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Terroranschlag in Wien: Razzia in Deutschland! Polizei prüft Kontakte von Attentäter

Nach dem Terroranschlag von Wien gibt es Durchsuchungen in Deutschland. Hinweise haben die Behörden laut BKA von der österreichischen Justiz bekommen. Der erschossene Attentäter gilt als Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Alle aktuellen Entwicklungen aus Österreich im News-Ticker.

Großes Polizeiaufgebot in der Wiener Innenstadt. (Foto) Suche
Großes Polizeiaufgebot in der Wiener Innenstadt. Bild: dpa

Bei der Terrorattacke in Wien sind nach Angaben der österreichischen Polizei am Montagabend vier Passanten getötet worden. Es handele sich um zwei Männer und zwei Frauen. Dazu komme der von der Polizei erschossene Täter, hieß es am Dienstagmorgen. Die Polizei sprach außerdem von mindestens 22 Verletzten.

Terror-Attacke in Wien: Vier Passanten bei Terrorattacke in Wien getötet - Täter war ISIS-Sympathisant

Die Attacke geht nach den Worten von Österreichs Innenminister Karl Nehammer auf das Konto mindestens eines islamistischen Terroristen. Der Attentäter sei ein Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gewesen, sagte Nehammer am Dienstagmorgen. Der Mann sei mit einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen und habe außerdem eine Sprengstoffgürtel-Attrappe getragen. Er habe offenbar Panik verbreiten wollen.

Polizei warnt: Können nicht ausschließen, dass es noch weitere Täter gibt

Die Wohnung des Verdächtigen sei auf der Suche nach belastendem Material durchsucht worden, hieß es. 1.000 Beamte seien in Wien im Einsatz. "Wir können derzeit nicht ausschließen, dass es noch andere Täter gibt", sagte Nehammer. Die entsprechenden Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Die Regierung hält angesichts des Anschlags in der Wiener Innenstadt um 9 Uhr - per Videokonferenz - einen Sonderministerrat ab.

Schießerei in Wien - alle aktuellen Entwicklungen im News-Ticker

+++ 06.11.2020:GBA: Wien-Attentäter traf sich mit zwei Kontakten aus Deutschland +++

 

Zwei der vier Personen, deren Wohnungen am Freitagmorgen durchsucht wurden, sollen den Attentäter von Wien vor wenigen Monaten in der österreichischen Hauptstadt getroffen haben. Das Treffen soll im Juli stattgefunden haben, wie der Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Die dritte Person soll demnach übers Internet mit dem Attentäter in Kontakt gestanden haben. Die vierte Person soll mit den Kontaktpersonen des Attentäters über das Internet kommuniziert haben. Alle vier seien nicht tatverdächtig. Die Durchsuchungen dienten lediglich der Sicherstellung möglicher Beweismittel. Festnahmen habe es keine gegeben.

Ein 20 Jahre alter Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte am Montag in Wien vier Menschen getötet und mehr als 20 Menschen zum Teil schwer verletzt, bevor er selbst durch Polizeischüsse starb. Durchsuchungen in Deutschland laufen seit dem Morgen in Osnabrück, Kassel und im Kreis Pinneberg.

+++ 06.11.2020: Nach Anschlag in Wien - Durchsuchungen in Deutschland +++

Sicherheitskräfte haben am Freitagmorgen in Deutschland mit Durchsuchungen im Zusammenhang mit dem islamistischen Anschlag von Wien begonnen. Es würden Wohnungen und Geschäftsräume von vier Personen in Niedersachsen, Hessen und Schleswig-Holstein durchsucht, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden bei Twitter mit. Die vier Personen seien nicht tatverdächtig, es solle aber Verbindungen zu dem mutmaßlichen Attentäter gegeben haben. Einer BKA-Sprecherin zufolge lief die Aktion am Freitagmorgen noch.

Die Durchsuchungen fanden laut BKA-Angaben in Osnabrück, Kassel und im Kreis Pinneberg bei Hamburg statt. Die Durchsuchungsbeschlüsse seien am Donnerstag beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs erwirkt worden. Zuvor habe die österreichische Justiz entsprechende Erkenntnisse an deutsche Behörden übermittelt, hieß es.

Ein Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte am Montag in der österreichischen Hauptstadt vier Menschen getötet und mehr als 20 Menschen zum Teil schwer verletzt, bevor er selbst durch Polizeischüsse starb. Der 20-jährige Attentäter war nach Überzeugung der Ermittler Teil eines radikal-islamistischen Netzwerks, das über Österreich hinausreicht.

Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hatte am Donnerstag in Wien gesagt - ohne Einzelheiten zu nennen - dass neben zwei Festnahmen in der Schweiz noch weitere Maßnahmen in einem anderen Land laufen würden.

