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Coronavirus-News am 26.12.2020: Impf-Panne in Stralsund! Pflegekräfte erhielten 5-fache Dosis

Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter mehr als 10.000 Neuinfektionen in Deutschland registriert. Außerdem überschritt die Zahl der Todesfälle mittlerweile die 30.000-Marke.

Die Impfungen gegen das Coronavirus sind in Deutschland haben begonnen. Für Geimpfte soll es keine Sonderrechte geben, heißt es aus der Politik. (Foto) Suche
Die Impfungen gegen das Coronavirus sind in Deutschland haben begonnen. Für Geimpfte soll es keine Sonderrechte geben, heißt es aus der Politik. Bild: dpa

Innerhalb eines Tages wurden in Deutschland mehr als 10.000 Neuinfektionen registriert. Die Zahl ist jedoch nicht aussagekräftig, da an den vergangenen Tagen nicht nur weniger getestet, außerdem haben nicht alle Gesundheitsämter aktuelle Daten übertragen.

Coronavirus-News aus Deutschland: Mehr als 30.000 Todesfälle! 10.976 Neuinfektionen am Montag gemeldet

Die Zahl der mit oder an dem Coronavirus gestorbenen Menschen hat in Deutschland die Grenze von 30.000 überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden 348 weitere Todesfälle - damit stieg die Zahl auf 30.126, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen bekannt gab. Darüber hinaus wurden 10.976 Corona-Neuinfektionen gemeldet.

Die Zahl der Neuinfizierten und der Opfer sind aber nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar, da das RKI während der Feiertage und zum Jahreswechsel hin mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete. Vor genau einer Woche waren 16.643 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden. Bei den Todesfällen war der Höchststand von 952 am 16. Dezember registriert worden.

Wie haben sich R-Wert und 7-Tage-Inzidenz am 28. Dezember 2020 entwickelt?

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Montagmorgen bei 157,8. Ihr bisheriger Höchststand war am vergangenen Dienstag mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Montag Sachsen mit 371,3 und Thüringen mit 288,2, den niedrigsten Wert hatte Mecklenburg-Vorpommern mit 77,0.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.651.834 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 28.12., 0 Uhr). Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.255.700 an. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Sonntag bei 0,83 (Samstag: 0,89). Dieser R-Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 83 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betont in seinem Bericht aber, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel hin Corona-Fälle nur verzögert angezeigt, erfasst und übermittelt werden, "so dass der R-Wert zudem ggf. unterschätzt wird".

Alle aktuellen Coronavirus-News aus Deutschland am 28.12.2020 im News-Ticker-Überblick

Die aktuellen Informationen zur Coronavirus-Pandemie in Deutschland erfahren Sie hier in unserem Ticker.

+++Aufbereitungsfehler: Fünffache Impfdosis für Pflegeheim-Mitarbeiter +++

 

Wegen individueller Fehler bei der Aufbereitung des Impfstoffes ist acht Mitarbeitern eines Pflegeheims in Stralsund die fünffache Dosis des Corona-Impfstoffes verabreicht worden. Nach dem Vorfall am Sonntag seien die sieben Frauen und ein Mann nach Hause geschickt worden. Wie der Landrat des Kreises Vorpommern-Rügen, Stefan Kerth (SPD), am Montag sagte, haben sich zwischenzeitlich vier der acht Betroffenen zur Beobachtung vorsorglich stationär in einem Krankenhaus aufnehmen lassen. Sie zeigten grippeähnliche Symptome.

Der Landkreis berichtete in seiner Mitteilung, dass nach Informationen des Herstellers Biontech größere Dosen des Impfstoffes in der Phase-1-Studie bereits an Probanden ohne schwerwiegende Folgen getestet worden seien. Es seien keine bleibenden, unerwünschten Ereignisse gemeldet worden. Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle und grippeähnliche Symptome träten dosisabhängig auf und seien im Allgemeinen leicht bis mittelmäßig und vorübergehend.

