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Corona-Gedenkfeier heute im Live Stream und TV: Trauer um 80.000 Corona-Tote: Steinmeier ruft zum Zusammenhalt auf!

Fast 80.000 Tote - so viele Opfer beklagt Deutschland schon in der Corona-Pandemie. In einer Gedenkveranstaltung versichert der Bundespräsident den Hinterbliebenen, dass sie in ihrem Schmerz nicht allein seien. Steinmeier richtet den Blick auch voraus.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) kommt zu einer Gedenkfeier anlässlich des zentralen Gedenkens für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie. (Foto) Suche
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) kommt zu einer Gedenkfeier anlässlich des zentralen Gedenkens für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie. Bild: dpa

Es sollte ein Moment des Innehaltens im Corona-Alltag von Inzidenzwerten, Lockdown-Debatte und Impfkampagne werden. An diesem Sonntag (18. April 2021) hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier all denen ein Gesicht und eine Stimme geben, die in diesem Alltag allzu oft zu kurz kommen: die Verstorbenen und ihre Angehörigen. Knapp 80.000 Leben hat die Pandemie schon gekostet - "eine erschütternde, verstörende Dimension", hatte Steinmeier bereits Anfang März in einem Gespräch mit Hinterbliebenen gesagt, als die Zahl der Toten noch um einige Tausend niedriger lag.

Trauer um 80 000 Corona-Tote - Steinmeier ruft zum Zusammenhalt auf

Bei der zentralen Gedenkfeier rief Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zudem die Gesellschaft zum Zusammenhalt auf. "Lassen wir nicht zu, dass die Pandemie, die uns schon als Menschen auf Abstand zwingt, uns auch noch als Gesellschaft auseinandertreibt", sagte er im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Zuvor hatten die Kirchen in einem ökumenischen Gottesdienst in der Gedächtniskirche den Trauernden Trost zugesprochen.

Der Bundespräsident betonte: "Wir wollen heute als Gesellschaft derer gedenken, die in dieser dunklen Zeit einen einsamen und oft qualvollen Tod gestorben sind." Den um ihre gestorbenen Angehörigen Trauernden wolle man sagen: "Ihr seid nicht allein in Eurem Leid, nicht allein in Eurer Trauer." Neben der Trauer gebe es bei manchen Menschen auch "Verbitterung und Wut", sagte das Staatsoberhaupt. Er könne dies verstehen. "Die Politik musste schwierige, manchmal tragische Entscheidungen treffen, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern." Auch die Politik habe lernen müssen. Wo es Fehler und Versäumnisse gegeben habe, müssten diese aufgearbeitet werden, aber nicht an diesem Tag, sagte Steinmeier.

"Meine Bitte ist heute: Sprechen wir über Schmerz und Leid und Wut. Aber verlieren wir uns nicht in Schuldzuweisungen, im Blick zurück, sondern sammeln wir noch einmal Kraft für den Weg nach vorn, den Weg heraus aus der Pandemie, den wir gehen wollen und gehen werden, wenn wir ihn gemeinsam gehen."

Corona-Gedenkfeier am 18.04.2021: Gäste, Ablauf und Programm aktuell

An der von Steinmeier ausgerichteten Gedenkfeier nahmen fünf Hinterbliebene und die Spitzen der anderen vier Verfassungsorgane teil: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesratspräsident Reiner Haseloff, Bundeskanzlerin Angela Merkel (alle CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth. Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) und ein Vertreter des Diplomatischen Korps waren ebenfalls zu der Veranstaltung gekommen, die unter strengsten Hygieneschutzmaßnahmen stattfand.

In Deutschland starben bis zum Sonntag nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts 79.914 Menschen an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2.

"#lichtfenster"-Aktion für Corona-Gedenkfeier - Flaggen auf Halbmast

In vielen Kommunen sind kleinere Gedenkveranstaltungen geplant. Bundesweit werden am Sonntag die Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf Halbmast gesetzt sein. Und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten aller 16 Länder riefen ihre Bürger am Freitag dazu auf, bis einschließlich sonntagabends eine Kerze ins Fenster zu stellen. Diese Form des Gedenkens unter dem Hashtag "#lichtfenster" geht ebenfalls auf Steinmeier zurück. Einige Städte haben gemeinsam mit den Kirchen vor Ort das Läuten der Glocken und Gottesdienste verabredet. Gemeinsam mit den Kirchen werden zudem Bäume an zentralen öffentlichen Orten gepflanzt.

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