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Die Sonne war in den vergangenen Tagen besonders aktiv. Die starken Sonneneruptionen können nun auch in Deutschland Polarlichter sichtbar machen. Dafür muss allerdings nicht nur das Wetter stimmen.
Wer schon immer mal ein Polarlicht sehen wollte, sollte sich in der Nacht warm einpacken und auf wolkenfreie Sicht hoffen. Mit viel Glück könnten in den Nächten zu Freitag und zu Samstag in Deutschland die beeindruckenden Lichter am Himmel zu sehen sein. Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zufolge hat es am Mittwoch starke Sonneneruptionen gegeben. Eine davon war nach Daten der US-Raumfahrtagentur Nasa die stärkste seit zwölf Jahren.
Die bei den Eruptionen ausgeworfenen geladenen Teilchen können, wenn sie auf die Erdatmosphäre treffen, als Polarlichter wahrgenommen werden. "Dieser koronale Massenauswurf ist auf jeden Fall ein Kandidat, der dafür gemacht ist, dass auch in den mittleren Breiten mal Polarlichter zu sehen sind", sagte Jens Berdermann vom DLR Oberpfaffenhofen am Donnerstag in Neustrelitz. Er leitet dort die Gruppe Ionosphärische Effekte und Korrekturen. Berdermann rechnet mit einer Wechselwirkung vor allem in der Nacht zu Samstag.
.@NASASun just emitted two significant solar flares! Check them out here: https://t.co/lTHUe26FC1 pic.twitter.com/ENRObXdvPH
— NASA Goddard (@NASAGoddard) 6. September 2017
Allerdings ist es Berdermann zufolge generell schwierig, Polarlichter vorherzusagen. "Ein starker Effekt auf der Sonne muss nicht unbedingt einen starken Effekt auf der Erde auslösen", bestätigte auch Monika Korte, Expertin für Erdmagnetfelder vom Geoforschungszentrum Potsdam. Die Sichtbarkeit der Polarlichter hänge zudem von der Ausrichtung des interplanetaren Magnetfeldes ab und davon, wie die Teilchen auf die Erde treffen. "Wenn das wirklich alles zusammenkommt, können Polarlichter durchaus bis nach Süddeutschland sichtbar sein", so Berdermann vom DLR.
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