berichtet.

Erster Vulkanausbruch auf La Palma seit 50 Jahren

Der Vulkan in dem Höhenzug Cumbre Vieja im Süden der Insel vor der Westküste Afrikas war am 19. September erstmals seit 50 Jahren wieder ausgebrochen. Wie lange er aktiv bleiben würde, konnten auch Vulkanologen nicht sagen. Es könne Wochen oder auch Monate dauern.

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/news.de/dpa

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