+++ 04.11.2020: Polizei: Wiener Terrorist wollte Munition in der Slowakei kaufen +++

Der beim Terrorangriff in Wien erschossene Attentäter ist zuvor der slowakischen Polizei bei einem versuchten Munitionskauf aufgefallen. Das erklärte eine Polizeisprecherin am Mittwoch dem TV-Nachrichtensender TA3. In einer Mitteilung auf ihrer offiziellen Facebook-Seite betonte die Polizeidirektion in Bratislava am selben Tag, die in Wien verwendeten Waffen könnten nicht aus der Slowakei stammen.

Zur Erläuterung hieß es: "Die slowakische Polizei erhielt im Sommer die Information, dass verdächtige Personen aus Österreich versuchten, in der Slowakei Munition zu kaufen. Es gelang ihnen aber nicht, den Kauf zu realisieren." Die Information sei unverzüglich der Polizei in Österreich übermittelt worden. Weitere Angaben wolle man nicht machen, um die Ermittlungen in Österreich nicht zu gefährden.

In den vergangenen Jahren wurden wiederholt Waffen mit slowakischen Registriernummern bei Terroranschlägen und anderen Straftaten in Europa verwendet. Auch die deutsche Polizei fand bei Razzien im vergangenen Jahr illegale Waffen slowakischen Ursprungs. Schon im Sommer 2015 verschärfte die Slowakei ihre Gesetzgebung, um den Kauf illegaler Waffen zu verhindern.

Waffenexperten erklärten der dpa jedoch, dass einerseits noch in der Slowakei gekaufte Waffen aus der Zeit davor im internationalen Schwarzhandel zirkulierten. Andererseits würden weiterhin ausländische Straftäter durch das frühere Image der Slowakei als leichter Quelle für illegale Waffen dazu verleitet, es hier wieder zu versuchen. Slowakische Medien vermuteten, dass dies auch auf den Wiener Attentäter zutreffen könnte. Am Ende sei er wohl an den nunmehr strengen Kontrollregeln gescheitert.

+++ 04.11.2020: So täuschte der Wien-Attentäter die Behörden +++

Nach dem tödlischen Terror-Anschlag in Wien werden immer mehr Details über den Attentäter bekannt. Eiskalt hatte Kujtim F. insgesamt vier Menschen getötet. Schon vor der Tat wurde der 20-Jährige wegen Mitgliedschaft einer Terrorgruppe verurteilt. Warum also hatten ihn die österreichischen Sicherheitsbehörden aus den Augen gelassen?

Kujtim F. war gebürtiger Wiener mit nordmazedonischer und österreichischer Staatsbürgerschaft. Laut "Bild" soll er Wurzeln in der albanischen Minderheit in Nordmazedonien haben. Ebenfalls bekannt ist, dass F. 2018 versucht hatte, nach Syrien auszureisen, um sich der Terrormiliz ISIS anzuschließen. Als seine Mutter ihn als vermisst meldet, fliegt sein Plan jedoch auf. Er wird in der Türkei aufgegriffen und nach Österreich ausgeliefert. Im April 2019 wird der Wien-Attentäter wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung schließlich zu 22 Monaten Haft verurteilt. Schon am 5. Dezember 2019 wird er vorzeitig entlassen.

Laut Österreichs Innenminister Karl Nehammer (48, ÖVP) habe es der Terrorist geschafft, die Behörden zu täuschen. Seinen Aussagen zufolge soll F. einen Bewährungshelfer gehabt haben. Zudem wurde er von einem Verein betreut, der auf die "Deradikalisierung" radikalislamischer Straftäter spezialisiert ist. Nach seiner Entlassung wurde er nicht überwacht, heißt es. Die Behörden glaubten, Fejzulai hätte sich vom Extremismus abgewandt. Wenig später wurde er als nicht mehr gefährlich eingestuft.

+++ 03.11.2020: Schweiz: Zwei Festgenommene mit möglicher Verbindung zu Wien-Anschlag +++

Die Polizei in der Schweiz hat am Dienstagnachmittag zwei Männer festgenommen, die möglicherweise mit dem Attentäter von Wien in Verbindung standen. Der 18- und der 24-Jährige aus Winterthur gerieten laut Kantonspolizei Zürich in den Fokus, als die Polizei mögliche Verbindungen der Taten in Wien in die Schweiz prüfte. Nach Abstimmung mit den österreichischen Behörden nahm eine Spezialeinheit die beiden Männer in Winterthur fest. Inwiefern es eine Verbindung zwischen den Festgenommenen und dem Attentäter gebe, sei Gegenstand der laufenden Abklärungen und Ermittlungen, teilte die Kantonspolizei weiter mit.

+++ 03.11.2020: IS-Terrormiliz reklamiert Anschlag von Wien für sich +++

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag in Wien mit vier Todesopfern und 22 teils schwer Verletzen für sich reklamiert. Ein "Soldat des Kalifats" habe die Attacke mit Schusswaffen und einem Messer verübt und in der österreichischen Hauptstadt rund 30 Menschen getötet oder verletzt, darunter auch Polizisten, teilte der IS am Dienstag auf seiner Plattform Naschir News mit.

