Koffein-Alarm: Hier ist Vorsicht geboten - diese Medikamente vertragen sich nicht mit Kaffee

Millionen Deutsche starten ihren Tag mit einer Tasse Kaffee, doch das beliebte Heißgetränk kann die Wirkung wichtiger Medikamente erheblich beeinträchtigen. Von Blutverdünnern bis zu Antidepressiva - bei vielen Mitteln ist Vorsicht geboten.

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Wer bestimmte Medikamente zu sich nimmt, sollte lieber auf Kaffee verzichten. (Foto) Suche
Wer bestimmte Medikamente zu sich nimmt, sollte lieber auf Kaffee verzichten. Bild: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
  • Millionen Deutsche lieben den Kaffee am Morgen
  • Einige Medikamente vertragen sich nicht mit Kaffee
  • Bei fünf Medikamentengruppen ist Vorsicht geboten

Für 36 Prozent der Deutschen gehört eine Tasse Kaffee zum morgendlichen Ritual. Doch wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte Vorsicht walten lassen. Der beliebte Wachmacher kann mit verschiedenen Arzneimitteln problematische Wechselwirkungen eingehen. Bei welchen Medikamenten empfohlen wird, auf Kaffee zu verzichten, erfahren Sie hier.

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So wirkt sich Kaffee auf die Verdauung aus

"Kaffee kann die Aufnahme, Verstoffwechselung und Ausscheidung bestimmter Medikamente verändern", warnt Apothekerin Dr. Jennifer Bourgeois gegenüber "EatingWell". Laut der Expertin kann Kaffee dazu führen, dass Medikamente den Körper durchlaufen, bevor sie vollständig aufgenommen werden. Das liegt am Koffein: Dieses beeinflusst den Verdauungstrakt, sodass aufgenommene Nahrung - und damit auch aufgenommene Medikamente - schneller wieder ausgeschieden werden. Eine Tasse kann somit unter anderem bei Verstopfungen helfen, andererseits aber auch dafür sorgen, dass bestimmte Inhaltsstoffe nicht ausreichend aufgenommen werden. Durchfall kann demnach im Zusammenspiel mit Medikamenten ähnlich problematisch wie das Erbrechen von Präparaten sein.

Kaffee führt zu langsamerer Blutgerinnung

Etwa eine Million Deutsche nehmen regelmäßig blutverdünnende Medikamente wie Aspirin ein. Diese Arzneimittel hemmen die Blutgerinnung und haben als häufigste Nebenwirkung ein erhöhtes Blutungsrisiko. In Kombination mit Kaffee steigt dieses Risiko weiter an, da das enthaltene Koffein die Blutgerinnung zusätzlich verlangsamen kann.

Auch bei Erkältungs- oder Allergiemitteln mit dem Wirkstoff Pseudoephedrin ist Vorsicht geboten. Da sowohl diese Medikamente als auch Kaffee stimulierend wirken, kann die Kombination zu verstärkter Nervosität und Unruhe führen. Besonders problematisch ist dies für Diabetiker: Studien zeigen, dass die gleichzeitige Einnahme zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel und einer gesteigerten Körpertemperatur führen kann.

Vorsicht bei Schilddrüsenmedikamenten und Asthma-Präparaten

Nach der Einnahme des Schilddrüsenersatzhormons Levothyroxin sollte mindestens 30 bis 60 Minuten auf Kaffee verzichtet werden. Studien belegen, dass Kaffee die Wirksamkeit des Medikaments um bis zu 50 Prozent reduzieren kann. "Dies kann zu inkonsistenten Schilddrüsenwerten und anhaltenden Symptomen wie Müdigkeit oder geistiger Verwirrung führen", erklärt Dr. Bourgeois.

Auch bei Asthma-Medikamenten ist Vorsicht geboten. Bronchodilatatoren wie Aminophyllin oder Theophyllin werden eingesetzt, um die Atemmuskulatur zu entspannen und das Atmen zu erleichtern. Die ohnehin möglichen Nebenwirkungen dieser Medikamente - darunter Übelkeit, Kopfschmerzen, Unruhe und Reizbarkeit - können durch zu viel Koffein noch verstärkt werden. Patienten ist daher zu empfehlen, ihren Kaffeekonsum während der Behandlung mit diesen Präparaten einzuschränken.

Antidepressiva werden durch Kaffee-Konsum abgeschwächt

Bei Antidepressiva kann Kaffee die Wirkung in unterschiedlicher Weise beeinflussen. Bei einigen Medikamenten wie Escitalopram kann Kaffeekonsum die therapeutische Wirkung abschwächen und damit den Behandlungserfolg gefährden. Bei anderen Antidepressiva wie Clomipramin und Imipramin kann Kaffee hingegen den Medikamentenspiegel im Blut anhaltend erhöhen. Dies führt potenziell zu verstärkten Nebenwirkungen wie Nervosität und Unruhe - das genaue Gegenteil von dem, was die Medikamente bewirken sollen. Die Wechselwirkung kann somit die Balance der Medikation empfindlich stören. Patienten, die Antidepressiva einnehmen, sollten daher ihren Kaffeekonsum mit ihrem behandelnden Arzt besprechen. Je nach eingenommenem Präparat können unterschiedliche Empfehlungen gelten, um die optimale Wirksamkeit der Behandlung sicherzustellen und unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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