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Coronavirus News am Sonntag: 13.882 Neuinfektionen! Polizei stoppt Hochzeitsparty mit 60 Personen

Die Coronavirus-Pandemie hat Deutschland weiter fest im Griff. Das Niveau der Neuinfektionen und der Todesfälle bleibt weiterhin hoch. Währenddessen schießt FDP-Chef Christian Lindner öffentlich gegen die Lockdown-Pläne der Regierung. Die aktuellen Corona-News vom Sonntag im Überblick.

In Berlin hat die Polizei eine Hochzeitsparty mit 60 Personen gestoppt. (Foto) Suche
In Berlin hat die Polizei eine Hochzeitsparty mit 60 Personen gestoppt. Bild: Adobe Stock/wideonet

Die Corona-Lage bleibt auch Mitte Januar weiter angespannt. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 13.882 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Am Sonntag sind die vom RKI bekannt gegebenen Zahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am Vortag hatte das RKI von 18.678 Neuinfektionen berichtet, am Sonntag vergangener Woche von 16.946.

Coronavirus-News zu aktuellen RKI-Zahlen: Neuinfektionen, Todesfälle und Sieben-Tage-Inzidenz

Insgesamt stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Infektionen auf 2 033 518 (Stand: 17.01., 00.00 Uhr), wie das RKI am Sonntag mitteilte. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Außerdem wurden insgesamt 46.419 Todesfälle verzeichnet. Das sind 445 mehr als am Vortag. Der bisherige Höchststand von 1244 gemeldeten Todesfällen pro Tag war am Donnerstag erreicht worden. Auch die gemeldeten Todeszahlen sind am Wochenende oft sehr niedrig. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

R-Wert in Deutschland aktuell bei 0,95 - Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI bei 136

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Sonntagmorgen bei 136. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 0,95 (Vortag: 0,99). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken.

Coronavirus-Lage in Deutschland am Sonntag (17.01.2021) im Überblick

Die aktuellen Geschehnisse und Entwicklungen rund um die Coronavirus-Pandemie lesen Sie hier in unserem News-Ticker zur aktuellen Corona-Lage.

+++ Gesundheitsministerium lehnt Vorstoß zu Vorteilen für Geimpfte ab +++

Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Vorstoß von Außenminister Heiko Maas (SPD) zurückgewiesen, geimpften Menschen Ausnahmen von Corona-Beschränkungen zu ermöglichen. "Eingriffe in Freiheitsrechte müssen immer gut begründet sein", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Sonntag auf Anfrage in Berlin. "Aber solange nicht klar ist, ob ein Geimpfter das Virus übertragen kann, kann es keine Ausnahmen geben."

Maas hatte gefordert, Geimpften früher als anderen den Besuch von Restaurants oder Kinos zu erlauben. Es sei noch nicht abschließend geklärt, inwiefern Geimpfte andere infizieren könnten, sagte er der "Bild am Sonntag". "Was aber klar ist: Ein Geimpfter nimmt niemandem mehr ein Beatmungsgerät weg. Damit fällt mindestens ein zentraler Grund für die Einschränkung der Grundrechte weg."

+++ Polizei löst Hochzeitsfeier mit 60 Menschen in Berlin auf +++

Eine Hochzeitsfeier mit 60 Menschen in Berlin-Mitte ist wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln von der Polizei aufgelöst worden. Durch einen Anrufer wurden die Beamten am Samstagabend auf die Gesellschaft in einer Wohnung aufmerksam, wie ein Sprecher am Sonntag mitteilte. Zuerst hatte der "Berliner Kurier" (online) berichtet.

"Wir haben die Menschen aufgefordert, sich in ihre Wohnungen zu begeben", sagte der Sprecher. Es seien alle Personalien sowie 56 Verstöße gegen den Infektionsschutz notiert worden. "Hier haben sich deutlich mehr Menschen getroffen als nur aus einem fremden Haushalt."

+++ Party mit mehr als 30 Menschen in Hamburg-Wilhelmsburg aufgelöst +++

Die Hamburger Polizei hat eine Party im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg aufgelöst, bei der mehr als 30 Menschen seit möglicherweise zwei Tagen zusammen gefeiert haben. Passanten hatten das in der Pandemie illegale Zusammentreffen in einer Halle am späten Samstagabend gemeldet, wie ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen berichtete. Vor Ort hörten die Beamten laute Musik aus dem Gebäude. Auf Klopfen reagierten die Feiernden jedoch nicht, sodass die Polizisten zunächst nicht hineinkamen. Schließlich erreichten sie den Verantwortlichen per Telefon und forderten ihn auf, die Tür zu öffnen.

