Ernste Symptome: Dauerhaft müde? Ein Mini-Schlaganfall könnte die Ursache sein

Laut einer aktuellen Studie könnten Sie bereits von einem Schlaganfall betroffen gewesen sein, ohne es bemerkt zu haben: Denn die Symptome von "Mini-Schlaganfällen" verschwinden schon nach kurzer Zeit. Warum Sie diese trotzdem ernst nehmen sollten.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Die Symptome eines Mini-Schlaganfalls ähnelt einem "echten" stark, verschwinden aber schnell wieder. (Foto) Suche
Die Symptome eines Mini-Schlaganfalls ähnelt einem "echten" stark, verschwinden aber schnell wieder. Bild: stock.adobe.com / Tunatura
  • Mini-Schlaganfälle sind extrem verbreitet
  • Eine neue Studie enthüllt die Spätfolgen
  • Wir zeigen, auf welche Anzeichen Sie achten müssen

Wer von anhaltender Müdigkeit geplagt wird, der hat vielleicht nicht nur zu wenig geschlafen. Tatsächlich könnte es sich dabei um ein Symptom eines sogenannten "Mini-Schlaganfalls" handeln. Doch trotz des Namens handelt es sich dabei nicht um eine Kleinigkeit: Denn oft ziehen solche neurologischen Ereignisse mehr als nur Müdigkeit nach sich.

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Mini-Schlaganfälle deutlich verbreiteter als angenommen

In der Medizin spricht man bei diesen "Mini-Schlaganfällen" in der Regel von sogenannten "transitorischen ischämischen Attacken", kurz auch TIA. Sie blockieren kurzzeitig den Blutfluss zum Gehirn und ereignen sich häufig als Warnschuss vor größeren Schlaganfällen. Pro Jahr erleiden laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe etwa 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Bei etwa einem Drittel dieser Schlaganfälle kommt es zuvor zu einer TIA. So schätzt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), dass es im Jahr zu etwa rund 95.000 Mini-Schlaganfällen kommt. Die Symptome verschwinden zwar in der Regel nach etwa 24 Stunden - doch Betroffenen sollte klar sein, "dass eine TIA nicht 'nichts' ist", betont Peter Berlit, Generalsekretär der DGN.

Das sind die Folgen eines Mini-Schlaganfalls

Zwar macht sich eine TIA oft durch neurologische Anzeichen bemerkbar, doch weil diese so schnell wieder vergehen, bleiben sie oft unbeachtet. "Menschen mit einer transitorischen ischämischen Attacke können Symptome wie ein herabhängendes Gesicht, Armschwäche oder undeutliche Sprache aufweisen, die innerhalb eines Tages abklingen", erklärt Boris Modrau, Professor für Neurologie am Universitätsklinikum Aalborg in Dänemark und Hauptautor der Studiezu TIAs. Dennoch berichten einige Patienten, die eine TIA erlebt haben, von Symptomen wie:

  • anhaltenden Depressionen
  • verminderter Lebensqualität
  • Denkproblemen
  • Angstzuständen
  • Müdigkeit

Eine TIA kann aus verschiedenen Gründen zu Müdigkeit führen. Eine Theorie ist, dass das Gehirn die Unterbrechung des Blutflusses und damit der Sauerstoffversorgung kompensieren muss. Andererseits muss es nach einem Mini-Schlaganfall noch härter arbeiten als zuvor und benötigt dafür auch mehr Energie. Das führt langfristig zu einer anhaltenden Müdigkeit. Heißt konkret: Nicht alle Symptome verschwinden wieder nach der 24-Stunden-Frist. Insbesondere die subtileren Folgen der TIA bleiben. Laut der Studie der dänischen Forscher trat eine krankhafte Fatigue, also eine dauerhafte Erschöpfung, häufig bis zu zwölf Monate nach der Diagnose auf.

Vorsicht: Diese Warnzeichen sollten Sie beachten

Besonders, da TIAs auf künftige Schlaganfälle hinweisen können, sollte man ihre Symptome erkennen können - auch wenn diese oft nur von kurzer Dauer sind. Die Studie zeigt fünf Warnzeichen auf, die als Merkmale eines Mini-Schlaganfalls zu deuten sind. Die Symptome einer TIA gleichen denen eines normalen Schlaganfalls:

  • Lähmungen
  • Gangunsicherheit
  • Sehstörungen
  • Sprachstörungen
  • Taubheitsgefühle

Diese Anzeichen verschwinden laut den Forschern in der Regel nach 24 Stunden komplett. Doch das Risiko, nach einer TIA einen Schlaganfall zu erleiden, liegt bei durchschnittlich etwa 10 Prozent. Vor allem in der ersten Woche nach dem Ereignis kann es dazu kommen. Jedes dieser Warnzeichen sollte dringend ernst genommen werden, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Je früher Maßnahmen eingeleitet werden, um die Hirnleistung zu erhalten, desto besser stehen die Überlebenschancen. Einem Mini-Schlaganfall beugt man unter anderem durch einen aktiven Lebensstil, ein gesundes Körpergewicht und Nicht-Rauchen vor.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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