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Leitungswasser erhöht Krebsrisiko: Erschreckende Studien-Ergebnisse! Trinkwasser gefährdet die Gesundheit

Eigentlich denkt man, mit einem Kraneberger kann man nichts falsch machen. Eine neue Studie zeigt nun jedoch, dass das Trinken von Leitungswasser durchaus Risiken birgt. Es kann das Prostatakrebs-Risiko erhöhen.

Leitungswasser soll das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, erhöhen. (Foto) Suche
Leitungswasser soll das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, erhöhen. Bild: Adobe Stock / Peakstock

Häufig heißt es, viel Wasser zu trinken, sei gesund. Das ist jedoch wohl nicht immer der Fall. Eine spanische Studie weist jetzt einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Krebsrisiko und dem Konsum von Leitungswasser nach.

Studie zeigt: Leitungswasser-Konsum kann Risiko für Prostatakrebs erhöhen

Forscher des Barcelona Institute for Global Health untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, und dem Konsum von Leitungswasser. Wodurch die Krankheit entsteht, welche als häufigste Krebsart bei Männern gilt, ist bisher nicht sicher. Alter und Veranlagung gelten als Faktoren, doch auch Umwelteinflüsse wie die Ernährung sollen eine Rolle spielen. Letzterem gingen spanische Wissenschaftler jetzt auf den Grund und veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Environmental Health Perspectives".

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Ein hoher Nitratgehalt im Leitungswasser erhöht das Prostatakrebs-Risiko

Die Forscher analysierten die Daten von697 Prostatakrebs-Patienten (97 davon mit aggressiven Tumoren), die zwischen 2008 und 2013 in Spanien in Behandlung waren. 927 nicht erkrankte Männer im Alter von 38 bis 85 Jahren dienten als Kontrollgruppe. Die Wissenschaftler berechneten, wie viel Nitrat und Trihalomethanen (TMH) die Probanden übers Trinkwasser seit ihrem 18. Lebensjahr durchschnittlich konsumiert haben. Anschließend untersuchten sie, ob ein erhöhter Nitrat- und TMH-Konsum ein erhöhtes Krebsrisiko zufolge hat. Nitrat landet über Düngemittel im Grundwasser, TMH durch die Trinkwasserdesinfektion mit Chlor.

Berücksichtigt wurden bei der Studie die konsumierte Menge an Trinkwasser, der Ursprung des Wassers und der Wohnort, da sich die Qualität des Leitungswassers je nach Region unterscheiden kann. Die Ergebnisse konnten nachweisen, dass eine hohe Nitrat-Aufnahme im Zusammenhang mit einem erhöhten Prostatakrebs-Risiko steht. Bei der Aufnahme von 14 Milligramm Nitrat pro Tag übers Wasser steigt das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, um den Faktor 1,6. Die Gefahr, eine aggressive Form der Erkrankung zu entwickeln, verdreifache sich sogar.

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Studienleiterin Donat-Vargas fordert "Überprüfung der zulässigen Nitratwerte im Wasser"

Wie "Focus" berichtet, warnte Leiterin der Studie, Carolina Donat-Vargas, in einer Pressemitteilung: "Die Risiken im Zusammenhang mit der Aufnahme von Nitrat über Wasser werden bereits bei Menschen beobachtet, die Wasser mit Nitratwerten konsumieren, die unter dem von den europäischen Richtlinien zulässigen Höchstwert liegen, der 50 mg Nitrat pro Liter Wasser beträgt." Sie hoffe, dass die Ergebnisse auf eine "Überprüfung der zulässigen Nitratwerte im Wasser anregen". Der Nitrat-Schwellenwert (50 Milligramm pro Liter) würde auch in Deutschland laut dem Bundesumweltamt vor allem in landwirtschaftlichen Gebieten häufig überschritten. Damit weniger Nitrat im Trinkwasser landet, sei es notwendig, den Einsatz von Düngemitteln zu reduzieren. Der orale TMH-Konsum konnte in der spanischen Studie nicht als Risikofaktor für Prostatakrebs identifiziert werden. Die TMH-Inhalation und -Aufnahme über die Haut bei einer hohen Konzentration im Wasser seien jedoch bedenklich.

Die richtige Ernährung hemmt Verbindungen mit krebserzeugendem Potenzial

Zudem interessant bei den Ergebnissen der Studie war, dass der Zusammenhang zwischen der Nitrat-Aufnahme und Prostatakrebs nur bei Probanden nachgewiesen werden konnte, denen es in der Ernährung an Ballaststoffen, Obst, Gemüse und Vitamin C mangelte. Donat-Vargas Begründung dafür: "Antioxidantien, Vitamine und Polyphenole in Obst und Gemüse können die Bildung von Nitrosaminen - Verbindungen mit krebserzeugendem Potenzial - im Magen hemmen." Vitamin C habe eine signifikante Antitumoraktivität gezeigt, Ballaststoffe würden den Darmbakterien helfen, den Körper vor Giftstoffen zu schützen.

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