In der Halle trafen die Einsatzkräfte auf 33 Menschen, wie der Sprecher weiter sagte. Zum Anlass der Feier konnte er zunächst keine Angaben machen. Um die Feierwütigen herum waren Brettspiele und Tischkicker aufgebaut. Hinweise auf illegales Glücksspiel gab es jedoch nicht. Gegen den Veranstalter und alle Partygäste wurden nach Angaben des Sprechers Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Auf sie kommen Bußgelder zu. Zuvor hatte NDR 90,3 über die Party berichtet.

+++ Verdi: Arbeitgeber bei neuen Vorgaben zu FFP2-Masken in der Pflicht +++

Die Gewerkschaft Verdi sieht bei möglichen weiteren Vorgaben zum Tragen von FFP2-Masken etwa in Geschäften oder Bussen und Bahnen auch die Arbeitgeber in der Pflicht. "In jedem Fall müssen die Unternehmen ihren Beschäftigten FFP-2-Masken kostenfrei und in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stellen", sagte Verdi-Chef Frank Werneke am Sonntag. Arbeitnehmern müsse es zudem möglich sein, zusätzliche bezahlte Kurzpausen einzulegen, um die Maske absetzen und durchatmen zu können.

Kontrollen einer Maskenpflicht dürften auch nicht den Beschäftigten aufgebürdet werden, verlangte Werneke - damit müsse Wach- und Sicherheitspersonal betraut werden. Alle Menschen müssten auch Zugang zu Masken erhalten können. "Es muss sichergestellt sein, dass FFP-2-Masken rechtzeitig in ausreichender Zahl und für Bezieher niedriger Einkommen auch kostenlos zur Verfügung stehen."

Ab diesem Montag sollen in Bayern im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen FFP2-Masken Pflicht werden. Mit Blick auf mögliche weitere Verschärfungen von Corona-Beschränkungen wird darüber auch bundesweit diskutiert.

+++ Bericht: Deutsche Bahn prüft FFP2-Maskenpflicht +++

Die Deutsche Bahn prüft intern die Einführung einer FFP2-Maskenpflicht in Regional- und Fernzügen. Das geht aus einem Bericht der "Bild am Sonntag" hervor. Demnach hat die Bahn bis April bereits vorsorglich 10 Millionen Masken bei Herstellern bestellt. Bislang gilt in den Zügen der Deutschen Bahn nur die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.

Wird das Tragen einer FFP2-Maske bei der Deutschen Bahn bald Pflicht? (Foto) Suche
Wird das Tragen einer FFP2-Maske bei der Deutschen Bahn bald Pflicht? Bild: dpa

+++ FDP-Chef Lindner schießt gegen Merkels Lockdown-Pläne: Nächtliche Ausgangssperren seien unverhältnismäßig +++

Noch vor den Bund/Länder-Beratungen am Dienstag über weitere Corona-Beschränkungen fordert die FDP eine Sondersitzung des Bundestags dazu. "Die Bundeskanzlerin sollte das Parlament und die Öffentlichkeit vor den Gesprächen mit den Ministerpräsidenten umgehend informieren", sagte FDP-Chef Christian Lindner der "Bild am Sonntag". "Der Deutsche Bundestag muss umgehend zu einer Sondersitzung zusammentreten. Die parlamentarische Beratung der Corona-Maßnahmen muss ein Anliegen aller Fraktionen sein; egal, ob Regierung oder Opposition."

Lindner hält besonders nächtliche Ausgangssperren für unverhältnismäßig: "Auf keinen Fall dürften sie ohne Befassung des Bundestages beschlossen werden", sagte er.

Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP. (Foto) Suche
Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP. Bild: dpa

+++ Ausflugsverkehr in Unterfranken: Polizei weist 200 Autos zurück +++

Im Hochspessart hat die Polizei am Samstag 200 Autos zurückgewiesen. Die Zufahrtswege mussten an einer Wegkreuzung im Landkreis Aschaffenburg bereits am Vormittag gesperrt werden, wie die Polizei Unterfranken am Sonntag mitteilte. Der Andrang der Tagesausflügler sei zu groß gewesen. Die Tagestouristen seien teilweise überregional angereist. Zu Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz sei es aber nicht gekommen. Gegen Nachmittag wurde die Sperre wieder aufgehoben.

