
Die Liste der biologischen Prozesse, die ungefähr ab dem 40. Lebensalter eintreten, liest sich zunächst wenig positiv: Depressionen treten statistisch häufiger auf, nicht selten in Verbindung mit der fast schon ikonischen Midlife-Crisis. Zudem wächst mit den einzelnen Karriereschritten auch der Leistungsdruck - oder aber es steht sogar eine notwendige berufliche Neuorientierung ins Haus.
Bei alleinlebenden, kinderlosen Männern spielt auch Vereinsamung eine große Rolle, wobei dieses Thema in den letzten Jahren aus nachvollziehbaren Gründen immer häufiger Beachtung findet. Dazu kommen körperliche Veränderungen: Muskelmasse baut sich biologisch bedingt schneller ab und lässt sich zugleich schwieriger wieder aufbauen. Chronische Erkrankungen können sich mit den ersten Symptomen manifestieren und der Körper ist vielmals nicht mehr zu dem in der Lage, was ein Jahrzehnt zuvor noch als selbstverständlich erschien.
Das betrifft auch ein für Männer besonders sensibles Thema: Den Verlust der Libido und gegebenenfalls sogar eine bereits existente Erektionsstörung.
Erektionsstörungen treten sehr häufig auf - und sind trotzdem leider noch ein Tabu
Wenn der vermeintlich beste Freund des Mannes nicht mehr so will, wie er es selbst will, kratzt das am Selbstvertrauen. Dabei ist der Prozess in vielen Fällen aus rein biologischer Sicht nicht überraschend. Gefäße und Nerven verändern sich, der psychische Stress nimmt gegenüber dem Dasein als junger Erwachsener zu. Schlechte Angewohnheiten, wie das Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum, leisten ihren ebenfalls wenig vorteilhaften Beitrag.
Dabei sind Erektionsstörungen relativ gut behandelbar. Nicht nur mit den bekannten Präparaten, die lediglich symptomorientiert agieren, sondern auch direkt am Ansatz - also den Ursachen. Der eigene Partner kann ebenfalls seinen Beitrag leisten: Frauen können ihre Männer mental unterstützen und damit Stress lindern, Versagensängste nehmen und so die Weichen auf ein wirklich für beide Seiten angenehmes Miteinander im Schlafzimmer stellen.
Der Gang zum Arzt ist aber natürlich dringend angeraten. Ebenso raten Krankenkassen, Verbände im Gesundheitswesen und Mediziner konsequent von zweckentfremdeten Hausmitteln, wie dem zuletzt medial vielbeachteten "Potenzhonig", ab.
Für mehr Wohlbefinden sorgen: Mit Prävention & einer ganzheitlichen Strategie
In der Mitte des Lebens sind Präventivuntersuchungen empfehlenswerter denn je. Blutwerte, Hormonspiegel, Prostata und das Herz-Kreislauf-System sind nur einige der empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen. Männer können sich ergänzend dazu aber auch selbst helfen: Indem sie sich mit ausreichend Bewegung und einer gesunden Ernährung fit halten, was nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist guttut.
Außerdem sollten Männer spätestens im mittleren Alter Strategien entwickeln, um das eigene Stresslevel zu reduzieren. Das schafft Entlastung im Alltag und beginnt schon bei einer gesunden Schlafhygiene - was sich wiederum auch bei anderen Dingen im Schlafzimmer positiv auswirkt.
brc/news.de