Der Winter lässt die Arbeitslosigkeit im Kreis Rendsburg-Eckernförde steigen. Die Zahl Arbeitslosen nimmt gegenüber dem Vormonat zu. Arbeitslosigkeit, Quoten und Bürgergeld, lesen Sie die wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Kreis Rendsburg-Eckernförde?
Die Arbeitslosigkeit im Kreis Rendsburg-Eckernförde ist im November leicht angestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 20 Personen und damit 0,3 Prozent auf 6.137 zu. Die Arbeitslosigkeit steigt im November und Dezember in fast jedem Jahr an. Das liegt vor allem an den sogenannten Außenberufen. Die Bundesagentur für Arbeit versucht mit dem sogenannten Saison-Kurzarbeitergeld zwar Entlassungen im Winter zu vermeiden, doch die Regelung gilt nur für Bau- und Gartenbaubetriebe und auch dort nur. Auch viele Jobs in der Gastronomie fallen im Winter weg. Zudem gibt es im Winter in den Außenberufen auch weniger Neueinstellungen, sodass neue Arbeitskräfte arbeitslos werden.
Arbeitslosenquote im Kreis Rendsburg-Eckernförde im November 2023
Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,2 Prozent. Damit liegt die Quote unter dem Landesdurchschnitt von 5,5 Prozent.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 20 oder 1 Prozent auf 1.962 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Rendsburg-Eckernförde auf 32 Prozent der Arbeitslosen zu.
Arbeitslosigkeit in der Rendsburg-Eckernförde höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum November des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Kreis Rendsburg-Eckernförde um 463 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 8,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 4,0 Prozent betragen.
Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote
Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 4,2 Prozent.
Männer waren im November deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 4,6 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte höher als die der Frauen von 3,9 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 4,2 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 22,6 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.
Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik
Von den 6.137 Arbeitslosen im Kreis Rendsburg-Eckernförde beziehen 3.955 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 64,4 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 51 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 1,3 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Aus diesem Grund sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos.
Wie viele Menschen erhalten im Kreis Rendsburg-Eckernförde Bürgergeld?
Im November bezogen Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge im Kreis Rendsburg-Eckernförde 14.088 Menschen Bürgergeld. 9.298 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 89 Menschen, ein Rückgang um 0,6 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 310 Menschen höher, ein Plus von 1,5 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 77 Personen, ein Rückgang von 0,8 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 77 Personen und damit 0,8 Prozent.
Kritik an Arbeislosenstatistik
Nicht alle, die Arbeit suchen und keine Arbeit haben, werden auch als arbeitslos gezählt. Immer wieder haben wechselnde Regierungen Sonderregeln geschaffen und Personen definiert, die nicht als offiziell arbeitslos gelten. Immer wieder steht die Arbeitslosenstatistik daher in der Kritik. Im November gab es im Bundesland Schleswig-Holstein 28.693 Personen, die nicht als arbeitslos gelten, obwohl sie sich arbeitslos gemeldet haben und weiterhin ohne Beschäftigung oder nur dank staatlicher Zuschüsse in Arbeit sind. Somit wurden nur 75,3 Prozent der 116.012 Unterbeschäftigten auch tatsächlich als arbeitslos gezählt. Der größte Teil der nicht arbeitslosen Unterbeschäftgten nimmt an Bildungs- und Aktivierungsmaßnahmen teil, üblicherweise mehr als die Hälfte. Besonders umstritten ist die 2008 vom damaligen Bundesarbeitsminister Olaf Scholz eingeführte Regel, nach der Arbeitslose über 58 nicht mehr als arbeitslos gelten, wenn sie "Hartz IV" beziehen, seit über einem Jahr arbeitslos sind und seit ihnen seit mindestens einem Jahr keine Stelle angeboten wurde. Insgesamt ist die Arbeitslosenstatistik dennoch ein guter Indikator für die Entwicklung der Unterbeschäftigung.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde automatisiert erstellt. Er basiert auf aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.11.2023. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
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roj/news.de