Auch die Bayerische Rhön war am Samstag laut Polizei gut besucht, dort seien aber meist lokale Ausflügler unterwegs gewesen. Die Menschen hielten sich nach Informationen der Beamten an die bestehenden Corona-Regeln.

SPD-Politiker Lauterbach glaubt an Absage der Fußball-EM +++

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem Ausfall der Fußball-Europameisterschaft in diesem Jahr. "Ich glaube, dass die EM komplett abgesagt wird, weil wir im März eine Situation haben werden, die in vielen Ländern Europas schlechter sein wird als heute", sagte der 57-Jährige bei "t-online". "Es wird sich alles - leider - von allein ergeben. Wir könnten im März eine Situation erleben, in der kaum jemand überhaupt auf die Idee kommen wird, eine Fußball-EM auszutragen."

Die Europäische Fußball-Union UEFA plant für die EM, die vom 11. Juni bis 11. Juli stattfinden soll, mit vier verschiedenen Corona-Szenarien für ihre zwölf Spielorte. Diese reichen von Spielen in vollen Stadien bis hin zu einem kompletten Zuschauer-Ausschluss. Am 5. März soll eine verbindliche Regelung getroffen werden, wie viele Zuschauer an den Spielstätten in die einzelnen EM-Stadien dürfen. "Wir können in Europa nicht davon ausgehen, dass wir bis Mitte des Jahres ausreichend Impfstoff haben werden", sagte Lauterbach. Es sei "am wahrscheinlichsten", dass es keine Zuschauer in den Stadien geben werde, sollte das Turnier stattfinden können.

+++ Wissenschaftler fordern strikte Maskenpflicht +++

Inmitten der Meldungen über ansteckendere Varianten des Coronavirus und weiterhin hohe Infektionszahlen mahnen Wissenschaftler eindringlich zum Tragen von Gesichtsmasken. Basierend auf einer Auswertung entsprechender Studien betont ein internationales Forscherteam im Fachblatt "PNAS", Regierungen und Behördenvertreter müssten dafür sorgen, dass entsprechende Regeln strikt eingehalten würden.

In Deutschland ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes etwa in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln seit Ende April 2020 Pflicht. Ende November wurden die Regeln noch einmal verschärft und weitere Orte dafür bestimmt. Bayern will FFP2-Masken zum Standard machen - diese bieten mehr Schutz für den Träger als andere Masken.

+++ Bayer prüft Produktion von Corona-Impfstoffen +++

Der Pharmakonzern Bayer erwägt, in die Produktion von Corona-Impfstoffen einzusteigen. "Wir diskutieren mit Curevac und auch mit der Politik und den Behörden, was gemacht werden kann", sagte Bayer-Chef Werner Baumann der "Welt am Sonntag". "Mit unserem Produktionsnetzwerk in Deutschland und den USA sowie dem entsprechenden zeitlichen Vorlauf wären wir grundsätzlich in der Lage, Impfstoff in größeren Mengen zu produzieren. Dies prüfen wir gerade unter Hochdruck." Dabei gehe es in erster Linie nicht um finanzielle Überlegungen, sondern darum, den Impfstoff so schnell wie möglich verfügbar zu machen.

Lesen Sie auch: Heiko Maas fordert: Geimpfte sollen wieder in Restaurants dürfen!

+++ Polizei sprengt Party in Bar mit 24 Gästen +++

Die Polizei hat eine Feier mit 24 Menschen in einer Bar im südhessischen Höchst aufgelöst. Die Beamten hatten beobachtet, wie mehrere Personen am Samstagabend durch den Hintereingang herein- und herauskamen, teilte die Polizei mit. Bei der anschließenden Kontrolle entdeckten sie die Gruppe, die sich trotz der geltenden Corona-Regeln zum Feiern traf. Keiner der Beteiligten trug eine Mund-Nasenbedeckung und auch die coronabedingten Abstände wurden nicht eingehalten. Alle müssen nun mit einer Anzeige rechnen. Da sich niemand als Inhaber der Bar zu erkennen gab, wurde das Lokal durch die Polizei geschlossen.

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