Dass Jesus ein jüdisches Flüchtlingskind war, das in Afrika lebte, ist einer Facebook-Nutzerin völlig egal. Ihr ist der "1001 Weihnachtstraum"-Adventskalender der Firma Lindt & Sprüngli zu muslimisch. Die Antworten ließen nicht lange auf sich warten - und sind mehr als lustig!

Jetzt, so kurz vor Weihnachten, sollte Pegida montags vielleicht einmal die Weihnachtsgeschichte erzählen, statt sich um die "Islamisierung des Abendlandes" zu sorgen. Das hätte einer Facebook-Userin ihren fraglichen Bekanntheitsgrad als "Hohlbratze" und "Rechtsdepp" erspart.
Facebook-Userin beschwert sich über "muslimischen Kalender" und wird zur Witzfigur
Clea B. beschwerte sich am Dienstag (2.12.2015) öffentlich auf der Facebook-Seite von Lindt Schokolade über deren Adventskalender: "Lindt kaufe ich nicht mehr. Ein muslimischer Kalender ist die Verdrängung unserer Weihnachtstradition (Kalender)"
Video: RTL
Eine andere Userin gibt ihr völlig recht und findet den "1001 Weihnachtstraum"-Kalender von Lindt "voll daneben" und sagt: "Wir werden von den Invasoren überrollt und dann so etwas ... Lindt in Zukunft nein DANKE ... Und das sehen 100.000 genauso ...".
Lindt reagiert prompt auf die Kalender-Beschwerde und nimmt Clea B. so den Wind aus den Segeln
Der Schokoladenhersteller selbst lässt sich nicht beirren und antwortet der wütenden Kundin: "Respekt und Toleranz, unabhängig von Geschlecht, Religion, politischer Auffassung und sonstigen Überzeugungen dienen bei Lindt & Sprüngli als Basis jeden Handelns. Selbstverständlich respektieren wir daher auch den kulturellen Hintergrund des Weihnachtsfestes. Der Adventskalender 1001 Nacht ist seit über 10 Jahren ein Lindt Klassiker an Weihnachten. Die Verpackung stellt eine Visualisierung der damaligen lokalen Lebensumstände dar. Dazu gehört auch Architektur und Kultur wie diese in der orientalischen Welt zu Christi Geburt gewesen sein könnte."
"Visualisierung der damaligen lokalen Lebensumstände"? Andere Facebook-Nutzer bezweifeln, dass Clea B. das versteht und übersetzen die Antwort von Lindt für sie: "Gute Antwort. Ein "Du Bratze, dann kauf halt einen von Ferrero mit lustigen Elfen und Weihnachtsmännern, die auch nix mit irgendeiner Tradition zu tun haben und jetzt schäm dich und frier dir die Arschbacke montags bei PEGIDA ab" hätte es auch getan...", schreibt Johannes P.
Lydia Engelmann fasst die Weihnachtsgeschichte so zusammen: "Wenn man der Dame jetzt noch erzählt, dass Jesus Jude und Flüchtlingskind war...ohohoh dann fällt Weihnachten dieses Jahr aus."
Jan Lee C. nimmt's mit Humor: "Jesus wurde in Israel geboren? Deutschland ist geschockt! Müssen jetzt in den Kirchen die Jesus-Bilder abgehängt werden? Ich werde umgehend mit dem AfD-Ortsvorstand sprechen! Es kann nicht angehen, dass wir in Deutschland einen Südländer anbeten und dann sogar noch seine Geburt feiern! Mitten in der Weihnachtszeit!?! Das ist doch der Untergang des Abendlandes, wenn der Held des Christentums aus dem Morgenland kommt?!?", schreibt er.
"Kartoffel hier mal nicht so rum, sonst werde ich dir öffentlich mitteilen, dass der Nikolaus ein Türke war! Ups, schon passiert und Weihnachten ist für die bildungsferne Schicht versaut", schreibt Maurice P.-M.
Clea B.'s Beschwerde ernst genommen hat übrigens niemand. Für Lacher sorgte sie hingegen reichlich.
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saw/lvo/news.de