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Coronavirus-News aktuell: Mathematiker rechnet vor! SO stark verändert B.1.1.7 das Sterberisiko

Die Coronavirus-Mutation B.1.1.7 gilt als hoch ansteckend. Doch wie stark verändert eine Infektion mit der neuen Virus-Variante eigentlich das Sterberisiko? Das haben Wissenschaftler nun berechnet. Überraschend: Bei einer 35-Jährigen verdoppelt sich das normale Sterblichkeitsrisiko.

Wie stark erhöht die Coronavirus-Variante B.1.1.7 das Sterblichkeitsrisiko? Ein Mathematiker hat es berechnet. (Foto) Suche
Wie stark erhöht die Coronavirus-Variante B.1.1.7 das Sterblichkeitsrisiko? Ein Mathematiker hat es berechnet. Bild: (Symbolbild) rost9/Adobe Stock

Die Coronavirus-Mutante B.1.1.7 ist auf dem Vormarsch und wird voraussichtlich auch in Deutschland bald den Großteil der Infektionen ausmachen. Dass die neue Virus-Variante ansteckender ist, ist bereits allgemein bekannt. Doch wie viel tödlicher ist sie eigentlich? Das Sterblichkeitsrisiko haben mehrere Wissenschaftler, darunter Mathematiker Christian Hesse nun berechnet.

Coronavirus-Mutation B.1.1.7 - Sterberisiko berechnet

Eine Corona-Infektion geht für jeden Menschen mit einem gewissen Sterberisiko einher. Für die zunächst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7 hat der Stuttgarter Mathematiker Christian Hesse dies nun aufzuschlüsseln versucht. "Das nach Infektion mit der britischen Mutante bestehende Sterberisiko ist für 80-Jährige mehr als 1000 Mal so hoch wie für 20-Jährige", erklärte er der Deutschen Presse-Agentur zu seiner Rechnung.

Ohne Corona liege dieser Faktor bei Männern bei rund 130, bei Frauen bei 200 - bei einem Senior ist der Tod immer wahrscheinlicher als bei einem jungen Menschen.

Infektionssterblichkeit: B.1.1.7 verdoppelt Sterblichkeitsrisiko bei 35-jährigen Frauen

Der Wissenschaftler der Stuttgarter Universität bezieht sich bei den Daten auf die sogenannte Infektionssterblichkeit. Das ist der Anteil der Corona-Toten unter allen Infizierten, ob getestet oder nicht. Für eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung muss dafür unter anderem mittels Blutproben der Immunstatus ermittelt werden, um auch frühere, unentdeckt gebliebene Corona-Infektionen festzustellen.

Auf Basis von britischen Analysen hat Hesse so die Gefährlichkeit des Corona-Typs B.1.1.7 berechnet. Ableiten lässt sich demnach, dass eine Infektion mit der Mutante für 55-jährige Männer und 35-jährige Frauen das normale Sterblichkeitsrisiko in diesem Alter wohl verdoppelt. Für 80-jährige Männer und 60-jährige Frauen werde es verdreifacht.

B.1.1.7 tödlicher als Wildtyp-Variante von Coronavirus?

Auch im Vergleich zu anderen Coronavirus-Varianten verdichten sich die Hinweise, dass die Variante B.1.1.7 mit einem höheren Hospitalisierungs- und Todesrisiko verknüpft ist. Das ergab eine Auswertung derNew and Emerging Respiratory Virus Threats Advisory Group. Bereits im Januar haben die Wissenschaftler diesen Verdacht geäußert, nachdem einige Analysen auf das erhöhte Risiko hingewiesen hatten.

Wie unter anderem die "Neue Züricher Zeitung" berichtete, konnte das Konsortium anhand einer Reihe neuer Studien, die auf unterschiedlichen Datensätzen beruhten, ein erhöhtes Risiko nachweisen. Dennoch variierten die berechneten Risiken stark. Demnach bewegten sich die Erhöhungen des Risikos von B.1.1.7 gegenüber dem Wildtyp-Virus zwischen 10 und 70 Prozent. Bei sechs der zwölf Studien fand sich ein erhöhtes Sterbe- und Hospitalisierungsrisiko von 30 bis 70 Prozent. Eine Studie ergab nur für Menschen ab 65 Jahren ein erhöhtes Risiko. Vier Analysen konnten kein erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zum Wildtyp nachweisen.

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/bos/news.de/dpa

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