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Grippe-Saison 2023/24: Das müssen Sie zu Influenza, Nebenwirkungen, Impfstoffen und Co. wissen

Die Grippesaison steht bevor. Experten warnen deshalb vor einer hohen Erkrankungsrate und empfehlen dringend eine Impfung. Was ist bei der Gabe von Impfstoffen zu beachten? Das und weitere Informationen zum Influenza-Schutz erhalten Sie hier.

Eine Grippeimpfung kann vor schweren Verläufen schützen. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Eine Grippeimpfung kann vor schweren Verläufen schützen. (Symbolfoto) Bild: picture alliance/dpa | Michael Matthey

Neben Covid-19 gibt es noch weitere Infektionskrankheiten, die im Winter auf die Menschen zukommen können - darunter die Influenza. Bald geht nämlich die Grippesaison los. Sie erreicht meist zum Jahresanfang ihren Höhepunkt. Gerade durch die Coronavirus-Pandemie könnten die Grippe-Fallzahlen im kommenden Winter deutlich höher ausfallen, weil die Menschen durch die Maßnahmen weniger in Kontakt mit den Viren kamen. Deshalb wird auch zu einer Impfung geraten. Was muss dabei beachtet werden? In diesem Überblick beantworten wir die wichtigsten Fragen.

Was ist eine Grippe?

Die Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst. Es handelt sich hierbei um eine Atemwegsinfektion. Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektionen beim Sprechen, Niesen oder Husten übertragen. Sie können aber auch durch die Hände in den Körper gelangen, wenn die Person kontaminierte Gegenstände anfasst und danach Schleimhäute in Mund, Augen oder Nase berührt.

Welche Symptome kennzeichnen eine Grippe?

Die ersten Symptome treten meistens plötzlich auf. Dazu gehören Fieber, Halsschmerzen, trockener Husten, Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Die Atemwegserkrankung kann unterschiedlich verlaufen. Gerade bei älteren Personen zeigen sich diese Zeichen nicht so deutlich und können deshalb mit einer Erkältung verwechselt werden. Bei einem milden Verlauf verschwinden die Symptome nach fünf bis sieben Tagen. Schwere Krankheitsverläufe, die zum Tod führen können, sind möglich. Zu den häufigsten Komplikationen gehören Lungenentzündungen. Bei Kindern können Mittelohrentzündungen entstehen. Ganz selten entwickeln sie Herzmuskelentzündungen oder Entzündungen des Gehirns.

Was sind die Unterschiede zwischen einer Grippe und einer Coronavirus-Infektion?

Beide Infektionskrankheiten werden durch unterschiedliche Viren ausgelöst. Bei Covid-19 sind es Sars-CoV-2-Viren. Die ersten Symptome treten nach einer Corona-Infektion erst einige Tage später auf. Bei einer Influenza machen sich die Beschwerden in der Regel sofort bemerkbar. Da aber beide Erkrankungen ähnliche Symptome aufweisen, sollte ein Arzt aufgesucht und ein Corona-Test zur Abklärung gemacht werden.

Wann ist der ideale Zeitpunkt für eine Grippe-Impfung?

Die Grippesaison beginnt im Oktober 2023 und soll bis Mai 2024 anhalten. Wie lange sie genau läuft, lässt sich aber nie genau sagen. Das RKI rät deshalb, sich bereits ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen. Denn die Grippewelle hat zur Jahreswende oft ihren Höhepunkt. "Sollte die Impfung in diesen Monaten versäumt werden, kann es auch zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle noch sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen", schreibt das Robert-Koch-Institut.

Welche Impfstoffe gibt es?

Die Impfstoffe werden an die aktuellen Virusvarianten angepasst. Welche Impfstoffe es mit welchen Stammanpassungen es für die Saison 2023/24 gibt, können Sie hier nachlesen.Die meisten Grippeimpfstoffe sind Totimpfstoffe. Für Kinder gibt es zudem einen abgeschwächten Impfstoff (Lebendimpfstoff, LAIV oder Nasenspray). Welcher Impfstoff verabreicht wird, sollte mit dem Arzt besprochen werden, gerade bei vorerkrankten Menschen.

Wie lange hält der Impfschutz gegen Grippeviren? Ist eine Erkrankung möglich?