+++ 03.11.2020: Merkel zu Wien: Islamistischer Terror ist unser gemeinsamer Feind +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Österreich nach dem Terroranschlag von Wien die Solidarität Deutschlands bezeugt. "Der islamistische Terror ist unser gemeinsamer Feind. Der Kampf gegen diese Mörder und ihre Anstifter ist unser gemeinsamer Kampf", erklärte Merkel nach einer Twitter-Mitteilung von Regierungssprecher Steffen Seibert. "Wir Deutsche stehen in Anteilnahme und Solidarität an der Seite unserer österreichischen Freunde."

Sie sei "in diesen schrecklichen Stunden" in Gedanken bei den Wienern und den Sicherheitskräften, so Merkel. Ihr Mitgefühl gelte den Angehörigen der Opfer, den Verletzten wünsche sie vollständige Genesung. In einem Kondolenztelegramm an Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz schrieb Merkel laut einer Mitteilung: "Dieser feige Anschlag ist auch ein Angriff auf unsere gemeinsamen europäischen Werte, die es nun mit umso größerem Nachdruck zu verteidigen gilt."

+++ 03.11.2020: Ex-Nationalspieler Helmes bei Terroranschlag in unmittelbarer Nähe +++

Den Terroranschlag in Wien hat der frühere deutsche Fußball-Nationalspieler Patrick Helmes mit seiner Familie in unmittelbarer Nähe miterlebt. Der 36-Jährige, der inzwischen die Amateure des FC Admira trainiert, war mit seiner Frau und den beiden Kindern in einem Restaurant am Schwedenplatz, als das Attentat passierte. "Wir waren nur 100 Meter entfernt", sagte Helmes dem "Express". Vor dem Laden habe man die Schüsse hören können, alles sei hereingestürmt.

"Das war eine absolute Ausnahme- und Stresssituation mit Bildern von Menschen in Todesangst, die man nicht sehen will", erklärte Helmes. Die Gäste hätten sich im Müllraum verbarrikadiert, ehe schließlich die Einsatzkräfte das Gebäude absichern konnten. Bis 2.00 Uhr habe er mit seiner Familie im Lokal ausharren müssen, ergänzte Helmes. Man sei einfach froh, wieder in den eigenen vier Wänden zu sein. Aber die Verarbeitung dauere gewiss noch.

+++ 03.11.2020: Deutsche bei Terroranschlag in Wien getötet

Bei dem Terroranschlag in Wien ist auch eine Deutsche getötet worden. "Wir haben jetzt die traurige Gewissheit, dass auch eine deutsche Staatsangehörige unter den Opfern des Angriffs in Wien ist", teilte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Dienstag in Berlin mit. Er sprach den Angehörigen und Freunden sein Beileid aus.

"Mit den Menschen in Wien und ganz Österreich verbindet uns die Trauer um die Opfer, aber auch die Entschlossenheit, Fanatismus und Terror mit aller Kraft entgegenzutreten", sagte Maas. "Wir müssen den Tätern jetzt klar zeigen: ihr werdet euer Ziel, die Spaltung unserer Gesellschaft, niemals erreichen."

Bei dem Anschlag in der österreichischen Hauptstadt waren am Montagabend vier Menschen getötet und 22 teils schwer verletzt worden. Der Attentäter, nach Behördenangaben ein 20 Jahre alter Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), wurde von der Polizei erschossen. Nach dem Blutbad wurden 14 Menschen aus seinem Umfeld vorläufig festgenommen und 18 Wohnungen durchsucht.

+++ 03.11.2020: Terror in Wien: Bundeskanzler Kurz gibt noch keine Entwarnung +++

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz gibt nach dem tödlichen Terroranschlag in Wien mit vier Todesopfern noch keine Entwarnung. "Die Lage ist nach wie vor angespannt", sagte Kurz am Dienstag bei "Bild live". Es gebe die Angst vor Nachahmungstätern. Zudem wollte er nicht endgültig ausschließen, dass es nicht doch noch einen zweiten flüchtigen Täter geben könnte. "Wir gehen mittlerweile davon aus, dass es nur einen Täter gegeben hat, der sich sehr schnell bewegt hat und an sechs Orten in der Wiener Innenstadt um sich geschossen hat und eben zahlreiche Menschen hier kaltblütig ermordet hat. Aber wir haben noch keine hundertprozentige Gewissheit", so Kurz.

+++ 03.11.2020, 14.48 Uhr: Innenminister: "Bislang gibt es keine Hinweise auf einen zweiten Täter"

Das Innenministerium in Österreich hat noch keinen Hinweis auf einen zweiten Täter beim Terroranschlag in Wien. Das gehe aus den bisherigen Ermittlungen und der Auswertungen von vielen der rund 20.000 Videos hervor, die die Bürger der Polizei zur Verfügung gestellt hätten, sagte Innenminister Karl Nehammer am Dienstag in Wien.

