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Coronavirus-News: Wütet Sars-CoV-2 so aggressiv wie HIV?

Dass sich das Coronavirus durch Husten, Fieber und ähnliche Symptome bemerkbar macht, ist bekannt - deutlich unklarer sind die Langzeitfolgen einer Infektion mit Sars-CoV-2. Forscher befürchten, das Virus könnte ähnlich aggressiv wie HIV wirken.

Ein Forscherteam aus den USA und China befürchtet, dass das Coronavirus ähnlich aggressiv wie HIV wüten kann und das Immunsystem nachhaltig schädigen könnte. (Foto) Suche
Ein Forscherteam aus den USA und China befürchtet, dass das Coronavirus ähnlich aggressiv wie HIV wüten kann und das Immunsystem nachhaltig schädigen könnte. Bild: Niaid / Europa Press / picture alliance / dpa

Trockener Husten, Fieber, Atemprobleme bis hin zu einer Lungenentzündung - diese häufig beobachteten Symptome einer Coronavirus-Infektion dürften den meisten bekannt sein. Auch die von Medizinern immer wieder gepredigten Schutzmaßnahmen, die einer Covid-19-Erkrankung vorbeugen sollen, sind von gründlichem Händewaschen über das Einhalten eines Sicherheitsabstandes zu anderen Menschen den meisten Menschen geläufig.

Coronavirus-Pandemie aktuell: Langzeitfolgen von Covid-19 unklar

Eine größere Ungewissheit gibt es jedoch im Hinblick auf die Langzeitfolgen, die das Coronavirus anzurichten imstande ist. Seitdem der Sars-CoV-2-Erreger Ende 2019 seinen verheerenden Siegeszug von China aus in alle Welt angetreten hat und bislang mehr als 1,9 Millionen Infektionen weltweit verursachte (Stand 14. April 2020), beschäftigt sich die Forschung intensiv mit dem neuartigen Killervirus. Jetzt haben Wissenschaftler aus China und den USA eine düstere Prognose zu den denkbaren Langzeitfolgen des Coronavirus aufgestellt.

Coronavirus ähnlich verheerend wie HIV?

Wie in der "South China Morning Post" zu lesen ist, steht nach Untersuchungen von Experten aus Shanghai und New York die Befürchtung im Raum, dass es Parallelen zwischen dem Coronavirus und HIV, dem AIDS-Erreger, geben könnte.

Forscher verblüfft: Coronavirus setzt T-Helferzellen außer Gefecht

In Laboruntersuchungen hätten die Forscher aktive Coronaviren mit T-Helferzellen vereint. Die auch als T-Lymphozyten bekannten Zellen sind im menschlichen Organismus bekanntlich mit der Aufgabe betraut, eindringende Erreger zu erkennen und zu eliminieren. Doch beim Kontakt mit dem Coronavirus versagten die T-Helferzellen ihren Dienst. Die Untersuchungen im Labor zeigten, dass die Lymphozyten nicht wie sonst üblich viröse Partikel angriffen und unschädlich machten, sondern vielmehr selbst zur "Beute" wurden.

Immunsystem ausgeschaltet! So wirkt das Coronavirus im menschlichen Körper

Eine dem Coronavirus eigene Proteinstruktur hätte diese Reaktion ermöglicht, lautete die Schlussfolgerung des Forscherteams im Fachmagazin "Cellular & Molecular Immonology". In der Praxis sei bereits festgestellt worden, dass Covid-19-Patienten dramatisch niedrige Lymphozytenzahlen aufwiesen und somit ein akut geschwächtes Abwehrsystem hätten. Im Umkehrschluss steigt das Todesrisiko, je schwächer das Immunsystem wird. In Fachkreisen werde die verheerende Wirkung des Coronavirus auf den menschlichen Körper bereits mit den Folgen, die eine Sars-Infektion in Kombination mit HIV hätte.

Forscherteam beschreibt Sars-CoV-2 als ähnlich aggressiv wie AIDS-Erreger HIV

In vergleichenden Tests stellte sich heraus, dass beispielsweise das mit dem Coronavirus verwandte Sars-Virus nicht in der Lage war, die menschliche Immunabwehr auszuschalten, wie es beim Coronavirus der Fall zu sein scheint. Nun läge die Vermutung nahe, dass das Coronavirus in der Lage sei, sich ähnlich aggressiv wie das HI-Virus zu verhalten, das bekanntlich die Immunschwächekrankheit AIDS auslöst und für welches es keine Heilung gibt.

In einem Punkt unterscheide sich das Coronavirus jedoch von HIV: Während das HI-Virus in der Lage sei, T-Lymphozyten umzuprogrammieren und sich so im ganzen Körper auszubreiten, sei das Coronavirus dazu nicht fähig. Vielmehr steht die These im Raum, dass Coronaviren und befallene T-Lymphozyten zeitgleich abstürben.

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