Erstellt von - Uhr

Coronavirus News: Krisenchat-Gründer warnt: Psychische Folgen für Kinder und Jugendliche unterschätzt

Beim Blick auf die absoluten Corona-Infektionszahlen gerät eines oft in den Hintergrund: die psychischen Folgen. Der Gründer eines Krisenchats für Kinder und Jugendliche sprach bei Markus Lanz über die hohe Nachfrage und bemängelte fehlende Unterstützung von der Politik.

Der news.de-Nachrichtenüberblick (Foto) Suche
Der news.de-Nachrichtenüberblick Bild: Istockphoto

Infektionszahlen hier, Inzidenzwert da: Zahlen nehmen in der Coronakrise eine enorm große Rolle ein. Sie prangen auf Titelseiten von Zeitschriften und werden als Orientierung auserkoren, ab wann Lockerungen der harten Maßnahmen möglich sind. Doch abseits der absoluten Zahlen von Neuinfektionen oder Todesfällen haben Menschen mit psychischen Folgen zu kämpfen, müssen alleine mit Einsamkeit und sozialer Isolation klarkommen - ein Problem, das sich nur schwer quantifizieren lässt.

Coronavirus News: Krisenchat-Gründer warnt vor psychischen Folgen für Kinder und Jugendliche

Das machte nun einmal mehr der Auftritt von Kai Lanz in der ZDF-Talksendung "Markus Lanz" klar. Der erst 19-Jährige startete in der Coronakrise die Chatplattform "krisenchat.de". Sie bietet psychologische Hilfe für Kinder und Jugendliche - und das rund um die Uhr. "Bei uns geht es auch um extreme Fälle, Menschen, die kurz davor sind, sich das Leben zu nehmen", beschrieb Lanz. Von Angst- und Panikzuständen bis zu Fällen häuslicher Gewalt und Kindesmissbrauch - die etwa 200 ehrenamtlichen Mitarbeiter stehen in allen Notlagen bereit, denn: "Krisen kennen keine Sprechzeiten", wie Lanz erklärte.

Corona-Krisenchat an der Belastungsgrenze - mangelnde Unterstützung der Politik

Dennoch fehlt es laut Lanz dem Angebot an Unterstützung: "Wir sind an unserer absoluten Belastungsgrenze." Alleine am vergangenen Wochenende seien 1.500 Anfragen eingegangen. Auch finanziell gerate das bundes- und weltweit agierende Netzwerk an ihre Grenzen. Eigenes Geld sei bereits in das Angebot geflossen, wie Lanz erklärte. Enttäuschung äußerte er hingegen über den fehlenden Kooperationswillen des Bundesfamilienministeriums. Auf mehrere Anfragen habe es bislang "keine positive Rückmeldung" gegeben.

"Riesige Dunkelziffer"! Belastung der Coronakrise für Jugendliche wird unterschätzt

Zum Ende hin wurde Kai Lanz noch einmal deutlich und sagte: "In den Talkshows reden viele Leute darüber, die sagen, die Kinder und Jugendlichen sind viel mehr belastet. Aber ich habe das Gefühl, dass die wenigsten dann auch etwas machen." Er wies auf die "riesige Dunkelziffer" hin und hoffte darauf, den Auftritt in der Talkshow seines Namensvetters Markus Lanz als Plattform zu nutzen, um Hilfe zu aquirieren - sei es vom Bundesfamilienministerium oder von privaten Unterstützern. "Ich wünschte, ich müsste nicht hier sitzen", merkte der junge Mann an.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

Dieser Inhalt wurde news.de vonswyrl.tvzur Verfügung gestellt.

/news.de

Themen: