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Corona-Impfungen in Deutschland: Chronik der Impf-Bestellungen! SO kam es zum Impf-Debakel

Der Impfstoff-Streit der EU mit dem Impfstoff-Produzenten Astrazeneca geht in die nächste Runde. Bereits Lieferprobleme bei Pfizer/Biontech hatte dem Impf-Fortschritt in Europa einen Dämpfer verpasst. Wie kam es zu dem Imp-Debakel?

Wie kam es zum Impfstoff-Debakel in Deutschland und der Europäischen Union? (Foto) Suche
Wie kam es zum Impfstoff-Debakel in Deutschland und der Europäischen Union? Bild: (Symbolbild) Leigh Prather/AdobeStock

Der Streit zwischen Astrazencea und der EU geht in eine neue Runde, die Fronten verhärten sich zunehmend. Der britisch-schwedische Impfstoffhersteller kann nicht so schnell so viel liefern, wie vereinbart, rechtfertigt sich jedoch damit, dass es ohnehin keine Vereinbarungen mit der Europäischen Union über Liefermengen gab. Stattdessen habe man sich mit der EU lediglich darauf geeinigt, sein Bestes ("best Effort") zu geben. Wie ist es zu dem Impf-Chaos gekommen, das die Immunisierung der Europäer um Monate zurückwirft? Die Zeitachse der Impfstoff-Bestellungen gibt Aufschluss.

April 2020: "Bloomberg" berichtet von "Operation Warp Speed" der USA

Am 29.04.2020 berichtet "Bloomberg" von der "Operation Warp Speed" der US-amerikanischen Regierung, mit der der damalige US-Präsident Donald Trump schnellstmöglich für einen Impfstoff sorgen möchte. 8,3 Milliarden werden investiert, um den Vereinigten Staaten einen funktionierenden Impfstoff zu beschaffen. Das schreibt die "Bild"-Zeitung.

Mai 2020: Großbritannien bestellt 100 Millionen Dosen bei Astrazeneca, USA 300 Millionen

Am 17.05.2020 bestellt Boris Johnson 100 Millionen Impfdosen beim britisch-schwedischen Konzern Astrazeneca. Am 21.05.2020 ziehen die USA nach und sichern sich 300 Millionen Dosen. Im Gegenzug unterstützen die Vereinigten Staaten das Unternehmen mit einer Milliarde Euro.

Mai 2020: Jens Spahn trommelt Amtskollegen der EU zusammen

Nun wird auch Gesundheitsminister Jens Spahn aktiv und trommelt seine Kollegen aus Italien, Niederlande und Frankreich zusammen. Ziel der Allianz ist die Impfstoffbeschaffung für die EU.

Juni 2020: EU bestellt 400 Millionen Impfdosen bei Astrazeneca

Am 13. Juni einigt sich die EU auf einen Vorvertrag mit Astrazeneca für die Lieferung von 400 Millionen Impfdosen. Astrazeneca dankt den Ländern für ihr "rasches Handeln" und kündigt an, die Produktion für die Europäische Union hochzufahren.

Juli 2020: Biontech/Pfizer machen Angebot

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, machten Biontech/Pfizer der EU im Juli 2020 ein Angebot zum Kauf von 500 Millionen Impfdosen. Die EU antwortet zunächst nicht mit einer Bestellung, sondern wird erst vier Monate später bestellen.

Andere Länder reagieren weniger zaghaft und greifen zu. So bestellt Großbritannien 30 Millionen, die USA sogar 600 Millionen und Japan 120 Millionen Impfdosen bei Biontech und Pfizer. Großbritannien begründet seine Bestellung damit, dass mit den Regeln der Europäischen Union kein "schneller Zugang zum Impfstoff" möglich sei.

Ende August 2020: EU unterzeichnet Vertrag mit Astrazeneca

Am 27.08.2020 unterschreibt die Europäische Union den Vertrag mit Astrazencea, dem bereits Vorverhandlungen vorausgegangen waren.

September 2020: EU schließt Vertrag mit Sanofi

Am 18.09.2020 gibt die EU den Vertragsabschluss mit einem weiteren Impfstoffmittelhersteller bekannt: dem französischen Pharmakonzern Sanofi. Böse Zungen behaupten, der Vertrag sei auf Druck des französischen Präsidenten Macron zustandegekommen. 

November 2020: EU bestellt Impfdosen bei Biontech/Pfizer

Am 20. November bestellt die EU-Kommission den mittlerweile als "hoch wirksam" eingestuften Impfstoff von Biontech und Pfizer. 300 Millionen Impfdosen werden geordert, 200 Millionen weniger als antizipiert.

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