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Wissenschaftler warnen seit Jahrzehnten vor den Folgen der Erderwärmung. Im Juni 2019 wurden reihenweise Temperaturrekorde aufgestellt. Nun kann Europa kurzzeitig verschnaufen, bevor der Hitze-Horror weitergeht.
Der vergangene Monat war der heißeste Juni in Europa und sogar weltweit, der je seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen wurde, berichtet der Copernicus-Klimawandeldienst. In Frankreich kletterte das Quecksilber auf 45,9 Grad - ein neuer Allzeitrekord. In Deutschland wurden allein am letzten Juni-Tag 34 Hitzerekorde aufgestellt. Die Durchschnittstemperaturen lagen in Europa im Schnitt um zwei Grad über dem definierten Normalbereich.
Im Interview mit dem US-Sender CBS erklärt Klimaforscher Jim Hansen von der Columbia University, dass diese extremen Hitzewellen durch die menschengemachte globale Erwärmung begünstigt werde. Bereits im Dürre-Sommer 1988 sagte der Wissenschaftler vor dem US-Kongress, dass die extreme Trockenheit ein erstes Anzeichen der Erderwärmung sei. Durch die freigesetzten Treibhausgase erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit von extremen Hitzewellen in Europa.
Schuld an dem Wetterextrem ist eine negative Nordatlantische Oszillation (NAO). Darunter versteht man die schwankenden Druckverhältnisse zwischen dem Islandtief und dem Azorenhoch über dem Nordatlantik. Zudem hat sich im Nordatlantik ein Kältepool festgesetzt. Durch die NAO und die Atlantik-Anomalie entstehen immer wieder Hitzewellen in Europa. Eine genaue Vorhersage für das Wetter im Juli und August gibt es aktuell noch nicht.
Aktuell kühlt Polarluft Europa zwar ab, aber laut Wettermodellen hat sich die Hitze noch nicht verabschiedet, schreibt "weather.com". Im Juli und August droht Mittel- und Osteuropa erneut eine Hitzewelle mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen, heißt es weiter. "Meteoalarm.eu" warnt aktuell in Südfrankreich und Norditalien vor heißen Temperaturen und Gewittern. In Osteuropa drohen hingegen schwere Unwetter: Starkregen und Gewitter in Rumänien und teilen von Bulgarien.
bua/fka/news.de