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Hyalomma-Jadgzecke in Deutschland: Zecken-Horror! RKI besorgt über Zunahme von Zecken-Krankheiten

Zecken-Explosion in Deutschland! Das Robert Koch-Institut und Parasitologen melden immer neue Rekorde von Zecken sowie von durch Zecken übertragene Erkrankungen in Deutschland. Auch die gefährliche Riesenzecke Hyalomma fühlt sich hierzulande heimischer.

Das RKI und Parasitologen vermelden ein Ansteigen von Zecken-bedingten Infektionen (Foto) Suche
Das RKI und Parasitologen vermelden ein Ansteigen von Zecken-bedingten Infektionen Bild: Henrik Larsson/AdobeStock

Das RKI und Parasitologen blicken mit Sorge auf die Zeckenpopulation in Deutschland sowie auf die Rekordzahlen von FSME in den vergangenen Jahren - einer Krankheit, die durch Zecken übertragen wird und zu Hirnhautentzündungen, Lähmungen, bis hin zum Tod führen können. Auch eine tropische Zeckenart - die Hyalomma - fühlt sich hierzulande mehr und mehr heimisch.

Anstieg der Zeckenzahl durch mildere Temperaturen in Deutschland

Wie das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" unter Berufung auf Prof. Ute Mackenstedt berichtet, sei die exakte Zahl von Zecken und Zeckenarten zwar nur schwer zu bestimmen, "aber es sieht aktuell schon so aus, dass es zu einem Anstieg der Zeckenanzahl kommt." Die Parasitologin von der Universität Hohenheim untersucht mit ihrem Team im Labor auffällige Zeckenfunde aus ganz Deutschland. Aufgrund des Klimawandels, der derzeit mit steigenden Temperaturen in Deutschland einhergeht, könne die Zeckenpopulation langfristig steigen. Damit einhergehen können auch neue Krankheitserreger, die wir bislang hierzulande erst selten oder gar nicht beobachtet haben.

Hyalomma-Jadgzecke verbreitet sich in Deutschland weiter

Eine dieser neuartigen Zeckenarten ist die Hyalomma-Jagdzecke, die im Jahr 2018 einen Rekordsommer in Deutschland und Europa erlebte. Die Riesenzecke fühlt sich bei warmen Temperaturen am wohlsten. Das erste Mal wurde sie 2007 in Deutschland gefunden. Mittlerweile gebe es einen konstanten Eintrag durch Hyalomma. Forscher gehen davon aus, dass die Tiere durch Zugvögel nach Deutschland kamen.

Infektion durchRickettsia-Bakterium gut behandelbar

Im vergangenen Jahr wurden Prof. Dr. Mackenstedt rund 100 Zeckenfunde der Hyalomma-Zecke zur Untersuchung zugeschickt. Die Hälfte davon war mit sogenannten Rickettsia-Bakterien infiziert, die die Zecken auf den Menschen übertragen können. Die Parasitologin erklärt: "Die Infektion durch das Bakterium kann man aber in der Regel gut behandeln."

Hyalomma-Zecke überträgt gefährliche Krankheiten

Die Hyalomma-Zecke ist in Asien, Afrika und Südosteuropa heimisch. Sie ist größer als der in Deutschland bekannte Gemeine Holzbock und hat Streifen auf den Beinen. Die Hyalomma-Zecke krabbelt schnell und gelangt so aktiv auf den Wirt ("Jadgzecke"). Da sie mehrere Viren im Körper tragen, können sie ihren Wirt beim Beißen mit schweren Erkrankungen infizieren, darunter mit dem Zecken-Fleckfieber und dem Krim-Kongo Hämorrhagischen Fieber. Letzteres konnte bei den in Deutschland gefundenen Hyalomma-Zecken glücklicherweise noch nicht gefunden werden. 

FSME-Infektionen steigen explosionsartig an

Die von Zecken übertragbare gefährliche FSME ist in Deutschland jedoch weiterhin auf dem Vormarsch. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist seit 2001 meldepflichtig und kann eine Hirnhautentzündung auslösen. Mittlerweile definierte das RKI 169 Kreise in Deutschland als FSME-Risikogebiete. Diese liegen in: 

  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Südhessen
  • Südosten Thüringens
  • Sachsen

Vereinzelte Risikogebiete befinden sich in Rheinland-Pfalz, Mittelhessen, Niedersachsen und im Saarland.

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/bos/news.de

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