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Astrazeneca-Impfstoff: Fast 30 Prozent wirksamer bei späterer Zweitimpfung - aus DIESEM Grund

Muss beim Astrazeneca-Impfstoff jetzt an der Impfstoffverteilung geschraubt werden? Wenn mindestens zwölf Wochen Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfdosis liegen, erhöht sich die Wirksamkeit um fast 30 Prozent.

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Muss beim Astrazeneca-Impfstoff jetzt an der Impfstoffverteilung geschraubt werden? Bild: dpa

Bisweilen beschleicht einen das Gefühl, der Corona-Impfstoff von Astrazeneca könnte zum Ladenhüter der Saison werden. Die Akzeptanz scheint in der Bevölkerung gegenüber anderen Präparaten nicht so vorhanden zu sein. Offensichtlicher Grund: Die geringere Wirksamkeit im Vergleich zu anderen Corona-Impfstoffen wie Biontech-Pfizer

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Corona-Impfstoff von Astrazeneca: Höhe Wirksamkeit bei mindestens 12 Wochen Abstand

Mindestens zwölf Wochen Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfdosis haben beim Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford den Entwicklern zufolge positive Auswirkungen auf dessen Wirksamkeit. "Da die Verfügbarkeit [der Impfstoffe] begrenzt ist, kann die Strategie, zunächst mehr Menschen mit einer Dosis zu impfen, womöglich zu einer größeren Immunität der Bevölkerung führen, als nur die Hälfte der Menschen mit zwei Dosen zu impfen", schrieb der Chef-Entwickler des Impfstoffs, Andrew Pollard, von der Universität Oxford in der Fachzeitschrift "The Lancet".

Astrazeneca-Impfstoff hat plötzlich Wirksamkeit von 81 Prozent

Die veröffentlichten Ergebnisse jüngster klinischer Studien mit mehr als 17.000 Probanden in Großbritannien, Südafrika und Brasilien, aus denen Auszüge zuvor bereits online veröffentlicht worden waren, untermauern die Strategie der britischen Regierung, ein größeres Intervall zwischen erster und zweiter Impfdosis einzuplanen - zumindest für das Astrazeneca-Vakzin. Bei einem Abstand von mindestens zwölf Wochen zwischen erster und zweiter Dosis wies der Impfstoff demnach eine Wirksamkeit von 81 Prozent auf.

Diese lag lediglich bei 55 Prozent, wenn zwischen beiden Dosen nur bis zu sechs Wochen lagen. Damit würde die Wirksamkeit um fast 30 Prozent höher liegen. Sicherlich kein Nachteil im Kampf des Corona-Impfstoffes um Akzeptanz in der Bevölkerung. InDeutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission bislang, bei Astrazeneca die zweite Dosis 9 bis 12 Wochen nach der ersten zu verabreichen.

Astrazeneca hat höhere Wirksamkeit: Mediziner erklärt "Impfstoff-Wunder"

Warum das so ist, steht bislang nicht abschließend fest. In der "Bild"-Zeitung erklärt Prof. Bernhard Fleckenstein, Virologe an der Uni Erlangen, das mit "dem Prinzip der Vektor-Impfstoffe, die mithilfe von Trägerviren, in dem Fall ungefährlichen Adenoviren, das Spike-Protein des Coronavirus wie ein Fahrzeug in die menschlichen Zellen transportieren." Konkret formuliert er in dem Blatt: „Es wäre möglich, dass sich nach der ersten Impfung Antikörper gegen den Vektor bilden, sodass bei der zweiten Immunisierung diese das "Vektor-Fahrzeug'"aufhalten und dieses nicht mehr so richtig in den Organismus reinkommt. Dieser Effekt könnte mit der Zeit nachlassen, was dann erklären würde, warum ein längerer Abstand die Schutzwirkung des Impfstoffs erhöht."

Einer anderen Impfstrategie steht der Virologe allerdings kritisch gegenüber. Dieses Vorgehen müsse vorher eingehend geprüft werden. ""Die Lizenzierung des Impfstoffs beruht auf Daten, die der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) aus der Phase-III-Studie vorliegen, und nicht auf nachträglich ausgewerteten Daten.", zitiert ihn die "Bild".

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/news.de/dpa

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