Nach Hausdurchsuchungen im Umfeld des erschossenen 20 Jahre alten Attentäters seien 14 Verdächtige vorläufig festgenommen worden. Dem bereits wegen versuchter Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung inhaftierten Mann sei es gelungen, die Behörden bei seiner vorzeitigen Entlassung über den Misserfolg seiner Deradikalisierung zu täuschen, so Nehammer. Es habe keine Warnhinweise über die Gefahr durch den 20-Jährigen gegeben.

Inzwischen hat sich die Zahl der Verletzten nach der Terror-Attacke in Wien erhöht. Es seien insgesamt 22 Menschen teils schwer verletzt worden, teilte Nehammer weiter mit. Bei der nach Behördenangaben islamistisch motivierten Terrorattacke hatte der Schütze am Montagabend mindestens vier Menschen getötet, bevor er selbst erschossen wurde.

+++ 03.11.2020, 12.52 Uhr:Nach Anschlag: Wien ersucht Nordmazedonien um Täter-Informationen +++

Nach dem tödlichen Terroranschlag in Wien mit fünf Toten hat sich Österreich an die Behörden in Nordmazedonien gewandt, von wo der Attentäter stammte. Dies teilte das nordmazedonische Innenministerium am Dienstag in der Hauptstadt Skopje mit. Die österreichische Polizei habe über den Polizeiverbund Europol um Zusammenarbeit und relevante Informationen über den Attentäter ersucht, berichtete der Fernsehsender A1 unter Berufung auf die Mitteilung.

Der 20-jährige Kujtim Fejzulai hatte nach Angaben der Behörden am Montagabend nahe der Hauptsynagoge in der Wiener Innenstadt um sich geschossen, dabei mindestens vier Menschen getötet und mehr als ein Dutzend weitere verletzt. Anschließend wurde er von der Polizei erschossen. Nach offiziellen Angaben war er ein Anhänger der radikalislamistischen Terrormiliz IS und hatte nordmazedonische Wurzeln.

Namen und Herkunft nach gehörte der Attentäter der albanischen Minderheit in Nordmazedonien an. Wie lokale Medien am Dienstag berichteten, stammte er aus dem Dorf Celopek (albanisch: Cellopek) nahe der Stadt Tetovo. Das Gebiet ist nahezu ausschließlich von ethnischen Albanern bewohnt. Diese Minderheit bildet etwa 25 Prozent der Bevölkerung des kleinen Balkanlandes und bekennt sich größtenteils zum Islam. Die Mehrheitsbevölkerung besteht aus orthodoxen slawischen Mazedoniern.

Der Islam auf dem Balkan gilt traditionell als moderat. Muslimische Bevölkerungen gibt es auch in Albanien, im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina - dort bilden sie die Mehrheit - sowie in Serbien und in Montenegro. Diese Länder sind auch klassische Auswanderungsländer, so dass sich in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz unter den Zuwanderern vom Balkan auch viele Muslime befinden.

Während und nach dem Bosnien-Krieg (1992-1995) setzte unter Muslimen auf dem Balkan eine begrenzte Radikalisierung ein. So schlossen sich mehrere Hundert vornehmlich junge Muslime vom Balkan um 2014 der Terrormiliz IS an, als diese vorübergehende militärische Erfolge in Syrien und im Irak verzeichnete. Die Regierungen der Balkanländer stellten die Mitgliedschaft im IS unter Strafe. Zahlreiche IS-Rückkehrer wurden vor Gericht gestellt und verurteilt.

+++ 03.11.2020, 12.17 Uhr:Terror in Wien: Zwei Festnahmen in Niederösterreich +++

 

Nach dem Anschlag in Wien hat die Polizei in St. Pölten zwei Menschen festgenommen. Wie die Nachrichtenagentur APA am Dienstag unter Berufung auf einen Polizeisprecher berichtete, gab es in der niederösterreichischen Landeshauptstadt zudem zwei Hausdurchsuchungen. Der "Kurier" berichtete am Dienstag auf seiner Website, es handele sich um Kontaktadressen des mutmaßlichen Attentäters. Widerstand geleistet habe niemand.

Der in Wien erschossenen Attentäter ist nach Angaben von Österreichs Innenminister Karl Nehammer ein Islamist mit Wurzeln in Nordmazedonien. Nehammer sprach von umfangreichen Razzien im Umfeld des Täters. Dabei seien mehrere Personen festgenommen worden.

+++ 03.11.2020, 12.15 Uhr: Mehr Kontrollen an Grenze zu Österreich nach Anschlag in Wien +++

 

Nach dem Terroranschlag in Wien haben Bundes- und Grenzpolizei in Bayern Kontrollen sowie Fahndung an der Grenze zu Österreich noch in der Nacht verstärkt. Man stehe in engem Kontakt mit den österreichischen Behörden und dem Bundeskriminalamt, um die aktuelle Gefährdungslage in Bayern zu bewerten, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstag in München.

