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West-Nil-Virus  in Deutschland: Mann (70) aus Sachsen erkrankt! Droht uns jetzt eine tödliche Epidemie?

Das West-Nil-Virus hat sich weiter ausgebreitet. Jetzt wurde ein erster Fall in Deutschland bekannt. Wie gefährlich ist das Virus eigentlich und droht uns schon bald eine neue, tödliche Epidemie?

In Deutschland hat sich erstmals ein Mann (70) mit dem West-Nil-Virus infiziert. (Foto) Suche
In Deutschland hat sich erstmals ein Mann (70) mit dem West-Nil-Virus infiziert. Bild: picture alliance/Cynthia Goldsmith/CENTERS FOR DISEASE CONTROL/EPA/dpa

Erstmals ist in Deutschland eine durch Mücken übertragene West-Nil-Infektion beim Menschen nachgewiesen geworden. Der Fall ist deshalb so einzigartig, weil sich der Patient in Deutschland angesteckt hat. Wenn es nach Experten geht, steigt die Zahl der Betroffenen in den nächsten Jahren weiter an - und das aus einem bestimmten Grund.

70-Jähriger aus Sachsen mit West-Nil-Virus infiziert

"Die Person aus Sachsen war an einer Gehirnentzündung erkrankt, wurde im Klinikum St. Georg in Leipzig behandelt und ist inzwischen wieder genesen", teilten mehrere Institutionen, darunter das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin, am Freitag mit. Bei dem Betroffenen soll es sich um einen 70 Jahre alten Mann handeln, der vor der Infektion nicht im Ausland war, schreibt das RKI in seinem Bericht.

Wie hoch ist das Risiko für eine Infektion mit dem West-Nil-Virus?

Droht uns jetzt eine neue Infektionswelle? "Das Risiko weiterer Fälle nimmt derzeit ab, da die Zahl der Mücken im Herbst zurückgeht", wird Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), in einer gemeinsamen Mitteilung von RKI, Bernhard-Nocht-Institut und Friedrich-Löffler-Institut zitiert. Im nächsten Sommer könnten neue Fälle hinzukommen. Denn besonders ein besonders warmer und langer Sommer erhöht das Risiko für weitere Fälle. Schuld daran ist nach Meinung von Experten der Klimawandel. Denn in den letzten Jahren haben sich bestimmte Mückenarten wie Culex-, Aedes- und Mansonia-Mücken auch in Deutschland angesiedelt. Auch durch Bluttransfusionen kann das West-Nil-Virus übertragen werden.

West-Nil-Virus erkennen: DIESE Symptome sollten Sie kennen

Die Virus-Erkrankung verläuft demnach beim Menschen häufig ohne Symptome. Bei etwa 20 Prozent der Infizierten kommt es zu Hautausschlägen und Fieber. Die Symptome heilen aber ohne verbleibende Schäden wieder ab. Schwerere und tödliche Verläufe seien sehr selten und träfen in der Regel ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Ärzte, die typische Symptome entdecken, sind verpflichtet, die Fälle dem RKI zu melden.

Mehr Pferde durch das West-Nil-Virus infiziert

Bisher wurden in Deutschland einzelne Fälle des West-Nil-Virus bei Reisenden bekannt, die aus betroffenen Regionen kamen. Seit 2018 ist das ursprünglich aus Afrika stammende Virus in mehreren Bundesländern bei Vögeln und Pferden nachgewiesen worden. Besonders in Ost- und Norddeutschland kam es jüngst zu Vorfällen."In diesem Jahr sind vermehrt auch Pferde betroffen, weshalb die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin am Friedrich-Loeffler-Institut Pferdebesitzern in betroffenen Gebieten empfiehlt, ihre Tiere impfen zu lassen", erklärt Martin Groschup, Leiter des Instituts für Neue und Neuartige Tierseuchenerreger am FLI dem "Tagesspiegel".

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/loc/news.de/dpa

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