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Corona-News: WHO knackt Ursprungs-Rätsel! Patient Null infizierte sich vermutlich bei Fledermaus

In der Forschung nach dem Ursprung des neuartigen Coronavirus ist Wissenschaftler:innen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein möglicher Durchbruch gelungen. Demnach könnte sich Patient Null bei einer Fledermaus angesteckt haben. 

Corona-News: Die WHO könnte dem Ursprung von SARS-CoV-2 auf die Schliche gekommen sein. (Foto) Suche
Corona-News: Die WHO könnte dem Ursprung von SARS-CoV-2 auf die Schliche gekommen sein. Bild: (Symbolbild) frank29052515/AdobeStock

Patient Null, also die Person, die sich als erster Mensch mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 infizierte, könnte sich bei einer Fledermaus angesteckt haben, als er im berühmt-berüchtigten Wuhan-Labor arbeitete. Davon gehen Forscher:innen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus. Doch chinesische Behörden sollen Druck auf die Wissenschaftler:innen ausgeübt haben, die Theorie nicht länger zu verfolgen.

WHO-Wissenschaftler über wahrscheinlichen Corona-Ursprung

Wie die "New York Post" unter Berufung auf die "Washington Post" berichtet, gestand Dr. Peter Ben Embarek im Dänischen TV-Sender TV2, dass er die Theorie mit der Fledermaus als "wahrscheinliche Hypothese" einschätze. Das ist insofern überraschend, als der WHO-Wissenschaftler die Fledermaus-Hypothese noch im März als "extrem unwahrscheinlich" eingeordnet hatte. Doch die Datenlage habe sich verändert.

Coronavirus-Ursprung: Virus sprang von Fledermaus auf Mensch

"Ein Mitarbeiter, der sich im Feld durch die Entnahme von Proben infiziert hat, fällt unter eine der wahrscheinlichen Hypothesen", sagte Ben Embarek im TV-Interview. "Hier springt das Virus direkt von einer Fledermaus auf einen Menschen. Es wäre dann ein Labormitarbeiter statt eines zufälligen Dorfbewohners oder einer anderen Person, die regelmäßig Kontakt mit Fledermäusen hat", erklärte er weiter. "Also ist es eigentlich in der wahrscheinlichen Kategorie", schloss der dänische Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation.

China behinderte Untersuchungen der WHO zum Corona-Ursprung

Ben Embarek war es, der das Team internationaler Wissenschaftler während der WHO-geführten Untersuchung des Ursprungs von SARS-CoV-2 im Januar leitete. Die Forschungsgruppe konnte damals keine Beweise sicherstellen, die darauf hinwiesen, dass einer der Labormitarbeiter in Wuhan Patient Null gewesen sei. Einer der Gründe dafür war das Eingreifen chinesischer Wissenschaftler:innen in die Untersuchungen des WHO-Teams. Die chinesischen Forscher:innen übten Druck auf die WHO aus, die Labortheorie fallen zu lassen. Daten aus Wuhan wurden den WHO-Mitarbeiter:innen vorenthalten.

Wissenschaftler:innen konnten keine Daten aus Wuhan einsehen

"Anfangs wollten sie [im Bericht] nichts über das Labor haben", sagte Ben Embarek, der eigentlich Experte für Lebensmittelsicherheit und Tierkrankheiten bei der WHO ist. "Wir bestanden darauf, es aufzunehmen, weil es Teil der ganzen Frage war, woher das Virus stammt." Doch Dokumente und Daten aus dem Labor wurden der WHO verweigert. "Wir bekamen eine Präsentation, und dann haben wir darüber gesprochen und die Fragen gestellt, die wir stellen wollten, aber wir konnten uns überhaupt keine Daten ansehen", schildert Embarek.

Wuhan-Labor spezialisiert auf Fledermaus-basierte Coronaviren

Er vermutet, dass die chinesischen Wissenschaftler:innen und Beamt:innen möglicherweise versuchen wollten, ihr Gesicht zu wahren. "Das liegt wahrscheinlich daran, dass hinter einem solchen Vorfall ein menschlicher Fehler steckt, und sie geben es nicht sehr gerne zu." Dabei gehe es der WHO keineswegs um Schuldzuweisungen.

Das Wuhan-Institut für Virologie ist auf die Forschung mit Fledermaus-basierten Coronaviren spezialisiert. Laut WHO-Bericht fanden die Forscher:innen bei der Suche nach dem Ursprung von SARS-CoV-2 den "am nächsten verwandten Cousin" des neuartigen Coronavirus in dem Labor. Das Labor befindet sich knapp 50 Meter von dem Feinkost-Nassmarkt in Wuhan, wo sich der erste Ausbruch des neuartigen Coronavirus ereignete.

WHO will Entpolitisierung der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus nicht zu politischen Zwecken zu missbrauchen. Es komme auf rasche internationale Kooperation an, um künftig bei Krankheitserregern mit pandemischem Potenzial besser reagieren zu können, teilte die WHO am Donnerstagabend mit. Die Suche nach den Ursprüngen des Erregers sollte keine Übung in Schuldzuweisungen oder Fingerzeigen sein. Die WHO macht dabei Druck auf China, für weitere Forschungen Zugang zu den wichtigen Daten der ersten Corona-Fälle von 2019 zu gewähren.

WHO lobt Kooperation Italiens bei Corona-Forschung

In diesem Zusammenhang gehe Italien als eines der ersten und am schwersten betroffenen Länder vorbildlich vor, so die WHO. "Der Austausch von Rohdaten und die Erlaubnis zur erneuten Untersuchung von Proben in Labors außerhalb Italiens spiegeln beste wissenschaftliche Solidarität wider und unterscheidet sich nicht von dem, was wir alle Länder, einschließlich China, ermutigen, zu unterstützen, damit wir die Studien zu den Ursprüngen schnell vorantreiben können und effektiv."

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/bua/news.de/dpa/

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