Herrmann sagte, "der Terroranschlag in Wien zeigt leider einmal mehr die hässliche Fratze des islamistischen Terrorismus". "Auch wenn die Ermittlungen der österreichischen Behörden zu den genauen Hintergründen noch am Anfang stehen, ist schon jetzt klar: Der islamistische Terrorismus gehört zu den größten Bedrohungen Europas."

Der Innenminister betonte, die Sicherheitsbehörden seien höchst wachsam. Auch in Bayern gebe es eine "Reihe gefährlicher Islamisten", die im Fokus von Polizei und Verfassungsschutz stünden.

+++ 03.11.2020, 10.59 Uhr: Wiener Anschlag: Kurz warnt vor Spaltung der Gesellschaft +++

 

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat nach dem islamistisch motivierten Terroranschlag in Wien vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. "Es muss uns stets bewusst sein, dass dies keine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen oder zwischen Österreichern und Migranten ist", sagte Kurz in einer Fernsehansprache an die Nation am Dienstag. Es sei vielmehr ein Kampf zwischen den vielen Menschen, die an den Frieden glaubten, und jenen wenigen, die sich den Krieg wünschten. Religion und Herkunft dürften nie Hass begründen.

"Wir werden die Opfer des gestrigen Abends niemals vergessen und gemeinsam unsere Grundwerte verteidigen", sagte Kurz an die Adresse der in Österreich lebenden Menschen.

Bei der Terrorattacke waren mindestens vier Passanten getötet worden. Mehr als ein Dutzend Menschen sind in teils lebensbedrohlichem Zustand in den Kliniken. Der 20-jährige, einschlägig vorbestrafte Attentäter hatte nach Angaben von Innenminister Karl Nehammer einen österreichischen und nordmazedonischen Pass. Der Mann wurde von der Polizei erschossen. Ob er einen oder mehrere Komplizen hatte, ist noch unklar.

+++ 03.11.2020, 10.55 Uhr: Kurz nennt Details zu Todesopfern von Wiener Terrorattacke +++

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat Details zu den Todesopfern der Terrorattacke von Wien bekannt gegeben. Es kamen ein älterer Mann und eine ältere Frau, ein junger Passant und eine Kellnerin ums Leben, wie Kurz am Dienstag in Wien sagte. Ein Polizist, der sich dem Täter entgegengestellt habe, sei niedergeschossen und verletzt worden.

+++ 03.11.2020, 10.49 Uhr: Täter wollte sich in Syrien dem IS anschließen +++

Der Attentäter von Wien wollte in der Vergangenheit nach Syrien ausreisen, um sich dort der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen. Er sei daran gehindert worden und stattdessen am 25. April 2019 wegen Mitgliederschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 22 Monaten Haft verurteilt worden, teilte Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) der Nachrichtenagentur APA am Dienstag mit. Der Mann mit nordmazedonischen Wurzeln sei am 5. Dezember "vorzeitig bedingt entlassen" worden. Demnach galt er als junger Erwachsener und fiel damit unter die Privilegien des Jugendgerichtsgesetzes.

+++ 03.11.2020, 10.20 Uhr: Wiener Anschlag: Täter (20) hatte Pass aus Österreich und Nordmazedonien +++

Der Attentäter, der nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt von der Polizei erschossen worden ist, war 20 Jahre alt, hatte nordmazedonische Wurzeln und war einschlägig wegen Mitgliedschaft in einer terroristischer Vereinigung vorbestraft. Das teilte Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) der Nachrichtenagentur APA am Dienstag mit.

Der Attentäter besaß nach Angaben von Nehammer neben der österreichischen auch die nordmazedonische Staatsbürgerschaft. "Er war mit einer Sprengstoffgürtel-Attrappe und einer automatischen Langwaffe, einer Faustfeuerwaffe und einer Machete ausgestattet, um diesen widerwärtigen Anschlag auf unschuldige Bürgerinnen und Bürger zu verüben", erklärte der Innenminister. Wie Nehammer weiter erklärte, habe es umfangreiche Razzien im Umfeld des Täters gegeben. Dabei seien mehrere Personen festgenommen worden.

+++ 03.11.2020, 10.08 Uhr: Dreitägige Staatstrauer in Österreich nach blutiger Terror-Attacke +++

Österreich ehrt die Opfer des Terrorakts vom Montagabend mit einer dreitägigen Staatstrauer. Das beschloss der Sonder-Ministerrat am Dienstag in Wien. "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Opfern, den Verletzten und den Angehörigen in diesen besonders schweren Stunden für die Republik Österreich", sagte Kanzler Sebastian Kurz vor dem Kabinett.

Die Staatstrauer gilt bis einschließlich Donnerstag. Die Ereignisse hätten das Land schwer erschüttert und betroffen gemacht. Es handele sich bei der Attacke um eine "abscheuliche Tat" und "einen Anschlag auf die Freiheit und Demokratie der Republik Österreich", so der Regierungschef.

Am Dienstag, dem ersten Tag der Staatstrauer, sollte um 12 Uhr eine "Minute des stillen Gedenkens" eingehalten werden. Auch die Schulen sollen zu Beginn des Unterrichts am Mittwoch eine Gedenkminute einhalten.