Ein vollständiger Impfschutz liegt nach zehn bis 14 Tagen vor. Das RKI rät dennoch zur Impfung, weil sie vor einem schweren Verlauf schützen kann. Vor einer Erkrankung ist aber niemand gefeit. Denn die Impfungen bieten keinen hundertprozentigen Schutz, sagt das RKI. "Die Wirksamkeit der Influenza-Impfung kann in jeder Saison sehr unterschiedlich sein und sich auch hinsichtlich der einzelnen Virustypen sowie -subtypen unterscheiden", schreibt das RKI. Das hängt aber auch vom verwendeten Impfstoff, früheren Grippeerkrankungen oder dem Alter ab. Laut Studien sind Menschen über 60 Jahren einer höheren Gefahr ausgesetzt schwer an Influenza zu erkranken. Außerdem zeigten die Forschungsarbeiten, dass Geimpfte oft einen milderen Verlauf aufweisen. Bei immunsupprimierten Menschen kann es sein, dass der Impfschutz nicht lange anhält oder gar nicht aufgebaut wird. Das hängt auch wieder von verschiedenen Faktoren ab.

Betroffene können sich vor der Impfung oder nach der Impfung anstecken. Ein Schutz besteht in diesen Fällen nicht. Das bedeutet aber nicht, dass der Impfstoff nicht wirkt. Auch Infektionen mit anderen Erregern sind möglich. Dagegen wirken die Impfstoffe nicht.

Für welche Personen wird die Influenza-Schutzimpfung dringend empfohlen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Grippeimpfung allen Personen ab 60 Jahren, Schwangeren ab dem 2. Trimeon, außer sie leiden an einer Erkrankung, dann sind Impfungen auch schon im 1. Trimeon möglich. Außerdem wird Personen mit Vorerkrankungen, Immunschwäche, Bewohnern in Alten- und Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Kontakt zu Risikogruppen oder mit hohem Publikumsverkehr, zum Beispiel in der Pflege, empfohlen, sich eine Influenza-Impfung abzuholen.

Wieso wird die Grippeimpfung nicht jedem empfohlen?

Eine Influenza-Erkrankung bei gesunden Kindern oder bei Erwachsenen unter 60 Jahren verläuft in der Regel ohne schwerwiegende Komplikationen. "Auch im Rahmen der COVID-19-Pandemie hat sich die Stiko gegen eine generelle Impfempfehlung ausgesprochen", heißt es dazu auf der Seite des RKI. Dennoch können sich alle Menschen impfen lassen. Viele Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern auch eine kostenlose Impfung an, um so Arbeitsausfälle zu vermeiden. Wer sich persönlich schützen will, sollte mit der Krankenkasse klären, ob die Kosten für die Impfung übernommen werden.

Wer darf nicht gegen Grippe geimpft werden?

Personen die auf einen Bestandteil der Impfstoffe allergisch reagieren, wie zum Beispiel Hühnereiweiß, sollten sich bei ihrem Arzt beraten lassen. "Kinder und Jugendliche, die an einer klinischen Immundefizienz oder an schwerem Asthma leiden oder eine Salicylat-Therapie erhalten, dürfen nicht mit dem Influenza-Lebendimpfstoff (LAIV, Nasenspray) geimpft werden", rät das RKI. Auch bei Fieber (über 38 Grad Celsius) oder einer akuten Infektion wird vom Piks abgeraten. In diesem Fall kann sie aber nach der Genesung nachgeholt werden.

Welche Nebenwirkungen gibt es bei Grippeimpfungen?

Der Influenza-Impfstoff sei sehr verträglich. Leichte Reaktionen sind aber immer möglich. Bei allen Impfstoffen können vorübergehend typische Erkältungssymptome wie Fieber, Frösteln oder Schwitzen, Müdigkeit, Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen auftreten. Diese klingen aber oft nach ein bis zwei Tagen ab. Bei der Impfung mit dem Totimpfstoff können lokale Nebenwirkungen wie Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle kurzzeitig auftreten. Die Auswirkungen verschwinden aber meistens nach wenigen Tagen. Alle zugelassenen Grippeimpfstoffe wiesen in Tests keine schweren Impfnebenwirkungen auf, schriebt das RKI in seinem Bericht. Durch den Lebendimpfstoff sei kann auch die Nase verstopften oder laufen.

Ist die gleichzeitige Gabe von Corona- und Grippe-Impfstoffen möglich?

Ja. Laut Empfehlung der Stiko muss zwischen Covid-19-Impfungen und denen mit Totimpfstoffen kein zeitlicher Abstand von 14 Tagen mehr eingehalten werden. "Die Impfungen können simultan, also gleichzeitig, verabreicht werden. Die Injektion soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen", schreibt das RKI.

Weitere Informationen zur Grippeimpfung erhalten sie auf der Webseite des RKI 

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/loc/news.de

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