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Myokarditis nach Moderna-Impfung: Nebenwirkungen! Schweden und Dänemark stoppen Impfungen bei Jüngeren

Die schwedische Gesundheitsbehörde hat die Impfungen mit dem Impfstoff von Moderna bei unter 30-Jährigen gestoppt. Auch Dänemark hat die Impfungen für unter 18-Jährige ausgesetzt. Daten hätten ein erhöhtes Risiko gezeigt, eine Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung zu entwickeln. Wie hoch ist das Risiko wirklich?

Schweden hat Impfungen mit dem Vakzin von Moderna bei unter 30-Jährigen gestoppt. (Foto) Suche
Schweden hat Impfungen mit dem Vakzin von Moderna bei unter 30-Jährigen gestoppt. Bild: picture alliance/dpa/kyodo

Schweden will vorerst keine Menschen unter 30 Jahren mit dem Impfstoff von Moderna impfen. Denn es besteht bei dieser Altersgruppe ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen wie die Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) oder Herzbeutels (Perikarditis), wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Auch Dänemark setzt die Impfungen aus, aber nur für alle unter 18 Jahren.

Risiko für Myokarditis und Perikarditis: Schweden setzt Impfungen mit Moderna bei unter 30-Jährigen aus

Die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hat deshalb beschlossen, den Einsatz des Präparats des US-Unternehmens für die Jahrgänge 1991 und jünger vorsichtshalber vorläufig bis zum 1. Dezember auszusetzen. Doch das Risiko, eine Myokarditis oder Perikarditis zu entwickeln, sei jedoch äußerst gering, schrieb die Behörde. "Diejenigen, die vor kurzem geimpft wurden, mit ihrer ersten oder zweiten Dosis des Modena-Impfstoffs, brauchen sich keine Sorgen zu machen, da das Risiko sehr gering ist, aber es ist gut zu wissen, auf welche Symptome man achten sollte", sagt Anders Tegnell. Die betroffene Altersgruppe sollte stattdessen den Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten, empfahl die Behörde.

Typische Symptome entzündlicher Herzerkrankungen

Eine Myokarditis oder Perikarditis klingen oft von selbst ab. Bei Beschwerden sollten Betroffene aber immer einen Arzt aufsuchen und die Symptome abklären lassen. Das sind typische Symptome:

  • Müdigkeit und Kurzatmigkeit
  • Unregelmäßiger Herzschlag und Herzklopfen
  • Fieber und Körperschmerzen
  • Ein Druck- oder Schweregefühl in der Brust
  • Es tut weh, tief zu atmen
  • Schmerzen im linken oder mittleren Teil der Brust

Coronavirus-Impfung: Myokarditis-Risiko steigt nach zweiter Impfung

Schwedische und nordische Datenquellen zeigten, dass ein Zusammenhang zwischen diesen entzündlichen Herzerkrankungen und dem Vakzin Spikevax von Moderna bestehen kann. "Der Anstieg des Risikos ist innerhalb von vier Wochen nach der Impfung zu beobachten, vor allem in den ersten zwei Wochen", schreibt die schwedische Gesundheitsbehörde.

Herzmuskelentzündungen nehmen durch Covid-19 zu

Das Risiko eine entzündliche Herzerkrankung zu bekommen, ist nach einer Virusinfektion aber bedeutend höher. Besonders Jungen und junge Männer erkranken häufiger. 2019 wurden etwa 300 Menschen unter 30 Jahren wegen einer Myokarditis im Krankenhaus behandelt.

Die Impfung gegen Covid-19 wird in Schweden allen Menschen über zwölf Jahre angeboten. 12- bis 15-Jährige erhalten das Vakzin von Biontech/Pfizer aktuell aber nur, wenn sie einer Risikogruppe angehören. Bislang haben 84 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger über 16 Jahre in dem EU-Land mindestens eine Impfdosis erhalten, knapp 78 Prozent auch schon eine zweite.

Kinder und Jugendliche in Dänemark werden nicht mehr mit dem Moderna-Vakzin geimpft

Kurz darauf meldeten sich auch die Dänen zu Wort. Wie die dänische Gesundheitsverwaltung mitteilte, werden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren im nördlichsten deutschen Nachbarland von nun an nur noch mit Biontech/Pfizer geimpft. Auch hier war von einer Vorsichtsmaßnahme die Rede. Man komme weiterhin zu der Einschätzung, dass auch das Moderna-Präparat ein besonders effektiver Impfstoff sei, der einen wichtigen Platz in der Impfkampagne des Landes einnehme. In Dänemark haben bislang 76 Prozent aller Bürger eine erste Impfdosis erhalten, fast 75 Prozent auch schon ihre zweite.

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/news.de/dpa

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