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Lockerungen für Geimpfte: Psychologen warnen! DAS machen Impf-Lockerungen mit unserer Psyche

Seit Lockerungen für Geimpfte geplant sind, wächst der seelische Druck auf Ungeimpfte zusehends. Die Angst, am Ende allein dazustehen, während alle anderen am Leben teilnehmen, macht sich breit. Auch Psycholog:innen schlagen Alarm.

Die Lockerungen für Geimpfte können Ungeimpfte seelisch mitnehmen (Foto) Suche
Die Lockerungen für Geimpfte können Ungeimpfte seelisch mitnehmen Bild: (Symbolbild) Maridav/AdobeStock

Wer noch keinen Impftermin hat, könnte sich in Anbetracht der aktuellen Lockerungen für Geimpfte unter Druck gesetzt fühlen. Fomo (Fear of missing out), die Angst, etwas zu verpassen, oder gar die Angst, ausgeschlossen zu werden, macht sich breit. Was, wenn alle in den Urlaub fahren können, doch ich nicht mit darf, weil ich noch nicht durchgeimpft bin? Was, wenn sich der Freundeskreis im Restaurant trifft, doch ich darf nicht mitkommen, weil ich noch keinen Impftermin ergattern konnte? Auch Psycholog:innen schlagen nun Alarm und warnen vor Unmut.

Lockerungen für Geimpfte: Psycholog:innen warnen vor Unmut

Die vom Bundeskabinett beschlossenen Lockerungen für Geimpfte könnten aus Sicht einiger Psychologinnen und Psychologen für Unmut sorgen. Zu Schwierigkeiten bei der Akzeptanz der Beschlüsse könne es etwa kommen, wenn Geimpfte bei den Urlaubsplänen bevorzugt behandelt werden, sagte Ernst Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer. Sollten Bundestag und Bundesrat bis Freitag zustimmen, könnten die Lockerungen schon am Samstag gelten.

Wegfall der Impfpriorisierung von Psycholog:innen kritisch gesehen

Der Sozialpsychologe Ulrich Wagner von der Uni Marburg sieht vor allem den geplanten Wegfall der Impfpriorisierung im Sommer kritisch. "Wird die Priorisierung aufgegeben oder ist es nicht mehr erkennbar, nach welcher Maßgabe geimpft wird, dann entsteht ein Gefühl der Ungerechtigkeit". Dieses Risiko sei schon bei der Impfung durch Hausärzte gegeben.

Allgemeingültige Norm aufrechterhalten

Ein weiterer Kritikpunkt Wagners ist, dass es noch keinen digitalen Impfpass gibt. Mit ihm sollen sich vollständig Geimpfte ausweisen können. Wagner fragt sich, wie die Ordnungskräfte die neuen Regelungen effektiv kontrollieren sollen. Der Sozialpsychologe sieht jedoch nicht alles kritisch. So hält er es für richtig, dass auch in der absehbaren Zukunft Geimpfte weiter Masken tragen und Abstand halten müssen. Es gehe darum, eine allgemeingültige Norm aufrecht zu erhalten, die auch kontrolliert werden könne.

Hausärzte berichten: Patienten wollen Biontech wegen Öffnungen

Von Hausärzten häufen sich Berichte über Patienten, die sofort einen Impftermin fordern. Auf Twitter schildern Hausärzte, dass Patienten aufgrund der Lockerungen für zweimal Geimpfte eine Impfung mit Biontech verlangen, auch dann, wenn sie über 60 Jahre alt sind und eine Impfung mit dem  Astrazeneca-Vakzin empfohlen wird. Die Patienten bestehen auf eine Impfung mit Biontech, weil bei dieser der Abstand zwischen den Impfungen geringer ist. Bei einer Impfung mit Astrazeneca empfiehlt die StiKo, neun bis zwölf Wochen zwischen den Impfungen zu warten, bei Biontech sind es zwischen drei und sechs Wochen. 

Ein Arzt schildert auf Twitter: "Neue Ausrede gegen #AstraZeneca steigt im Trend: "Dann muss ich ja so lange auf die Zweitimpfung warten... (und solange weiter einen #Schnelltest machen, wenn ich zum Friseur will)." Er ergänzt: "Deshalb ein #Servicetweet: Wer lieber 6 Wochen auf BioNTech wartet, statt sich jetzt mit AstraZeneca impfen zu lassen, hat nichts gewonnen. Nur 6 Wochen länger das Risiko, schwer an Corona zu erkranken."

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/sba/news.de/dpa

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