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Waldbrände in Kalifornien im News-Ticker: 3 Tote durch Flammen-Inferno - eine Million Menschen bald ohne Strom

Die Flammen in Kalifornien sorgen bei den Feuerwehren für Dauereinsätze. Und Besserung ist nicht in Sicht, eher das Gegenteil. Erst vor zwei Jahren richteten heftige Waldbrände hier schwere Schäden an.

Ein Feuerwehrmann ist bei einem Waldbrand im US-Bundesstaat Kalifornien im Einsatz. Ein schnell um sich greifender Buschbrand hat in dem nordkalifornischen Weinbaugebiet Sonoma County großen Schaden angerichtet. (Foto) Suche
Ein Feuerwehrmann ist bei einem Waldbrand im US-Bundesstaat Kalifornien im Einsatz. Ein schnell um sich greifender Buschbrand hat in dem nordkalifornischen Weinbaugebiet Sonoma County großen Schaden angerichtet. Bild: Marcio Jose Sanchez / AP / picture alliance / dpa

Ein schnell um sich greifender Buschbrand hat in dem nordkalifornischen Weinbaugebiet Sonoma County großen Schaden angerichtet. Die Flammen hätten sich auf eine Fläche von mehr als 6.470 Hektar (64 Quadratkilometer) ausgebreitet, teilte die Feuerwehr mit. Mindestens 49 Gebäude seien zerstört worden. Bei abflauenden Winden ist es den vielen Hundert Feuerwehrleuten aber gelungen, die Flammen wenigstens zu fünf Prozent einzudämmen.

Waldbrände im Süden von Kalifornien: Feuer bei Los Angeles schlägt Anwohner in die Flucht

Auch im Süden Kalifornien wüteten mehrere Buschfeuer und schlugen Anwohner in die Flucht. Das so genannte "Tick"-Feuer, rund 50 Kilometer nördlich von Los Angeles, bedrohte nach Angaben der Behörden eine dicht besiedelte Region mit 10.000 Gebäuden. Rund 40.000 Menschen seien am Donnerstag aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Die Flammen hätten bereits eine Fläche von 16 Quadratkilometern verbrannt.

Weinbaugebiet im Sonoma-Bezirk (Kalifornien) eskaliert

In Nordkalifornien hatten starke Winde das Feuer in der Nacht zum Donnerstag rasch verbreitet. Der Brand tobte in der Nähe des Ortes Geyserville, ein beliebtes Ausflugsziel, rund 120 Kilometer nördlich von San Francisco. In dem Sonoma-Bezirk, bekannt vor allem als Weinbaugebiet, hatte die Polizei rund 2.000 Einwohner aufgefordert, die Gefahrenzone rasch zu verlassen. Berichte über Verletzte, Tote oder vermisste Anwohner gab es nicht. Die Ursache des Brandes war zunächst noch unklar.

Weingutbesitzer wegen Feuersbrunst in Kalifornien in Gefahr

Bei warmen Temperaturen und extremer Trockenheit fraß sich das sogenannte "Kincade"-Feuer durch hügeliges, schwer zugängliches Hinterland. Es bedrohte aber auch die Ortschaft Geyserville und andere Siedlungen, darunter viele Weingüter. Die Besitzerin der Kellerei "Jackson Family Wines" habe ihr Haus verloren, berichtete die Zeitung "San Francisco Chronicle". Der US-Regisseur und Weingutbetreiber Francis Ford Coppola teilte auf der Firmenwebseite mit, sein Weingut in Geyserville sei nicht akut gefährdet.

Blackout! Stromausfall wegen Waldbränden in Kalifornien

Wegen erhöhter Waldbrandgefahr hatte der Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) seit Mittwoch in Teilen Nordkaliforniens den Strom abgeschaltet, auch im Bezirk Sonoma. Bis zu 179.000 Kunden waren zeitweise von den Blackouts betroffen. Nach Angaben des Unternehmens sollte bis Freitagabend die Versorgung wieder hergestellt werden.

Der tödliche Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im November vergangenen Jahres 85 Menschen das Leben kostete, soll durch defekte Stromleitungen ausgelöst worden sein. Starker Wind und eine trockene Vegetation trugen dazu bei, dass sich das Feuer extrem schnell ausbreitete.

Auch 2017 war für Nordkalifornien wegen anhaltender Trockenheit ein besonders schlimmes Waldbrandjahr. In den Weinregionen um Sonoma und Napa hatten mehrere Buschbrände im Oktober vor zwei Jahren fast 6.000 Gebäude zerstört. 44 Menschen starben, zeitweise waren 100.000 Anwohner vor den Flammen auf der Flucht.

Waldbrände in Kalifornien im Oktober 2019: Alle Entwicklungen im News-Ticker

+++ 27.10.2019: Waldbrände bedrohenStadt Santa Rosa +++

 

Die seit Tagen in Kalifornien wütenden Waldbrände haben am Wochenende Dutzende Häuser zerstört und Zehntausende weitere Menschen in die Flucht getrieben. Ein Brandherd bedroht nun die Stadt Santa Rosa. Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht: Starke Windböen und eine niedrige Luftfeuchtigkeit sollen den Flammen bis einschließlich Montag ideale Bedingungen bieten. «Die nächsten 72 Stunden werden herausfordernd sein», sagte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom auf einer Pressekonferenz am Samstagnachmittag (Ortszeit). Es sei eine Phase des Abwartens, die ziemliche innere Unruhe auslöse.

Nachdem sich das sogenannte «Kincaid»-Feuer weiter ausbreitete, ordneten die Behörden die Evakuierung eines großen Teils des Bezirks Sonoma an. Mehr als 80 000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Anordnung betraf zunächst 14 Ortschaften. In der Nacht zum Sonntag wurde diese dann auf Sebastopol and Valley Ford ausgeweitet. Für die nahe gelegene Stadt Santa Rosa gaben die Behörden eine Warnung aus: Die rund Einwohner sollten sich jederzeit für eine Evakuierung bereit halten.

+++ 26.10.2019: Waldbrände auch im mexikanischen Kalifornien - drei Tote +++

Tödliche Waldbrände haben einen zweiten Tag in Folge im mexikanischen Bundesstaat Baja California gewütet. Am stärksten betroffen war die Gemeinde Ensenada an der Pazifikküste, wo eine 6.300 Hektar große Fläche in Flammen stand, wie Mexikos Zivilschutzbehörde am Samstag mitteilte. Das Feuer sei zu 50 Prozent unter Kontrolle. Hunderte Soldaten waren bei der Brandbekämpfung im Einsatz.

Drei Menschen waren nach Angaben der Behörde am Freitag ums Leben gekommen und vier weitere verletzt worden, als es auf insgesamt mindestens 14.000 Hektar in vier Gemeinden brannte, darunter die Grenzstadt Tijuana. Mehr als 1.600 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Rund 300 Wohnhäuser wurden nach ersten Informationen beschädigt. Die Schulen blieben in den betroffenen Gebieten am Freitag geschlossen, mehrere Landstraßen waren gesperrt.

Auf der anderen Seite der Grenze, allerdings mehrere Hundert Kilometer entfernt, mussten im US-Bundesstaat Kalifornien wegen zweier Waldbrände Zehntausende Menschen ihre Häuser verlassen. Die Brände werden durch Trockenheit, leicht entzündbare Vegetation sowie die berüchtigten trocken-heißen Santa-Ana-Winde begünstigt, die vor allem im Herbst in der Region auftreten.

+++ 26.10.2019: 50.000 weitere Menschen müssen Häuser verlassen +++

Wegen der Waldbrände in Kalifornien müssen weitere 50.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Die Anordnung zur Evakuierung betreffe die Ortschaften Windsor und Healdsburg im nordkalifornischen Bezirk Sonoma, teilten die Behörden am Samstag mit. In der Weinbauregion rund 120 Kilometer nördlich von San Francisco haben sich die Flammen auf eine Fläche von mehr als 100 Quadratkilometern ausgebreitet. 49 Gebäude wurden zerstört. Nach Angaben der Behörden sind weitere 23 500 Gebäude bedroht. Verletzte oder Tote wurden zunächst nicht gemeldet. Mehr als 2000 Helfer sind im Einsatz, um das sogenannte "Kincaid"-Feuer zu bekämpfen.

Beim sogenannten "Tick"-Feuer in Südkalifornien mussten zwischenzeitlich 40.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Am Samstag konnten viele der Betroffenen wieder zurückkehren. Allerdings bedroht das Feuer weiterhin rund 10.000 Gebäude. Bei dem Brand in der Umgebung von Santa Clarita rund 50 Kilometer nördlich von Los Angeles wurden neun Häuser zerstört. Eine Fläche von mehr als 18 Quadratkilometern wurde verkohlt. Mehr als 1.300 Helfer sind zur Bekämpfung dieses Feuers im Einsatz.

+++ 26.10.2019:Waldbrände: US-Versorger will einer Million Kunden Strom abschalten +++

Wegen der hohen Waldbrandgefahr will der Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) in Nordkalifornien fast einer Million Kunden den Strom abstellen. PG&E teilte am Samstag mit, betroffen seien 940.000 Kunden - 90.000 mehr als zunächst geplant. Mit dem Abschalten des Stroms soll die Gefahr weiterer Feuer durch beschädigte Leitungen gebannt werden. Derzeit wüten große Brände vor allem in der nordkalifornischen Weinbauregion von Sonoma und im südkalifornischen Santa Clarita.

Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, warf dem privaten Versorger PG&E vor, die Blackouts seien das Ergebnis von "jahrelanger Gier, jahrelangem Missmanagement. Sie machen einfach nicht ihren Job". Er kündigte an, das Unternehmen für die wirtschaftlichen Schäden und für die Kosten zur Kasse bitten. In der vergangenen Woche waren zeitweise 178.00 Haushalte von Strom-Abschaltungen betroffen.

+++ 26.10.2019: Feuer und Blackouts in Kalifornien - erste Anwohner kehren zurück +++

Heißes, trockenes Wetter und starke Winde: mit dieser Wetterprognose hält die Feuergefahr in Kalifornien auch am Wochenende an. Tausende Feuerwehrleute waren am Freitag im Einsatz, um Brände in der nördlichen Weinbauregion von Sonoma und im südkalifornischen Santa Clarita weiter einzudämmen. Für einige Anwohner, die am Donnerstag vor den Flammen geflüchtet waren, gab es einen Hoffnungsschimmer. Die Feuerwehr kündigte am Freitagabend (Ortszeit) an, dass Evakuierungsbefehle in einigen Regionen aufgehoben werden und die Menschen in ihre Häuser zurückkehren können.

Berichte über Todesopfer und Verletzte hat es bisher nicht gegeben, doch der Schaden in den Brandgebieten ist groß. In Sonoma County, rund 120 Kilometer nördlich von San Francisco, haben sich die Flammen auf eine Fläche von mehr als 95 Quadratkilometern ausgebreitet. Dort wurden 49 Gebäude, darunter viele Wohnhäuser, zerstört. Mehr als 1300 Helfer waren in dem Brandgebiet, größer als die Fläche von Manhattan, im Einsatz.

Das sogenannte "Tick"-Feuer, rund 50 Kilometer nördlich von Los Angeles, hat eine Fläche von knapp 18 Quadratkilometern verkohlt. Nach Angaben der Feuerwehr brannten mindestens sechs Häuser ab.

Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat für die betroffenen Regionen den Notstand ausgerufen. Auf diese Weise können Gelder und Helfer schnell bereitgestellt werden. Newsom schaute sich am Freitag ausgebrannte Gebiete an und sprach in der Weinregion von Sonoma mit Betroffenen. Wir leben in einer "neuen Welt" mit Dürren, Klimawandel und extremen Wetterkatastrophen, sagte der Demokrat.

Newsom übte scharfe Kritik an dem Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E). Jahrelange Misswirtschaft und Profitgier hätten zu einem maroden, anfälligen Stromnetz geführt. PG&E habe es versäumt, seine Anlagen zu modernisieren und sicherer zu machen, etwa durch Investitionen in unterirdische Kabel. Er wolle das Unternehmen zur Verantwortung ziehen.

Bei starken Winden droht die Gefahr, dass Strommasten umstürzen oder Äste Leitungen abreißen und somit Feuer auslösen. Der Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im November vergangenen Jahres 85 Menschen in den Tod riss, soll durch defekte Stromleitungen verursacht worden sein.

Um die Gefahr weiterer Brände durch beschädigte Leitungen zu bannen, schalteten Energieversorger in dieser Woche in einigen Regionen den Strom ab. Zeitweise waren rund 178.000 Haushalte betroffen. An diesem Wochenende könnten die massiven Blackouts in Nordkalifornien bis zu 850.000 Kunden in 36 Bezirken treffen, warnte PG&E am Freitag. Heftige Windstürme könnten den Norden des Westküstenstaates ab Samstagabend heimsuchen.

+++ 22.10.2019: Buschfeuer lodert vor Nobel-Stadtteil von Los Angeles +++

Im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien haben sich erneut Buschfeuer ausgebreitet. Bei Pacific Palisades, einem Stadtteil am Rand von Los Angeles mit vielen Villen und wohlhabenden Bewohnern, war nach Feuerwehr-Angaben am Montag ein Brand ausgebrochen. Dieser dehnte sich innerhalb kurzer Zeit auf eine Fläche von etwa 22 Fußballfeldern aus. Der Brand sei nur zu einem kleinen Teil unter Kontrolle, jedoch seien dank der unermüdlichen Arbeit der Einsatzkräfte keine der 200 bedrohten Häuser beschädigt oder zerstört worden, hieß es in einem Feuerwehrbericht vom Montagabend (Ortszeit).

Die Feuerwehr kündigte an, das Feuer die Nacht hindurch in dem hügeligen, zerklüfteten Gelände zu bekämpfen. Die zwischenzeitliche Aufforderung an die Anwohner, ihre Häuser zu verlassen, wurde am Abend wieder aufgehoben. Auch an anderen Stellen des Westküstenstaats lodern teils neue, teils mehrere Tage alte kleinere Brände.

Bereits vor eineinhalb Wochen hatten zwei größere Feuer die Menschen im Großraum Los Angeles in Atem gehalten. Drei Menschen starben, Zehntausende mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen. Bis Montag war das sogenannte Saddleridge-Feuer laut der Brandbehörde Calfire zu 92 Prozent unter Kontrolle, das Sandalwood-Feuer ist gelöscht.

In Kalifornien gibt es jedes Jahr Wald- und Buschfeuer. Begünstigt werden sie durch die anhaltende Trockenheit, leicht entzündbare Vegetation sowie die berüchtigten trocken-heißen Santa-Ana-Winde, die vor allem im Herbst im Süden auftreten. Im November 2018 erlebte Kalifornien eine besonders schlimme Brandserie, bei der im Ort Paradise im Norden 85 Menschen ums Leben kamen.

+++ 14.10.2019: Flächenbrand bei Los Angeles weiter eingedämmt +++

Die Feuerwehr in Kalifornien gewinnt langsam die Oberhand über das sogenannte Saddleridge-Feuer nahe Los Angeles. Der Waldbrand war am Montagmorgen (Ortszeit) fast zur Hälfte eingedämmt. Nach Mitteilung der Behörden konnten alle Anwohner in das Gebiet zurückkehren. Zeitweise waren Zehntausende vor den Flammen auf der Flucht. Das Feuer nahe Sylmar und Porter Ranch hatte sich seit Donnerstag auf eine Fläche von etwa 32 Quadratkilometern ausgebreitet. 17 Gebäude seien völlig abgebrannt, weitere 58 beschädigt worden, zogen die Behörden am Montag Bilanz. Ein Anwohner war nach Ausbruch des Feuers an einem Herzinfarkt gestorben.

In Calimesa, östlich der Millionenmetropole Los Angeles, waren vorige Woche zwei Menschen gestorben, als ein schnell um sich greifendes Buschfeuer einen Wohnwagenpark zerstörte. Das sogenannte Sandalwood-Feuer konnte bis Montag fast völlig gelöscht werden. Eine veränderte Wetterlage mit nachlassenden Winden und kühleren Brisen vom Pazifik trug am Wochenende dazu bei, die Lage zu entspannen.

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/news.de/dpa

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