+++ 03.11.2020, 09.13 Uhr: Mindestens sieben Opfer bei Terroranschlag lebensgefährlich verletzt +++

Nach der Terrorattacke in Wien schweben nach Angaben des Gesundheitsverbunds der Stadt mindestens sieben Opfer in Lebensgefahr. Sie befänden sich "in kritischem, lebensbedrohlichem Zustand", sagte eine Sprecherin des Klinikverbandes am Dienstagmorgen der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Zur Identität der Verletzten machte sie keine Angaben. Insgesamt würden 17 Opfer des Angriffs in mehreren Spitälern behandelt, sagte die Sprecherin weiter. Ein bei dem Anschlag verletzter Polizist befinde sich in "kritisch-stabilem" Zustand.

Bei einem Terrorangriff in der Wiener Innenstadt sind am Abend mehrere Menschen getötet und verletzt worden. (Foto) Suche
Bei einem Terrorangriff in der Wiener Innenstadt sind am Abend mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Bild: dpa

+++ 03.11.2020, 08.17 Uhr: Merkel zu Wien: Islamistischer Terror ist unser gemeinsamer Feind +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Österreich nach dem Terroranschlag von Wien die Solidarität Deutschlands bezeugt. "Der islamistische Terror ist unser gemeinsamer Feind. Der Kampf gegen diese Mörder und ihre Anstifter ist unser gemeinsamer Kampf", erklärte Merkel nach einer Twitter-Mitteilung von Regierungssprecher Steffen Seibert. "Wir Deutsche stehen in Anteilnahme und Solidarität an der Seite unserer österreichischen Freunde."

Sie sei "in diesen schrecklichen Stunden" in Gedanken bei den Wienern und den Sicherheitskräften, so Merkel. Ihr Mitgefühl gelte den Angehörigen der Opfer, den Verletzten wünsche sie vollständige Genesung.

Bundesaußenminister Heiko Maas schrieb auf Twitter: "Wir dürfen nicht dem Hass weichen, der unsere Gesellschaften spalten soll." Auch wenn das Ausmaß des Terrors noch nicht absehbar sei, seien die Gedanken bei den Verletzten und Opfern.

+++ 03.11.2020, 08.15 Uhr: Innenminister Nehammer: "Gehen von einem weiteren Täter aus" +++

Innenminister Karl Nehammer sagte im TV-Interview bei "oe24": "Wir gehen im Moment noch von einem weiteren Täter aus." Es gab weitere Hausdurchsuchungen und auch Festnahmen. Aus ermittlungstaktischen Gründen will Nehammer die Identität des getöteten Attentäters nicht bestätigen. Er sprach von einem "schweren terroristischen Anschlag".

+++ 03.11.2020, 07.57 Uhr: Weiteres Todesopfer nach Terrorattacke in Wien +++

Nach der Terrorattacke in Wien ist nach Angaben des österreichischen Innenministers ein weiteres Opfer gestorben. Damit wurden bei der Bluttat am Montagabend insgesamt vier Passanten getötet - zwei Männer und zwei Frauen, bestätigte Innenminister Karl Nehammer der Nachrichtenagentur APA am Dienstagmorgen. Zudem wurde der Täter von der Polizei erschossen. Bei Hausdurchsuchungen "im Umfeld des Täters" seien zudem mehrere Menschen festgenommen worden, hieß es aus dem Innenministerium. Am Montagabend waren bei dem Terrorangriff in der Wiener Innenstadt nahe einer Synagoge von mindestens einem Täter zahlreiche Schüsse abgefeuert worden.

+++ 03.11.2020, 06.30 Uhr: Polizei: Drei Passanten bei Terrorattacke in Wien getötet +++

Bei der Terrorattacke in Wien sind nach Angaben der österreichischen Polizei drei Passanten getötet worden. Es seien zwei Männer und eine Frau. Dazu komme der von der Polizei erschossene Täter, hieß es am Dienstagmorgen.

+++ 03.11.2020, 06.07 Uhr: Österreichs Innenminister: Terrorattacke hat islamistisches Motiv +++

Die Terrorattacke von Wien geht nach den Worten von Österreichs Innenminister Karl Nehammer auf das Konto mindestens eines islamistischen Terroristen. Der Attentäter sei ein Sympathisant der Terrormiliz "Islamischer Staat" gewesen, sagte Nehammer am Dienstagmorgen in Wien.

+++ 03.11.2020, 06.01 Uhr: Trump und Biden verurteilen Terror in Wien +++

US-Präsident Donald Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden haben den Terrorangriff in Wien verurteilt. "Nach einem weiteren abscheulichen Terrorakt in Europa sind unsere Gebete bei den Menschen in Wien", schrieb Trump am späten Montagabend (Ortszeit) auf Twitter.

Diese bösartigen Angriffe auf unschuldige Menschen müssten aufhören, fügte er hinzu. Die USA stünden an der Seite Österreichs, Frankreichs und ganz Europas im Kampf gegen Terroristen, einschließlich radikal-islamische Terroristen.

