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Die Augen jucken, die Nase läuft und der Hals kratzt. Für die viele Menschen ist der nahe Frühlingsbeginn kein Grund zur Freude. Denn für Allergiker ist diese Zeit der Beginn einer Tortur. Wenn Pollen durch die Luft schwirren, sind Frühling und Sommer für Pollenallergiker alles andere als schön. Wir verraten Ihnen in unserem Pollenflugkalender, wann es für Allergiker besonders heikel wird.
Allergiker könnten 2016 mehr Probleme mit Birkenpollen bekommen als noch im Vorjahr. Nach Einschätzungen der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) werden die durch Birkenpollen ausgelösten Symptome wie Heuschnupfen und Asthma stärker ausfallen. Und auch Gräserpollen könnten vermehrt in der Luft herumschwirren.
Doch noch haben Allergiker eine kleine Schonfrist. Zwar fliegen bereits Hasel- und Erlenpollen in der Luft, aber Gräser- und Birkenpollen lassen glücklicherweise noch ein wenig auf sich warten.
Pollen | Region | Zeitraum der Pollenbelastung |
Haselpollen
|
Mittel- und Ostdeutschland Westdeutschland |
05.02. bis 15.04.2016 01.02. bis 01.04.2016 18.01. bis 10.04.2016 01.02. bis 15.04.2016 |
Gräserpollen
|
Norddeutschland
Mittel- und Ostdeutschland Westdeutschland Süddeutschland |
28.04. bis 25.09.2016
20.04. bis 25.09.2016 05.04. bis 30.09.2016 20.04. bis 20.09.2016 |
Erlenpollen
|
Norddeutschland
Mittel- und Ostdeutschland Westdeutschland Süddeutschland |
10.02. bis 03.05.2016
05.02. bis 15.04.2016 15.01. bis 20.04.2016 10.02. bis 20.04.2016 |
Beifußpollen
|
Norddeutschland
Mittel- und Ostdeutschland Westdeutschland Süddeutschland |
10.07. bis 15.09.2016
12.07. bis 15.09.2016 25.06. bis 10.09.2016 10.07. bis 05.09.2016 |
Birkenpollen
|
Norddeutschland
Mittel- und Ostdeutschland Westdeutschland Süddeutschland |
25.03. bis 15.06.2016
20.03. bis 25.05.2016 22.03. bis 10.06.2016 16.03. bis 02.06.2016 |
Ambrosiapollen
|
Norddeutschland
Mittel- und Ostdeutschland Westdeutschland Süddeutschland |
15.08. bis 10.09.2016
01.08. bis 15.09.2016 01.08. bis 10.09.2016 01.08. bis 15.09.2016 |
Der Baum mit der schwarz-weißen Rinde ist in Deutschland sehr verbreitet. Eine Flucht vor den Birkenpollen sei für Allergiker daher kaum möglich, sagt Thomas Stützel, Professor für Evolution und Biodiversität der Pflanzen an der Ruhr Universität Bochum. "Nur an der Küste ist es besser, solange der Wind vom Meer her kommt." Die am weitesten verbreitete Art des Baums, die Hänge-Birke (Betula pendula Roth), komme praktisch überall vor. Nur in einigen Gebirgsregionen gebe es sie nicht.
Einen Anstieg der Birkenpollen sieht auch PID-Vorstandsvorsitzender Karl-Christian Bergmann. Das sei jedoch von Region zu Region unterschiedlich. Für ihre Pollenprognose beobachten die Forscher die Wetterentwicklung über mehrere Monate hinweg sowie die jahreszeitliche Entwicklung der Bäume und vergleichen alles mit dem Pollenflug der vergangenen 15 Jahre. Mit Blick auf das absehbare Wetter kann dann ein Mittelwert für die Vorhersagen getroffen werden.
Bisher haben die Birkenpollen-Allergiker noch Schonfrist: "Es sind noch keine Pollen in der Luft", sagt Bergmann. Da es derzeit viel regne, sei die Luftbelastung durch Pollen insgesamt nicht sehr hoch, bestätigt auch der Deutsche Wetterdienst in Freiburg. Ab Mitte März beginnt nach PID-Angaben dann der Flug in Süddeutschland, bis Ende des Monats blühen dann die Birken im Norden des Landes. Die Stiftung rechnet im Juni mit dem Ende der Birkenpollen-Saison.
Die Pollen der weiß-schwarzen Bäume gelten als besonders aggressiv. Die Pflanzen geben innerhalb kurzer Zeit sehr viele davon frei. "Bei Umfragen geben Allergiker immer an, stark unter der Birke zu leiden", sagt Bergmann. Die heftigen Symptome gleich zu Beginn des Jahres hätten aber vielleicht auch einen psychologischen Effekt. Auch die Konzentration der Gräserpollen nimmt nach PID-Angaben seit 2010 wieder zu. Davor sei die Belastung eher zurückgegangen. Die Gräserpollen fliegen von April bis September - auch hier können nach PID-Einschätzung die Beschwerden für Allergiker wieder steigen.
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bua/sam/news.de/dpa