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Auf seinem Weg durch die Karibik hat der Wirbelsturm starken Regen und heftigen Wind gebracht. Durch das ohnehin katastrophengeplagte Haiti zog er eine Schneise der Zerstörung. Nun bereitet sich der Südosten der USA auf "Matthew" vor. Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung herausgegeben.
Der schwere Hurrikan "Matthew" hat in Haiti allein in dem am stärksten betroffenen Department Sud mehr als 470 Menschen getötet. Das berichtete der Radiosender Metropole am Donnerstag unter Berufung auf den örtlichen Zivilschutz.
"Der gesamte Westen der südlichen Halbinsel ist schwer getroffen worden", sagte Holly Frew von der Hilfsorganisation Care im US-Fernsehsender CNN. "Wahrscheinlich wird die Zahl der Opferzahl noch weiter steigen."
Der Wirbelsturm der Kategorie 4 hatte den Karibikstaat am Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde getroffen. Häuser wurden zerstört, Bäume knickten um, und Straßen wurden überschwemmt. Die besonders stark betroffenen Regionen Sud und Grand'Anse im Südwesten wurde vom Rest des Landes abgeschnitten.
Die Hauptstadt der Region Grand'Anse, Jérémie, sei zu weiten Teilen zerstört, sagte der Länderdirektor der Hilfsorganisation Care, Jean-Michel Vigreux. Alle Telefonverbindungen und die Stromversorgung seien zusammengebrochen. "80 Prozent der Häuser liegen in Trümmern. Die einzige Verbindungsstraße ist unpassierbar, und den Menschen gehen langsam Nahrung und Geld aus."
Die UN-Blauhelmmission Minustah veröffentlichte Fotos aus Jérémie, die Straßen voller Schlamm und Schutt sowie eingestürzte Mauern zeigen. Nach Angaben der Vereinten Nationen waren 1,5 Millionen Menschen in Haiti von dem Hurrikan "Matthew" betroffen, 350.000 benötigten Soforthilfe.
Auf die Auswirkungen von Hurrikan "Matthew" bereiten sich nun auf die US-Bundesstaaten Florida und South Carolina an der US-amerikanischen Südostküste vor. Die US-Behörden haben für die Küstenregionen den Notstand ausgerufen, auch die Bundesstaaten Georgia und North Carolina sind gebietsweise in Alarmbereitschaft versetzt worden. Wetterexperten vom Hurrikan-Zentrum in Miami, Florida rechnen damit, das Ausläufer des Hurrikans am Wochenende die USA erreichen. South Carolina stellte sich auf die Evakuierung der Küstengebiete ein. Gouverneurin Nikki Haley erklärte am Dienstag, man sei bereit, mehr als eine Million Einwohner in Sicherheit zu bringen.Auch US-Präsident Barack Obama reagierte auf die Warnung vor Hurrikan "Matthew": Er sagte eine für Mittwoch geplante Wahlkampfveranstaltung in Florida ab. Er will sich stattdessen im Hauptquartier der nationalen Katastrophenschutzbehörde FEMA über die Vorbereitungen informieren.
Das Auswärtige Amt hat auf das Unwetter in der Karibik reagiert und eine Reisewarnung für Kuba, Haiti und die Bahamas veröffentlicht. Für die karibischen Küstengebiete gelte eine offizielle Hurrikan-Warnung, für Jamaika wurde eine Sturmwarnung ausgerufen. Der tropische Wirbelsturm bringt starke Regenfälle mit sich, die Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen können. Reisenden, die sich aktuell in dem gefährdeten Gebiet aufhalten, wird geraten, die örtlichen Wettervorhersagen genau zu beachten und den Hinweisen der lokalen Behörden Folge zu leisten.
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loc/sam/news.de/dpa