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Medikamente beim Coronavirus: Warnung vor Fake-News! Welche Tabletten helfen bei COVID-19?

Bei grippeähnlichen Symptomen können frei verkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen. Jetzt stehen die rezeptfreien Mittel jedoch im Verdacht, den Verlauf einer Coronavirus-Infektion zu verschlimmern anstatt zu mildern.

Rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen stehen im Verdacht, bei Coronavirus-Infektionen mehr zu schaden als zu nützen. (Foto) Suche
Rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen stehen im Verdacht, bei Coronavirus-Infektionen mehr zu schaden als zu nützen. Bild: ZDF / Medea Film / Arte / picture alliance / dpa

Wer Symptome einer möglichen Coronavirus-Infektion verspürt, sollte Empfehlungen von Ärzten zufolge nicht sofort eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus aufsuchen, sondern sich zunächst in häusliche Quarantäne begeben, bevor das örtliche Gesundheitsamt kontaktiert wird. So weit die Empfehlung der Experten - doch wie soll man die grippeähnlichen Krankheitssymptome des Coronavirus ohne ärztliches Rezept am besten selbst behandeln?

Coronavirus aktuell: Ibuprofen oder Paracetamol gegen Sars-CoV-2-Infektion?

Ratschläge und Gerüchte zum Einfluss bestimmter Medikamente auf eine Coronavirus-Infektion sorgen derzeit für Verunsicherung. Der französische Gesundheitsminister Olivier Véran schrieb am Samstagmittag per Kurznachrichtendienst Twitter, Entzündungshemmer wie etwa Ibuprofen könnten eine Infektion mit dem Coronavirus verschlimmern. Im Falle von Fieber solle man Paracetamol nehmen, riet Véran. Der nationale Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon äußerte sich ähnlich und riet von der Einnahme sogenannter nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) ab. Zu dieser Wirkstoffgruppe zählen neben Ibuprofen auch Acetylsalicylsäure (ASS; Aspirin) und Diclofenac.

Ibuprofen laut Experten nicht zur Selbstmedikation von Coronavirus geeignet

Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) kann sich durchaus vorstellen, dass insbesondere ASS, aber auch Ibuprofen, bei der Lungenerkrankung Covid-19 nicht hilfreich sein könnten. "Ibuprofen hemmt die Blutgerinnung, das wäre ein möglicher Hinweis", erläutert der Virologe. Damit steige das Risiko für innere Blutungen. "Bei Paracetamol ist das nicht der Fall."

"Keine klinischen Daten": Zusammenhang zwischen Coronavirus-Verlauf und Schmerzmitteln ungewiss

Dennoch sei ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von NSAR und schweren Verläufen bei Covid-19 nach seinem Wissen bislang nicht gesichert, betont Schmidt-Chanasit. "Wir wissen wenig über die Pathogenese des Virus Sars-CoV-2. Es gibt dazu bisher keine klinischen Daten." In Frankreich ist Ibuprofen seit Jahresbeginn nicht mehr frei in Apotheken verkäuflich.

Fake-News zum Coronavirus! Universität Wien distanziert sich von WhatsApp-Gerücht zu Ibuprofen

Gleichzeitig verbreitete sich in sozialen Netzwerken eine Nachricht, der zufolge Ibuprofen die Anfälligkeit für eine Coronavirus-Infektion erhöhe. Dies hätten Forscher der Uniklinik Wien herausgefunden, hieß es. Die Universität distanzierte sich von dieser Nachricht und schrieb bei Twitter von einer Falschnachricht.

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/news.de/dpa

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