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Coronavirus-News aktuell: "Sehr gefährlich!" Schweden-Epidemiologe kritisiert Maskenpflicht 

Während viele Staaten weltweit mit strengen Maßnahmen das Coronavirus bekämpfen wollen, geht Schweden seinen eigenen Weg. Nun kritisiert Staats-Epidemiologe Anders Tegnell ausgerechnet die Maskenpflicht.

Schwedens Staats-Epidemiologe Anders Tegnell sieht es kritisch, nur allein auf Mund-Nasen-Bedeckungen im Kampf gegen das Coronavirus zu vertrauen. (Foto) Suche
Schwedens Staats-Epidemiologe Anders Tegnell sieht es kritisch, nur allein auf Mund-Nasen-Bedeckungen im Kampf gegen das Coronavirus zu vertrauen. Bild: AdobeStock / Andrew Ivan

Im Kampf gegen das Coronavirus empfiehlt das Robert-Koch-Institut das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Seit Ende April gilt in ganz Deutschland beim Einkaufen und im öffentlichen Nah- und Fernverkehr eine Maskenpflicht. Nicht jeder Bürger kann sich jedoch damit anfreunden. Auch Schwedens Staats Epidemiologe Anders Tegnell steht der Mund-Nasen-Bedeckung kritisch gegenüber.

Kampf gegen das Coronavirus! Schweden-Epidemiologe kritisiert Maskenpflicht

"Das Resultat, das man durch die Masken erzeugen konnte, ist erstaunlich schwach, obwohl so viele Menschen sie weltweit tragen", sagt Anders Tegnell im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung. "Es überrascht mich, dass wir nicht mehr oder bessere Studien darüber haben, welche Effekte die Masken tatsächlich herbeiführen. Länder wie Spanien, Belgien haben ihre Bevölkerung Masken tragen lassen – trotzdem gingen die Infektionszahlen hoch. Zu glauben, dass Masken unser Problem lösen können, ist jedenfalls sehr gefährlich."

Studie beweist: Mund-Nasen-Bedeckung helfen Tröpfchen beim Husten und Niesen aufzuhalten

Mehrere Studien zeigen, wie gut Mund-Nasen-Masken vor der Verbreitung von Tröpfchen beim Niesen und Husten schützen können. Ein Forscherteam der Florida Atlantic University testete im Labor, welche Maskenarten wie durchlässig sind, wenn sie Husten oder Niesen ausgesetzt sind. Spezielle Masken für den Einsatz etwa im medizinischen Bereich waren nicht dabei. Ein Problem bei Masken sei, dass sie nicht komplett dicht seien und auch nicht perfekt abschlössen, schreiben die Forscher um Siddhartha Verma im Fachblatt "Physics of Fluids".

Die Masken wurden am Kopf einer Art Schaufensterpuppe angebracht. Mittels einer Pumpe wurde Niesen beziehungsweise Husten simuliert. Zusätzlich wurde mit einer Nebelmaschine Dampf in das Modell geleitet, um den Husten-Strahl für die Analyse sichtbar zu machen.

Das Ergebnis: Die gut sitzende, genähte Maske hielt die Nies- und Husten-Tröpfchen am besten zurück. Im Laborversuch flogen die Partikel etwa 6,6 Zentimeter (2,5 Inches) weit. Etwas schlechter war die handelsübliche kegelförmige Maske. Am schlechtesten schnitt das Halstuch ab. Die Partikel erreichten hier eine Weite von circa 1,1 Meter (3 Feet 7 Inches). Zum Vergleich: Beim Husten ohne Mund-Nasen-Bedeckung flogen die Partikel mit rund 2,4 Metern (8 Feet) mehr als doppelt so weit. Wichtig zu wissen sei, dass keine Maske zu 100 Prozent vor den Erregern schütze, sagte Verma. Daher sei es nötig, zusätzlich etwa Abstand zu halten und Hände zu waschen.

Schwerer Fehler während Corona-Pandemie! DAS machte Schweden falsch

Schweden ging im Kampf gegen das Coronavirus einen völlig anderen Weg als andere Staaten. Dort gibt es weder eine Maskenpflicht oder Ausgehverbote. Auch die Schulen und die Gastronomie blieb geöffnet. Auf drastische Maßnahmen wurde verzichtet. Während die Infektionszahlen in Deutschland mittlerweile wieder rapide ansteigen, sinken sie in Schweden rapide. Dennoch hat das skandinavische Land auch Fehler gemacht. "Unser großes Versagen lag im Bereich der Langzeit- und Altenpflege", sagt Tegnell gegenüber der "Bild". "Die regionalen Ämter hätten besser vorbereitet sein müssen, dann hätte es weniger Tote gegeben. Inzwischen sind die Infektionszahlen in den Altersheimen deutlich runtergegangen und wir haben fast gar keine Neuinfektionen mehr."

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/fka/news.de/dpa

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