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Coronavirus-Forschung aktuell: Wunder Punkt entdeckt! DAS ist die Schwachstelle von Sars-CoV-2

Es gibt vieles, was wir noch nicht über das neuartige Coronavirus wissen. Welche Langzeitfolgen kann es hervorrufen, wie lange bleiben Genesene immun und welche Schwächen hat Sars-CoV-2? Letzteres haben Frankfurter Forscher nun herausfinden können.

Ein Forscherteam fand in Frankfurt die Schwachstelle des Sars-CoV-2-Erregers heraus. (Foto) Suche
Ein Forscherteam fand in Frankfurt die Schwachstelle des Sars-CoV-2-Erregers heraus. Bild: Romolo Tavani/AdobeStock

Frankfurter Forscher haben mögliche Ansatzpunkte für Medikamente gegen Covid-19 identifiziert. Die Erkenntnisse wurden am Donnerstag im Fachmagazin "Nature" publiziert. Basis waren Abstriche zweier infizierter Rückkehrer aus Wuhan, die im Februar am Frankfurter Flughafen gelandet waren.

Forscherteam entdeckt Corona-Schwachstelle

Ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlern untersuchte an der Goethe-Universität in Frankfurt die Art, wie Sars-CoV-2 die Zellen bei infizierten Menschen beeinflusst. Die Gruppe aus Virologen und Biochemikern züchtete unter Leitung von Sandra Ciesek das Virus mithilfe von zwei Abstrichen aus Wuhan heran. Anhand des Zellkultur-Modells gelang es ihnen, herauszufinden, dass Sars-CoV-2 - anders als viele andere Viren - die Proteinproduktion der Wirtszellen kaum beeinflusst, sondern eigene Proteine vielmehr in Konkurrenz zu den Proteinen der Wirtszellen produzieren muss.

Schwachstelle von Sars-CoV-2: Proteinproduktion der Viruszellen

Genau in dieser Konkurrenz der Viruszellen zu den Wirtszellen sahen die Wissenschaftler eine mögliche Schwachstelle des Virus. Tatsächlich gelang es ihnen in Folge, mithilfe von Hemmstoffen der Proteinherstellung das Vermehren der Viren einzuschränken. Ein großer Erfolg!

Wissenschafter forschen nach Wirkstoffen gegen Covid-19

Besonders im Auge hatten die Wissenschaftler Wirkstoffe, die Bestandteile von bereits zugelassenen Medikamenten sind. "Im Wettlauf mit der Zeit kann unsere Arbeit einen wichtigen Beitrag dazu liefern, in welche Richtungen diese Suche die schnellsten Erfolge verspricht", sagte einer der beteiligten Wissenschaftler.

Zu den Wirkstoffen, die in der Frankfurter Zellkultur die Virusvermehrung bremsten, zählten unter anderem 2-Deoxy-D-Glukose und Ribavirin, das gegen Hepatitis C eingesetzt wird. Es gebe aber auch "weitere potenziell interessante Kandidaten". Ob die Mittel tatsächlich helfen können, werden aber erst klinische Studien zeigen.

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Mit einem der in Frage kommenden Wirkstoffe bereite ein US-amerikanisches Unternehmen klinische Studien vor, hieß es in der Mitteilung. Einen anderen teste ein kanadisches Unternehmen bereits an Probanden.

Neugierig auf den renommierten Virologen der Berliner Charité Christian Drosten? Hier geht's zum Video.

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/fka/news.de/dpa

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