news.de
mehr als Nachrichten
Männer hingegen sind aber keinesfalls das "langlebige" Geschlecht, wie man nun vielleicht meinen könnte: Vor allem wenn es um psychische Erkrankungen geht, teilen sie sich häufig erst spät oder gar nicht mit – daher bleiben ihre seelischen Leiden häufig lange unbehandelt oder ganz im Dunkeln, wie der aktuelle "Psychoreport" der DAK nahelegt. Für diesen hatte das Berliner IGES Institut die Daten zur Arbeitsunfähigkeit von 2,6 Millionen Versicherten der DAK ausgewertet. Gleichzeitig ist die Suizidrate von Männern dreimal so hoch wie die von Frauen.
Neben psychischen Leiden spielt auch der gesamte Lebenswandel von Männern eine große Rolle: Sie trinken deutlich mehr Alkohol, essen ungesünder und bewegen sich weniger. Und die Karriere in einer häufig von Ellenbogen-Verhalten geprägten Arbeitswelt verlangt ebenfalls ihren Tribut. Zieht man zusätzlich die mangelnde männliche Vorsorge-Bereitschaft hinzu, so ist es nicht verwunderlich, dass laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile zwischen dem 50. und 65. Lebensjahr dreimal mehr Männer an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sterben als Frauen.
Mediziner sprechen bei einem Tod vor dem 65. Lebensjahr mittlerweile von einem "vorzeitigen" Tod. Fast überall auf der Welt lässt sich dieses "vorzeitige Männersterben" beobachten. Gleichzeitig scheint es offenkundig zu sein, dass dieses im Wesentlichen selbst verschuldet ist und nicht selten aus risikobereitem vermeintlich typisch männlichem Verhalten resultiert : Männer sterben häufiger an ihrem Arbeitsort, fahren sich häufiger durch überhöhte Geschwindigkeit zu Tode und töten sich häufiger gegenseitig. Solch eine Bestandsaufnahme spricht unterm Strich nicht unbedingt für das "starke" Geschlecht.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Google+ und Twitter? Hier finden Sie brandheiße News, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
lid/saw/news.de