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Schießerei in San Jose, Kalifornien: Mehrere Tote nach Blutbad in Zugdepot! Täter war Mitarbeiter

Neun Menschen starben am frühen Mittwochmorgen an einem Zugdepot in Kalifornien. Unter den Toten ist der mutmaßliche Schütze. Er soll nach der Tat Suizid begangen haben. Der Vorfall heizt die Waffendebatte in USA erneut an.

Ein Schütze hat an einem Zugdepot in der kalifornischen Stadt San Jose das Feuer eröffnet und mehrere Menschen getötet oder verletzt. (Foto) Suche
Ein Schütze hat an einem Zugdepot in der kalifornischen Stadt San Jose das Feuer eröffnet und mehrere Menschen getötet oder verletzt. Bild: picture alliance/dpa/TheNEWS2 via ZUMA Wire | Niyi Fote

Wieder fallen tödliche Schüsse in den USA, diesmal ist Kalifornien der Schauplatz einer Tragödie. An einem Zugdepot für Stadtbahnen in San Jose hat ein Schütze am Mittwochmorgen (Ortszeit) das Feuer eröffnet und acht Menschen getötet. Auch der mutmaßliche Täter ist tot. Er habe ersten Ermittlungen zufolge Suizid begangen, teilte Polizeisprecher Russell Davis am Mittwochnachmittag mit. Bei der Bluttat am frühen Morgen sei zudem eine Person verletzt und in "kritischem Zustand" in ein Krankenhaus gebracht worden.

Schießerei in San Jose: Mann richtet Blutbad an, mehrere Verletzte, neun Tote

Über das Motiv des Todesschützen konnten die Ermittler nichts sagen. Davis erklärte aber, dass der Tatverdächtige ein Mitarbeiter des Unternehmens gewesen sei. Die Schüsse fielen beim Schichtwechsel am Morgen. Das Zugdepot für Stadtbahnen gehört dem örtlichen Verkehrsverbund VTA.

Nach dem Vorfall suchten Spürhunde am Tatort nach möglichen Sprengsätzen, wie die Polizei mitteilte. Zudem soll es am frühen Morgen ein Feuer in dem Wohnhaus des Tatverdächtigen gegeben haben. Auch dort waren zahlreiche Ermittler im Einsatz. Die Bundespolizei FBI schaltete sich ebenfalls in den Fall ein. "Wir werden hier sein, solange wir gebraucht werden", teilte der zuständige FBI-Sonderermittler Craig Fair mit.

Stadtbahn-Mitarbeiter (57) richtet Blutbad an: Ex-Frau beschreibt mutmaßlichen Schützen als leicht reizbar

Mehreren Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Schützen um einen 57-jährigen Mann, der von Nachbarn als Eigenbrötler beschrieben wurde. Er soll Waffen und Munition besessen haben. Die Ex-Ehefrau des Tatverdächtigen sagte dem "San Francisco Chronicle", dass der Mann kaum Freunde hatte und leicht wütend wurde.

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Debatte um Waffengesetze in den USA neu entfacht

Der Vorfall hat den politischen Streit um Waffenrechte neu entfacht. "Dies passiert wieder und wieder", sagte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom mit Blick auf die häufigen Fälle von Waffengewalt in den USA. Es müsse sich dringend etwas ändern.

US-Präsident Biden geschockt von Blutbad in San Jose

US-Präsident Joe Biden sprach laut Mitteilung des Weißen Hauses von einer "schrecklichen Tragödie". Viele Angehörige seien betroffen und würden um die Opfer trauern. Er habe die "traurige Pflicht", einmal mehr die Anordnung zu geben, Flaggen auf halbmast zu setzen.

Biden erinnerte an mehrere Schießereien in den vergangenen Wochen und Monaten in verschiedenen US-Bundesstaaten. "Es reicht", heißt es in der Mitteilung. Er würde abermals den Kongress zu sofortigen Maßnahmen drängen, um "die Epidemie von Waffengewalt" in den USA zu beenden.

Als Kalifornierin sei sie persönlich tief erschüttert, sagte Nancy Pelosi, die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses. "Die Waffengewalts-Krise bringt Familien und Gemeinden im ganzen Land unfassbaren Kummer und Schmerz", sagte die Top-Demokratin im US-Kongress laut einer Mitteilung. 40.000 Amerikaner würden im Jahr durch Waffen ums Leben kommen. "Untätigkeit ist keine Option", sagte Pelosi.

Traurige Bilanz: Mehr als 100 Tote durch Schusswaffen in den USA pro Tag

In den USA sind Schusswaffen weit verbreitet, die Regeln im Vergleich zu anderen Ländern sind vielerorts sehr lax. Die Gesundheitsbehörde CDC verzeichnete allein 2019 insgesamt 39.707 Schusswaffen-Tote - also fast 110 pro Tag. Bei rund 60 Prozent der Fälle handelte es sich um Selbsttötungen.

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/news.de/dpa

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