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Während George-Floyd-Prozess: Messer-Attacke vereitelt? Schwarze Teenagerin (15) von Polizei erschossen

Im US-Bundesstaat Ohio ist eine 15-jährige Afroamerikanerin durch Polizeischüsse gestorben. Ma'Khia Bryant wurde nur Augenblicke vor dem Urteil im George-Floyd-Prozess erschossen - angeblich vereitelte die Polizei eine Messer-Attacke.

Berichten zufolge hat die Polizei am 20. April, dem Tag der Urteilsverkündung im Mordprozess gegen den ehemaligen Polizeibeamten Derek Chauvin, auf ein schwarzes jugendliches Mädchen geschossen und dieses tödlich verletzt. (Foto) Suche
Berichten zufolge hat die Polizei am 20. April, dem Tag der Urteilsverkündung im Mordprozess gegen den ehemaligen Polizeibeamten Derek Chauvin, auf ein schwarzes jugendliches Mädchen geschossen und dieses tödlich verletzt. Bild: picture alliance/dpa/AP | Jay Laprete

In den USA ist ein 15 Jahre altes schwarzes Mädchen durch Polizeischüsse getötet worden. Die Schüsse, durch die die Teenagerin Ma'Khia Bryant starb, fielen nur wenige Augenblicke vor der Verkündung des Schuldspruches gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd.

Tödliche Polizeischüsse auf schwarze Teenagerin Ma'Khia Bryant in Ohio

Bei dem jüngsten Zwischenfall war bei der Polizei in Columbus im US-Bundesstaat Ohio ein Notruf wegen einer Bedrohung mit einem Messer eingegangen. Als die Ermittler am Ort eintrafen, standen mehrere Menschen zwischen zwei Autos in einer Einfahrt, wie auf Aufnahmen einer Körperkamera zu sehen war, die die Polizei am Dienstagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz veröffentlichte.

Es handele sich dabei um die Körperkamera des ersten Polizisten, der am Ort eintraf und letztlich die Schüsse abfeuerte, sagte der Interims-Polizeichef der Stadt Columbus, Michael Woods. Das Video zeige ein junges Mädchen mit einem Messer, das versuche, zwei andere Menschen anzugreifen, bevor es von der Polizei erschossen werde. Die Ermittlungen stünden noch am Anfang.

Messer-Attacke vereitelt? Polizei erschießt mutmaßliche Angreiferin (15)

"Wir wissen, basierend auf diesen Aufnahmen, dass der Polizist Maßnahmen ergriffen hat, um ein anderes junges Mädchen in unserer Gemeinde zu schützen", sagte der Bürgermeister der Stadt, Andrew Ginther. "Aber eine Familie trauert heute Abend, und dieses junge 15-jährige Mädchen wird nie wieder nach Hause kommen." Zuvor hatte Ginther die Anwohner der Stadt per Twitter aufgefordert, Ruhe zu bewahren.

Es sei ungewöhnlich, dass die Polizei so kurz nach dem Vorfall die Aufnahmen der Körperkamera veröffentliche, schrieb die Zeitung "Columbus Dispatch". Bürgermeister Ginther hatte bei der Pressekonferenz gesagt, es sei wichtig, das Material "unvollständig, wie es zu diesem Zeitpunkt ist", öffentlich zu zeigen.

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Erschossene Afroamerikanerin soll in Pflegeeinrichtung gelebt haben

Eine Frau, die angab, eine Tante des Opfers zu sein, berichtete dem "Columbus Dispatch", ihre Nichte habe in einer Pflegeeinrichtung gelebt und sei dort in eine Auseinandersetzung mit jemandem geraten. Sie habe ein Messer gehabt, dieses aber fallengelassen, bevor sie von mehreren Schüssen der Polizei getroffen worden sei, berichtete Hazel Bryant weiter.

Die Zeitung berichtete über kleinere Proteste in der Stadt mit Schildern, auf denen unter anderem "Black Lives Matter" zu lesen war.

Der Anwalt von Floyds Familie, Ben Crump, reagierte auf Twitter mit den Worten: "Während wir heute gemeinsam aufatmen, spürt eine Gemeinde in Columbus den Stachel weiterer Polizeischüsse der @ColumbusPolice, die ein unbewaffnetes, 15 Jahre altes schwarzes Mädchen töteten." In einigen Medienberichten hieß es, das Opfer sei 16 Jahre alt gewesen.

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/news.de/dpa

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