Auch Biden twitterte, er und seine Frau Jill beteten nach dem schrecklichen Terrorangriff in Wien für die Opfer und deren Familien. "Wir müssen alle vereint gegen Hass und Gewalt eintreten", ergänzte er. In den USA wird am Dienstag ein neuer Präsident gewählt.

+++ 03.11.2020, 02.38 Uhr: Terrorangriff in Wien: Weiteres Opfer gestorben +++

Wenige Stunden nach dem Terrorangriff in Wien ist ein zweites Opfer der Angreifer gestorben. Eine Frau sei im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im ORF. Darüber hinaus erklärte er, dass der erschossene Attentäter wohl keinen Sprengstoffgürtel, sondern eine Attrappe getragen habe. Dies werde derzeit noch näher untersucht. Der Mann sei mit einer Langwaffe, aber auch mit einer Pistole und einer Machete ausgerüstet gewesen. Er war "sehr umfassend vorbereitet", wie Ludwig erklärte. Die Polizei überprüft derzeit noch die Identität des Attentäters.

+++ 03.11.2020, 01.19 Uhr: Österreichs Innenminister: Mindestens ein Täter noch auf der Flucht +++

Nach der mutmaßlichen Terrorattacke in Wien ist nach den Worten von Innenminister Karl Nehammer mindestens ein Tatverdächtiger noch auf der Flucht. Er appellierte aufgrund der Gefahrenlage an die Bürger in Wien, auch am Dienstag wenn irgend möglich zunächst zu Hause zu bleiben.

+++ 02.11.2020, 23.36 Uhr: Wiens Bürgermeister: Attentäter hatte womöglich Sprengstoffgürtel um

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat nach dem mutmaßlichen Terrorangriff in der österreichischen Hauptstadt erklärt, dass einer der Angreifer womöglich einen Sprengstoffgürtel getragen hat. Es gebe diese Vermutung, sagte er am Montagabend im ORF. "Wir werden bald mehr wissen, ob es sich um einen solchen Sprengstoffgürtel gehandelt hat", erklärte der Politiker.

+++ 02.11.2020, 23.34 Uhr: Wiens Bürgermeister nach Schüssen: Zahl der Täter noch unklar +++

Nach Angaben des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig ist noch unklar, wie viele Täter an dem mutmaßlichen Terrorangriff in der österreichischen Hauptstadt beteiligt waren. Auch zu den Hintergründen gebe es noch "keine gesicherten Erkenntnisse", sagte der 59-Jährige am Montagabend im ORF. Ludwig erklärte, dass bei dem Angriff"wahllos auf Personen in den Lokalen" geschossen worden sei - vor allem auf jene, die draußen saßen. Es könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden, ob es "weitere Gefahrenmomente gibt". Er rief die Wiener Bevölkerung daher dazu auf, zu Hause zu bleiben und Ruhe zu bewahren.

+++ 02.11.2020, 23.09 Uhr: 15 Verletzte in Krankenhäusern nach Anschlag in Wien +++

Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag in Wien sind bis zum späten Montagabend 15 Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert worden. Das sagte der Sprecher des Wiener Gesundheitsverbunds, Christoph Mierau, der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Mindestens sieben der Opfer hätten schwere Verletzungen davongetragen. Die Wiener Polizei hatte zuvor mitgeteilt, dass bei dem Anschlag am Montagabend in der Wiener Innenstadt ein Passant gestorben sei und mehrere Menschen schwer verletzt worden seien, darunter ein Polizist.

+++ 02.11.2020, 22.41 Uhr:Wiener Polizei: Ein Täter erschossen - sechs Tatorte +++

Bei der mutmaßlichen Terrorattacke in Wien ist laut Polizei am Montagabend ein Täter erschossen worden. Im Bereich einer Synagoge seien mehrere Täter mit Langwaffen unterwegs gewesen. Es gebe sechs Tatorte. Ein Passant sei getötet worden.

+++ 02.11.2020, 22.32 Uhr:Deutsche Politiker bestürzt nach mutmaßlichem Anschlag in Wien +++

Deutsche Politiker haben bestürzt auf den mutmaßlichen Terroranschlag in der Innenstadt von Wien reagiert. Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans sprach am Montagabend auf Twitter von "erschütternden Nachrichten". "Was auch immer das Motiv und wer auch immer die Täter sein könnten. Solche Taten verdienen Ächtung, null Toleranz und die ganze Härte des Gesetzes." FDP-Chef Christian Lindner twitterte: "Unsere Gedanken sind in #Wien".

Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, schrieb in einem Tweet: "Das ist einfach entsetzlich - mit den Gedanken in #Wien. Gemeinsam gegen Antisemitismus". Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), meldete sich ebenfalls über den Kurznachrichtendienst zu Wort: "Schreckliche Nachrichten aus #Wien. Bin mit den Gedanken bei den Bürgerinnen und Bürgern und Einsatzkräften vor Ort."

