Blaulichtreport für Stuttgart, 11.06.2025: Polizei Baden-Württemberg geht entschlossen gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution vor

Ein Verkehrsunfall wurde aktuell von der Polizei in Stuttgart gemeldet. Was ist heute passiert?

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Die Polizei informiert über einen aktuellen Unfall (Symbolbild). (Foto) Suche
Die Polizei informiert über einen aktuellen Unfall (Symbolbild). Bild: picture alliance / dpa / Oliver Berg

Im Rahmen einer europaweiten Aktionswoche vom 1. bis 6. Juni 2025 hat die Polizei Baden-Württemberg mit Unterstützung weiterer Behörden gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung der schweren Form der sexuellen Ausbeutung durchgeführt. Ziel war es, Menschenhandel effektiv zu bekämpfen, Täter zu identifizieren sowie potenzielle Opfer über bestehende Hilfsangebote zu informieren.

Kriminelle Netzwerke nutzen gezielt die Lebensumstände junger Frauen in wirtschaftlich benachteiligten Regionen aus, um sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Deutschland zu bringen. Dort angekommen, sehen sich viele nicht den versprochenen Arbeitsmöglichkeiten gegenüber, sondern werden zur Prostitution gezwungen. Die Täter setzen auf Kontrolle durch Gewalt, Einschüchterung und Isolation. Die Frauen werden systematisch von der Außenwelt abgeschottet, wodurch sie kaum Zugang zu Hilfe finden. Sprachliche Barrieren und ein starkes Abhängigkeitsverhältnis zu den Tätern verschärfen ihre Lage zusätzlich.

Die Maßnahmen in Baden-Württemberg wurden durch das LKA BW koordiniert. Landesweit fanden dabei intensive Kontrollen statt - unter anderem in Wohnungen, die für sexuelle Dienstleistungen genutzt werden. Auch im öffentlichen Verkehrsraum, insbesondere auf Fernstraßen, wurden Kontrollstellen eingerichtet, um Hinweise auf Menschenhandelsstrukturen zu gewinnen und Täter zu überführen. An den Einsätzen beteiligt waren neben der Landespolizei auch Kräfte der Bundespolizei, des Zolls, der Stadt-/ Gemeindeverwaltung und der Ausländerämter.

Neben der strafrechtlichen Verfolgung der Täter steht der Zugang der Opfer zu Unterstützungs- und Schutzangeboten im Mittelpunkt des polizeilichen Vorgehens. Gleichzeitig soll durch die Kontrollmaßnahmen das Dunkelfeld in diesem sensiblen Bereich der Kriminalität weiter aufgehellt und der Druck auf die Täter erhöht werden.

"Mit unserem landesweiten Einsatz wollen wir nicht nur das kriminelle Umfeld aufdecken, sondern auch ein deutliches Signal senden: Menschenhandel und Zwangsprostitution werden entschieden bekämpft. Wir haben ein klares Ziel. Wir wollen das Leid der oft schwer traumatisierten Opfer beenden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen", so Andreas Stenger, Präsident des Landeskriminalamts Baden-Württemberg.

Im Rahmen des Aktionstags wurden landesweit zahlreiche Einsatzorte überprüft - darunter sogenannte Terminwohnungen sowie Ferien- und Privatunterkünfte, in denen sowohl erlaubte als auch unerlaubte Formen der Prostitution stattfinden. Die Einsatzkräfte kontrollierten dabei mehrere Hundert Personen und Fahrzeuge sowie eine hohe Anzahl an Identitäts- und Aufenthaltsdokumenten. Insgesamt waren über 200 Beamtinnen und Beamte im Einsatz, die eine Vielzahl an straf- und ordnungsrechtlichen Verstößen feststellten - der Schwerpunkt lag dabei auf Verstößen gegen das Prostituiertenschutzgesetz. In mehreren Fällen kam es zu vorläufigen Festnahmen, unter anderem wegen des Verdachts des unerlaubten Aufenthaltes.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Meldung des Landeskriminalamt Baden-Württemberg vom 11.06.2025 gegen 14:03 Uhr. Die Originalmeldung aus dem Blaulichtreport des Presseportals finden Sie hier. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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