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In Basel muss sich ein Lehrer vor Gericht verantworten, der diverse Jungen, darunter auch Schüler seiner Schule, genötigt haben soll, Nacktfotos und Videos von sich zu erstellen. Jetzt wurde der Lehrer zu 3 Jahren Haft verurteilt.
In Basel steht seit Dienstag ein Lehrer vor Gericht, der sich im Internet als Mädchen ausgegeben und Jungen in Chat-Räumen genötigt haben soll, Nacktbilder und Videos von sich zu machen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 37-Jährigen aus der Schweizer Grenzstadt sexuelle Handlungen mit Kindern sowie Nötigung vor.
Der Mann räumte vor Gericht ein, jahrelang als Lockmittel Bilder unbekannter junger Frauen genutzt zu haben, wie die Agentur sda-Keystone aus dem Gerichtssaal berichtete. Er soll die 13 bis 15 Jahre alten Jungen mit den Bildern später erpresst haben, weitere Fotos und Videos mit konkreten Regieanweisungen aufzunehmen.
Einige der Opfer sollen auf Schulen gegangen sein, an denen der Mann angestellt war. "Ich würde es gerne rückgängig machen", sagte er vor Gericht. Das Material habe er mit Gleichgesinnten geteilt. Er war nach Hinweisen britischer Ermittler aufgeflogen. Bei einer Hausdurchsuchung wurden 2014 laut Anklage rund 50.000 pornografische Bilder und Videos mit minderjährigen Opfern auf seinen Computern entdeckt.
Wegen sexueller Handlungen mit Kindern hat ein Schweizer Gericht den ehemaligen Lehrer zu drei Jahren Haft verurteilt. Zwei Jahre davon wurden zur Bewährung ausgesetzt. Das Gericht in Basel sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass sich der Mann in Internet-Chats als Mädchen ausgegeben und so zahlreiche Jungen unter 16 Jahren dazu gebracht habe, sich ihm online nackt zu zeigen. Der 37-Jährige habe große kriminelle Energie gezeigt. Für einen Lehrer seien diese Taten "schon sehr übel", so das Gericht.
Mildernd sei zu werten, dass alles online abgelaufen sei. Keines der Opfer sei traumatisiert, sagte der Gerichtspräsident. Die Opfer hätten zunächst freiwillig mitgemacht. Heranwachsende könnten die Gefahren des Internets durchaus kennen und hätten eine gewisse Eigenverantwortung. Rund 250 Opfer listete die Anklage auf. Zur Haftstrafe kommt ein fünfjähriges Berufsverbot für den Kontakt mit Kindern unter 16 Jahren.
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pap/news.de/dpa