+++ 02.11.2020, 22.26 Uhr: Polizei: Nahverkehr hält nicht in Wiener Innenstadt +++

In der Wiener Innenstadt werden nach Angaben der Polizei derzeit keine Haltestellen mehr vom öffentlichen Nahverkehr angefahren. "Bleiben Sie in Sicherheit, verlassen Sie öffentliche Orte umgehend", twitterte die Polizei der österreichischen Hauptstadt am Montagabend.

+++ 02.11.2020, 22.25 Uhr:Rettungsdienst: Mehrere Tote und Verletzte in Wien +++

Bei der mutmaßlichen Terrorattacke in der Wiener Innenstadt hat es nach Angaben des Wiener Rettungsdienstes mehrere Tote und Verletzte gegeben. "Zahlenmäßig eingrenzen können wir das noch nicht, wir sind noch dabei, uns einen Überblick zu verschaffen", sagte der Sprecher der Wiener Berufsrettung, Daniel Melcher, der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Montagabend.

+++ 02.11.2020, 21.57 Uhr: Innenminister: "Augenscheinlicher Terroranschlag" in Wien +++

Bei den Schüssen in Wien handelt es sich nach den Worten von Innenminister Karl Nehammer augenscheinlich um einen Terroranschlag. "Der Angriff läuft noch", sagte der Minister am Montagabend im ORF. Nehammer sagte, es gebe mehrere Verletzte und wohl auch Tote. Genaueres sei in diesem Moment noch schwierig zu sagen.

Nach Medienberichten sind große Teile der Innenstadt von der Polizei abgeriegelt. Die Polizei sei mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz. Die Anwohner wurden aufgefordert, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Auf einem Video, das dem Magazin "Falter" vorliegt, soll zu sehen sein, wie ein Mann gegenüber der Synagoge wahllos in Lokale schießt.

+++ 02.11.2020, 21.34 Uhr:Innenministerium: Ein mutmaßlicher Täter in Wien festgenommen +++

Nach den Schüssen in der Innenstadt von Wien ist ein mutmaßlicher Täter festgenommen worden. Dies berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Montagabend unter Berufung auf das Innenministerium. Einer Ministeriumssprecherin zufolge wurde bei dem Schusswechsel in der Nähe des Schwedenplatzes ein Polizeibeamter angeschossen und schwer verletzt.

Ob die nahe gelegene Synagoge Ziel des Angriffs war, lasse sich noch nicht bestätigen, sagte die Sprecherin. Die Hintergründe waren weiter unklar. Offen blieb zunächst auch, ob es sich um einen einzelnen oder mehrere Täter handelte.

Einsatzkräfte der Polizei stehen am Schwedenplatz. Nach den Schüssen in der Wiener Innenstadt ist die Lage weiter unklar. (Foto) Suche
Einsatzkräfte der Polizei stehen am Schwedenplatz. Nach den Schüssen in der Wiener Innenstadt ist die Lage weiter unklar. Bild: Georg Hochmuth / APA / picture alliance / dpa

+++ 02.11.2020, 21.30 Uhr:Polizei Wien nach Schüssen: Öffentliche Plätze meiden +++

Nach den Schüssen in der Wiener Innenstadt hat die Polizei die Menschen dazu aufgerufen, öffentliche Plätze zu meiden. "Wir sind mit allen möglichen Kräften im Einsatz. Bitte meiden Sie alle öffentlichen Plätze im Stadtgebiet", schrieb die Polizei am Montagabend bei Twitter. Zudem wurde darum gebeten, keine Videos oder Fotos hochzuladen. "KEINE Videos und Fotos in sozialen Medien posten, dies gefährdet sowohl Einsatzkräfte als auch Zivilbevölkerung!"

Die Satellitenaufnahme zeigt den 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt sowie die Lage des Stadttempels, der Hauptsynagoge von Wien. (Foto) Suche
Die Satellitenaufnahme zeigt den 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt sowie die Lage des Stadttempels, der Hauptsynagoge von Wien. Bild: Google / picture alliance / dpa

+++ 02.11.2020, 21.23 Uhr: Lage in Wien weiter unklar: Schüsse auf Straße - Blutlache vor Lokal +++

Nach den Schüssen in der Wiener Innenstadt ist die Lage weiter unklar. Auf Videos, die der Privatsender "Oe24" am Montagabend ausstrahlte, war ein maskierter Schütze zu sehen, der auf offener Straße zumindest zwei Schüsse abfeuerte. Ein anderes Video zeigte eine große Blutlache vor einem Restaurant. Der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, schrieb auf Twitter, es könne derzeit nicht gesagt werden, ob der Stadttempel eines der Ziele war. "Fest steht allerdings, dass sowohl die Synagoge in der Seitenstettengasse als auch das Bürogebäude an der selben Adresse zum Zeitpunkt der ersten Schüsse nicht mehr in Betrieb und geschlossen waren."

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/news.de/dpa

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