Eine Sprecherin von Biontech bestätigte diese Informationen. In den Versuchen seien Mengen bis zu 100 Mikrogramm ohne schwerwiegende Folgen verabreicht worden. Die übliche Impfdosis liege bei 30 Mikrogramm. Sie verwies auf die ausführliche Produktinformation ihres Unternehmens. Der erste Satz laute: "Dies ist eine Mehrdosendurchstechflasche, deren Inhalt vor der Verwendung verdünnt werden muss."

+++ Merkel: Corona-Pandemie ist eine "demokratische Zumutung" +++

Die Corona-Pandemie ist aus Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel "eine demokratische Zumutung". Das gelte für das Land und auch für sie selbst, machte die CDU-Politikerin in einem Interview mit dem Magazin "DB Mobil" deutlich. "Dass Bund und Länder Freiheitsrechte einschränken, gehört zu den schwersten Entscheidungen meiner Amtszeit. Dennoch waren diese Entscheidungen im Wortsinn notwendig." Sie habe sich Ende 2019 nicht vorstellen können, dass eine Pandemie Staaten, Gesellschaften und Volkswirtschaften auf der ganzen Welt vor eine nie da gewesene Herausforderung stelle und zu weitreichenden und einschneidenden Entscheidungen zwinge.

+++ 10.000 wollen gegen Corona-Maßnahmen demonstrieren! Demo in Berlin angemeldet +++

Kurz vor dem Jahreswechsel rufen Gegner der Corona-Maßnahmen erneut zu einer Kundgebung in Berlin auf. Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf die Berliner Polizei berichtet, wurde für den 30.12.2020 eine Demo vom Hauptbahnhof bis in die Nähe des Robert-Koch-Instituts in der Hauptstadt angemeldet. 10.000 Menschen sollen an der Demo unter dem Motto"Feuerwerk der Gefühle. Vom Jahr der Rebellion zum Jahr der Freiheit" angeblich teilnehmen.

Berlin hat bereits für Silvester und Neujahr ein Versammlungsverbot ausgesprochen. Ursprünglich wollten Mitglieder der "Querdenken"-Bewegung zum Jahreswechsel in der Hauptstadt aufmarschieren.

+++Nach Panne starten Impfungen gegen Corona nun auch in Oberfranken +++

Nach einer Panne beim Impfstart in Oberfranken soll nun auch dort gegen Corona geimpft werden. Die herstellende Firma habe die Qualität der Impfdosen bestätigt und die Dosen freigegeben, teilte die Regierung von Oberfranken in der Nacht zum Montag mit. "Damit steht dem Impfstart in Oberfranken nichts mehr im Wege. Die Impfungen können beginnen."

Beim eigentlichen Impfstart am Sonntag hatte es in Oberfranken und in Schwaben Probleme mit der Kühlkette gegeben - der Impfstoff muss bei extremen Temperaturen um die minus 70 Grad tiefgekühlt werden. Während sich die Probleme in Schwaben bald darauf als marginal erwiesen und das Impfen begann, blieb es in Oberfranken zunächst unklar, wann die größte Impfaktion in der Geschichte der Bundesrepublik auch dort starten kann.

 

+++ Jens Spahn gegen Sonderrechte für Corona-Geimpfte +++

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich gegen Sonderrechte für Geimpfte ausgesprochen. "Viele warten solidarisch, damit einige als Erste geimpft werden können. Und die Noch-Nicht-Geimpften erwarten umgekehrt, dass sich die Geimpften solidarisch gedulden", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). "Keiner sollte Sonderrechte einfordern, bis alle die Chance zur Impfung hatten." Diese gegenseitige Rücksicht halte die Nation zusammen. "Gegen die Pandemie kämpfen wir gemeinsam - und wir werden sie nur gemeinsam überwinden." Am Wochenende hatten die Impfungen gegen das Coronavirus in Deutschland begonnen. Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte sich gegen Sonderrechte ausgesprochen.

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/news.de/dpa

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